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„Der Besuch in Mottgers wird sich lohnen.“ Diese Zeilen stammen aus dem Grußwort von Bürgermeister und Schirmherr Thomas Henfling zum 1100jährige Dorfjubiläum von Mottgers. Er hatte recht: Der Besuch hat sich für viele Tausende Besucher gelohnt – und dies auch noch bei bestem Wetter. Die Ausrichtung des Dorfjubiläums ist eine einzige Erfolgsgeschichte.
Die Besucher aus Nah und Fern erlebten über das Pfingstwochenende Geschichte und Tradition zum Anfassen, zudem vielfältige Unterhaltungsmöglichkeiten. Der Sinntaler Ortsteil war ein großer Festplatz. Ein stehender Festzug, der sich über weite Teile des Dorfes erstreckte, wurde mit einer Bimmelbahn angefahren. An den verschiedenen Stationen erfuhren die Besucher Wissenswertes über die Mottgerser Geschichte und Brauchtum.
An 55 Stationen wurden unterschiedliche Attraktionen geboten. Im Verlauf des stehenden Festzuges konnten eine Vielzahl historischer Attraktionen, beispielsweise Hand- und Holzarbeiten sowie verschiedene Infostände, in Augenschein genommen werden. Zu sehen war beispielsweise, wie mit Spinnrädern gearbeitet wird, wie es in einer Schmiede Eisen oder beim Drechsler Holz bearbeitet wird.
Verdeutlicht wurde auch das Bauen im Wandel der Zeit. Alles was man aus Stoff nähen, häkeln oder stricken kann, war an verschiedenen Ständen zu sehen, ebenso die unterschiedlichsten Schmuckvarianten, Dekorations- und Geschenkartikel. Von vielen Besuchern in Augenschein genommen wurden auch die verschiedenen Ausstellungen, von Trachten über Pflanzen bis hin zu Bildern und Fahrzeugen.
„Mit 1100 Jahren hat Mottgers im Laufe der Jahrhunderte viele Höhen und Tiefen erlebt, aber wir haben uns immer wieder aufgerappelt und gemeinsam angepackt“, heißt es aus den Reihen der Dorfgemeinschaft „A.R.G.E.“ um den Vorsitzenden Max Heindl. „Wir haben immer wieder bewiesen, dass wir als Gemeinschaft stark sind und gemeinsam viel erreichen können“.
Dies galt jetzt auch insbesondere für die Ausrichtung des Dorfjubiläums, bei welchem ganz Mottgers „Kopf stand“. Das Dorf erlebte einen nie dagewesenen Besucheransturm, der durch die Dorfstraßen flanierte.
Zu sehen waren interessante Vorführungen, beispielsweise bei der Feuerwehr. Am Samstag wurde eine Fettexplosion demonstriert, welche entsteht, wenn man brennendes Fett fälschlicherweise mit Wasser löschen will. Am Sonntag zeigten die Einsatzkräfte eine Showübung bei einem angenommenen Zimmerbrand. Auch die Helfer des DRK-Ortsverbandes Sinntal, welcher in der Mottgerser Dorfmitte sein Domizil hat, zeigten ihr Können. Ein weiteres Highlight waren Hubschrauber-Rundflüge vom Sportplatz aus, die gut genutzt wurden. Mit eingebunden in das Festprogramm war auch der Wohnwagenhersteller Tabbert, der das Markenzeichen von Mottgers ist. Bei Werksführungen erhielten die Besucher Einblicke in die Produktion der Wohnwagen.
Während des Festwochenendes gab es auch reichlich Musik. Im Festzelt am Vereinsgelände spielte am Samstagabend „BBC Rock“ und am Sonntagabend zum Ausklang die Partyband Rio.
Zudem gab es eine Bühne in der Mottgerser Ortsmitte, am sogenannten Säubloog. Dort traten an beiden Tagen verschiedene Musik-, Gesangs- und Tanzgruppen auf: die Wirtshausmusikanten aus Weiperz (Ernst Heinbuch, Norbert Pächer, Michael Röll und Tobias Pächer), die „Kalli-Hendrix-Band“ aus Sterbfritz (Karlheinz Hartmann und Hendrik Müller) sowie der Chor „Kantate“, der Musikverein Oberzell, die Chorgemeinschaft Sinntal und die „Rhöner Säuwänst“. Die Bühne bebte beim Auftritt der Mottgerser Tanzgruppe „Gemischtes Hack“.
Kaum Wünsche offen ließ das vielfältige kulinarische Angebot. Eine Vielzahl von Essensständen war über das gesamte Dorf verteilt. Natürlich gab es auch viele süße Leckereien. Viele entsprechende Düfte zogen durch die Dorfstraßen. Guten Absatz fand an zahlreichen Ständen auch die flüssige Nahrung unterschiedlichster Art.
An vielen Stationen kamen die Kinder auf ihre Kosten, hierfür gab es eine spezielle Stempel-Aktion. An mehreren Hüpfburgen tobten sich die Kinder ebenso aus wie bei verschieden Spielen. Zudem gab es eine Vielzahl von Bastelangeboten und kreativen Spielen. Auf dem Programm stand auch ein Festgottesdienst in der Kirche, den Dekan Wilhelm Hammann und das Pfarrer-Ehepaar Stephan und Daniela Gleim hielten.
Die Mottgerser gelten ja seit langer Zeit als „Senffresser“. Diese Titulierung beruht auf einer Geschichte, wonach früher die jungen Burschen aus Mottgers nach Zeitlofs gepilgert sind und dort zur Fleischwurst außergewöhnlich viel Senf verzehrt haben. Der Spitzname ist bis heute beibehalten worden, weshalb es jetzt zum Dorfjubiläum auch hieß: „Mottgers senfsationell“.