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Bewerbungen schreiben, Anträge stellen, Kindergeld beantragen – was schon für viele Einheimische schwierig ist, belastet Geflüchtete noch stärker. Genau an diesen Stellen setzt das Schlüchterner Integrationsbüro & Familienzentrum „Check in“ an und schafft Abhilfe: „Wir unterstützen Bürgerinnen und Bürger in allen Lebensbereichen“, sagt Jugendreferentin Andrea Lindner.
Ein wichtiger Schwerpunkt im Angebot des Integrationsbüros sind die Sprachkurse für Migrantinnen und Migranten. Diese finden von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr im alten Postgebäude statt, wo das „Check in“ niedergelassen ist. „Zurzeit haben wir zwei Dozenten, die Deutsch lehren“, berichtet Lindner. Das Angebot wird durch den Bildungspartner Main Kinzig finanziert und es würden nicht nur Geflüchtete darauf zurückgreifen, sondern alle, die neu in Deutschland sind. Andrea Lindner erzählt vom großen Andrang, der zurzeit herrscht: „Bei uns gibt es keine Anwesenheitspflicht, und der Kurs ist für alle kostenfrei. Deshalb sind die Sprachkurse gut besucht.“
Warsane-Farah Jama ist einer dieser Kursbesucher. Er holt sich bereits seit drei Jahren Hilfe beim „Check in“– und das in vielen Bereichen: „Wenn ich einen Brief nicht verstehe, dann kann ich mich jederzeit an Frau Lindner wenden. Sie berät mich dann, wie ich weiter vorgehen muss.“ Warsane-Farah Jama kommt aus Somalia und ist sehr froh darüber, dass er rund um die Uhr Fragen stellen kann. Seit Pandemiebeginn hilft das Integrationsbüro & Familienzentrum nämlich zusätzlich online aus: „Wir bekommen viele Dokumente über Whatsapp geschickt. Das vereinfacht den Prozess für viele Migrantinnen und Migranten, weil sie nicht extra ins ‚Check in’ kommen müssen“, sagt Andrea Lindner.
Das Integrationsbüro und Familienzentrum gibt es schon seit vielen Jahren in Schlüchtern. 2015 wurde das Angebot aufgrund der Flüchtlingswelle deutlich ausgebaut. „Vor sieben Jahren haben viele Gemeinden rund um Schlüchtern Sprachkurse angeboten, die von Ehrenamtlichen durchgeführt wurden“, berichtet Kerstin Baier-Hildebrand. Sie leitet bei der Stadt die Abteilung Familie, Freizeit und Tourismus: „Wir sind sehr stolz darauf, dass Schlüchtern jetzt die einzige Stadt im Bergwinkel ist, die noch kostenlos Sprachkurse anbieten kann.“
Und wie geht es weiter für das Integrationsbüro & Familienzentrum? „Wir ziehen um“, sagt Kerstin Baier-Hildebrand, „wir dürfen neue Räumlichkeiten im geplanten Kultur- und Begegnungszentrum beziehen und freuen uns schon sehr darauf.“ In der Neuen Mitte ist das „Check in“ genau richtig angesiedelt – zentral und erreichbar für alle, die unterstützt werden möchten.