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Da schlägt das Herz eines jeden Eisenbahn- und Modellbau-Liebhabers höher: Der Verein Spessart Modellbahn richtete in der Jossaer Turnhalle eine große Modellbahn-Ausstellung aus. Die Veranstaltung fand eine große Resonanz.
Seit seiner Kindheit hat Markus Elm aus Jossa eine Begeisterung für den Eisenbahnbetrieb und den Modellbau. Seit rund 20 Jahren unterhält er im Bahnhof Jossa eine in der Region einzigartige Modellbahnanlage. Diese hat er im Laufe der Zeit stetig weiterentwickelt und vergrößert. Elm ist zugleich Vorsitzender des Vereins Spessart Modellbahn mit einer Gruppe von Gleichgesinnten.
Markus Elm suchte damals Räumlichkeiten zum Aufbau einer Modellbahn-Anlage und wurde durch Zufall im Bahnhof Jossa fündig, wo es freie Räumlichkeiten gab und wo er 1998 anfing, zu bauen. Bereits im Jahr 2000 präsentierte er bei einer ersten Ausstellung eine damals noch kleine Anlage. In der Folgezeit wurde die Modellbahn-Anlage stetig ausgebaut und weiterentwickelt. Eine handelsübliche Fertiganlage, die immer gleich ist und nicht verändert und erweitert werden kann, kommt für Elm nicht in Frage. Kreativität ist bei ihm gefragt.
Während anfangs Markus Elm noch allein tätig war, kamen später weitere begeisterte Modellbauer hinzu. „Auf über 100 Quadratmeter Fläche haben wir eine große Märklin HO Digitalanlage aufgebaut, die immer wieder verändert und erweitert wird“, erläutert Elm. Auf zwei Ebenen sind rund 400 Meter Gleise verlegt, auf denen bis zu 40 Züge fahren können. Originalgetreu sind die unterschiedlichsten Bahnbetriebssituationen dargestellt. Die Modellbahnfreunde können dabei ihrem Spieltrieb nachkommen. „Es handelt sich schließlich um ein Eisenbahn-Spiel“.
„Seit einigen Jahren bauen wir Module“, betont Elm. Das heißt, dass einzelne Modellbahnteile mit Gleisen, Bahnhöfen und Landschaften gebaut und aneinandergefügt werden. Gerade zu Pandemie-Zeiten kann jeder zuhause bauen. Immer samstags treffen sich die Modellbauer, die im Verein „Spessart Modellbahn“ vereinigt sind, an der zentralen Anlage im Jossaer Bahnhof. Die einzelnen Teile sind transportabel und können problemlos in die Gesamtanlage integriert werden. „Wir bauen immer weiter“, betont Elm. Das Besondere an der Modellbahn-Anlage ist, dass sie in einem Bahnhofsgebäude aufgebaut ist. „Draußen fahren die Original-Züge – drinnen die Modellbahn-Züge“, so Markus Elm.
Regelmäßig veranstalten die Modellbauer auch Ausstellungen. So fand bis zur Pandemie jährlich ein Bahnhofsfest statt. Jeweils mehrere Hundert Besucher bestaunten die Modellbahn-Anlage. „Es ist eine große Freude, wenn Kinder mit leuchtenden Augen vor der Anlage stehen“, betont Elm. Wichtig ist ihm dabei, dass auf der Anlage viel Bahnbetrieb herrscht mit vielen fahrenden Zügen.
Nach einer pandemiebedingten Pause hatten die Modellbauer eine besondere Idee: Eine Ausstellung in der Jossaer Turnhalle, wo bessere Platzbedingungen herrschen. Dafür wurde die Anlage im Bahnhof abgebaut und in der Turnhalle aufgebaut. „Die Philosophie der Anlage ist, dass diese durch die Modul-Bauweise jederzeit am eigentlichen Standort abgebaut und andernorts zur Ausstellungen problemlos wieder aufgebaut werden kann“, erläutert Elm.
So herrschte am vergangenen Wochenende in der Turnhalle reges Treiben und reichlich Miniatur-Zugverkehr. Auf verschiedenen Anlagen standen rund 40 verschiedene Züge bereit, um ihre Runden zu drehen, von Vereinsmitgliedern computergesteuert. Zu sehen waren Zusammenstellungen der Deutschen Bundesbahn ab den 1950er Jahren sowie aktuelle Zuggarnituren der Deutschen Bahn. Sehenswert waren nicht nur die vielen Züge, sondern auch die einzelnen Anlagen mit verschiedenen Landschaften und Gebäuden.
Neben dem Verein Spessart Modellbahn beteiligten sich auch noch andere befreundete Vereine mit ihren Anlagen an der Ausstellung, beispielsweise die Eisenbahnfreunde Sinntalbahn aus Bad Brückenau. Mit dabei war auch der bekannte Schlüchterner Modellbauer Rolf Jirowetz mit Lokomotiv-Nachbauten. Integriert in die Ausstellung war die Modellbahn-Arbeitsgemeinschaft der Altengronauer Hans-Elm-Schule. Dort leitet Markus Elm im Rahmen der Nachmittagsbetreuung eine Modellbahn-AG. An zwei Nachmittagen wird jede Woche an einer mobilen Schulanlage gebastelt.
„Im Gegensatz zu weiteren Arbeitsgemeinschaften, die es an der Schule gibt, geht es beim Modellbahnbau insbesondere um die Förderung der Feinmotorik bei den Schülern“, erläutert Elm. Es wird gesägt, geschraubt, geleimt, Kabel verlegt sowie weitere handwerkliche und Feinmechanik-Tätigkeiten gefördert. So entsteht im Laufe der Zeit in der Schule eine große Modellbahnanlage.
Markus Elm zeigt sich begeistert über die zweitägige Ausstellung und zieht ein uneingeschränkt positives Resümee. Unter den vielen Besuchern seien auch reichlich Kinder gewesen. Elm dankte allen Unterstützern und Helfern. Er kündigte eine weitere Ausstellung im November in der Jossaer Turnhalle an.