Text_2

„Sie hat ihr Herz für Steinau geöffnet und ist die beste Wahl.“ Die lobenden Worte von Bürgermeister Christian Zimmermann galten am vergangenen Sonntag der neuen Leiterin des Museums Brüder Grimm-Haus, Stefanie Cossalter-Dallmann. Ihre Vorstellung stand im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs, zu dem die Stadt Steinau eingeladen hatte.
Zimmermann erinnerte an den langjährigen Leiter des Museums, Burkhard Kling, der im Mai 2023 plötzlich gestorben war. Kling habe das Brüder Grimm-Haus aufgebaut und zu großer Strahlkraft verholfen. In einem aufwendigen Auswahlverfahren habe man jemanden gesucht, der „in die großen Fußstapfen von Burkhard Kling“ treten könne. Weit über 40 Bewerbungen seien für die Leitungsstelle eingegangen, berichtete Zimmermann.
Stefanie Cossalter-Dallmann habe ihm im Vorstellungsgespräch aus dem Herzen gesprochen. „Sie hatte sich mit Steinau beschäftigt und sie hat einen Plan für die Museen und unsere Stadt.“
Zimmermann dankte Dietmar Broj, der das Museum eineinhalb Jahre geleitet hatte. „Sein Einsatz ist mit Geld nicht zu bezahlen“, würdigte er die Verdienste des Ersten Stadtrats um das Brüder Grimm-Haus.
Landrat Thorsten Stolz gratulierte zu der „hervorragenden Wiederbesetzung, die qualitativ und menschlich geglückt“ sei und wünschte Stefanie Cossalter-Dallmann alles erdenklich Gute für ihr Wirken in Steinau.
In seinem Grußwort sprach Stolz über die angespannte finanzielle Lage von Kreis und Kommunen. Das meiste Geld fließe in die Kinderbetreuung und in den Bereich Flucht und Asyl, der trotz Rückgang der Zahl der Geflüchteten deutlich unterfinanziert sei. 13.000 Menschen habe der Main-Kinzig-Kreis in 2022/2023 untergebracht. „Das war eine riesigen Kraftanstrengung.“
Nichtsdestotrotz investiere der Landkreis in die Schulen, den Glasfaserausbau und mit den Alten- und Pflegezentren und den Main-Kinzig-Kliniken in die pflegerische und medizinische Versorgung im Kreisgebiet.
Ebenso wie sein Vorredner Christian Zimmermann betonte der Kreischef den hohen Stellenwert von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Frieden und Freiheit in Deutschland. „Ich möchte mit keinem anderen Land in der Welt tauschen“, sprach der Kreischef auch als Familienvater.
Erster Stadtrat Dietmar Broj, der als Interimsleiter das Brüder Grimm-Haus seit dem Tod von Burkhard Kling führte, bekannte: „Ich übergebe die Leitung mit einem lachenden und einem weinenden Auge.“ Er erinnerte an die Barbie-Ausstellung und die erst vor zwei Monaten zu Ende gegangene Dalí-Ausstellung, die 18.000 Besucher nach Steinau gelockt hatte. Zum ersten Mal sei die Markthalle im historischen Rathaus zum Ausstellungsraum geworden.
Unter dem Applaus der Gäste übergab Broj den Schlüssel des Brüder Grimm-Hauses an Stefanie Cossalter-Dallmann. Die Kunsthistorikerin betonte die regionalgeschichtliche Bedeutung des Museums, die, verbunden mit dem Erbe der Grimms, eine weltweite Strahlkraft entfalte. Mit dem Museum Steinau und dem Brüder Grimm-Haus hüte die Stadt einen ganz besonderen Schatz.
Als ihre zukünftigen Vorhaben nannte Cossalter-Dallmann die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit, die Ausweitung des museumspädagogischen Angebots und die Zusammenarbeit mit anderen Häusern. Den Amtshof wolle sie zu „einem Ort der Begegnung“ machen.
Die Museumsleiterin versicherte, sie blicke erwartungsvoll in die Zukunft und bedanke sich für das „herzliche Willkommen in der Stadt und das große Vertrauen.“