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Das kleine, charmante Quellenbad in Mernes wird zum Naturbad umgebaut, damit es auch in Zukunft ein Ort für Jung und Alt ist, an dem Kinder die Möglichkeit haben, wohnortnah das Schwimmen zu erlernen.
Katrin Hess, Leiterin des Amtes für Umwelt, Naturschutz und ländlicher Raum, überbrachte nun einen Förderbescheid in Höhe von 565 000 Euro aus Mitteln der Dorfentwicklung an Bürgermeister Dominik Brasch – zur großen Freude der ehrenamtlichen Helferschar, für die diese hohe Fördersumme „wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk“ ist, wie einer von ihnen feststellte. Das kleine Schwimmbad wird bürgerschaftlich betrieben und wird nicht nur von den Menschen aus Mernes gern besucht, sondern auch von Badegästen aus den benachbarten Orte.
„Der Umbau des Quellenbades in ein Naturbad passt strategisch wunderbar zum Standort in der Aue der Jossa und in die Förderarchitektur der Dorf- und Regionalentwicklung“, sagte Katrin Hess. Das Bad ist eine echte Bereicherung für den Ort und schafft somit Bleibeperspektiven und Infrastruktur gerade auch für Familien im ländlichen Raum. Solche Pluspunkte können entscheidend für die Wahl des Wohnortes sein.
Wie der Bürgermeister erklärte, sei es der Stadt gelungen, noch vor Ablauf des Förderzeitraums, der Ende des Jahres ausläuft, eine Zusage für das Schwimmbad zu erhalten. Im Rahmen der Dorfentwicklung ist eine solche Förderung für ländliche Schwimmbäder möglich, sofern die Kommune sich in der Dorfentwicklung befindet, was für Bad Soden-Salmünster der Fall ist. „Durch die in diesem Jahr geltenden Sonderkonditionen durch die Corona-Pandemie haben wir für das Projekt eine höhere Förderung erhalten, und zwar 85 Prozent der Nettokosten“, sagte der Bürgermeister und bedankte sich beim Main-Kinzig-Kreis für die gute Zusammenarbeit.
Die Gesamtkosten für den Umbau des Schwimmbades liegen bei 791 118 Euro. Ohne diese hohe Fördersumme wäre der Umbau des Quellenbades in ein Naturbad für die Stadt nicht möglich, stellte der Bürgermeister fest. Einige der Ehrenamtlichen um Ortsvorsteher Roland Kistner waren an diesem nasskalten Tag ins Freibad gekommen, um vor Ort anzustoßen und schon Pläne für die kommenden arbeitsreichen Monate zu schmieden. Denn für die Merneser ist es selbstverständlich, mit anzupacken, wenn es gilt, Projekte, die das Dorf attraktiver machen und die der Allgemeinheit zugutekommen, in die Tat umzusetzen. Der Fortbestand des kleinen Bades ist ihnen allen seit langem ein Herzenswunsch. Und umso größer ist die Freude, dass dies nun realisiert werden kann.
Katrin Hess lobte das große Engagement in der Bevölkerung. „Die Stadt Bad Soden-Salmünster ist Spitzenreiter bei den Projekten der Dorfentwicklung im Main-Kinzig-Kreis. Hier wurden in den zurückliegenden zehn Jahren seit Beginn zahlreiche Projekte umgesetzt und entsprechend viele Fördergelder bewilligt – das liegt vor allem daran, dass die Projekte auch von den Bürgerinnen und Bürgern getragen werden. Denn ohne dieses Engagement geht es nicht“, sagte sie. Im bürgerschaftlichen Bereich sei Mernes, aber auch alle anderen Stadtteile von Bad Soden-Salmünster, vorbildlich aufgestellt.
„Das kleine Quellenbad ist schon seit 50 Jahren ein beliebter Ort für Jung und Alt, um sich im Sommer abzukühlen und die Freizeit aktiv zu gestalten. Und noch viel wichtiger: Es bietet Kindern die Möglichkeit, frühzeitig schwimmen zu lernen. Denn noch immer ertrinken jedes Jahr Menschen, weil sie nicht oder nur schlecht schwimmen konnten. Hier gilt es gerade in den ländlichen Regionen entgegenzusteuern, um Möglichkeiten direkt vor Ort zu erhalten“, erklärt Susanne Simmler, die das hohe Maß an Engagement in der Bevölkerung für dieses Projekt lobt: „Wo Menschen bereit sind, ihre Energie, ihr handwerkliches Können und viele Stunden ihrer Zeit für die Sanierung eines Schwimmbades einzubringen, sind Fördergelder doppelt gut investiert. Denn es bedeutet, dass ein solches Projekt von den Menschen vor Ort angenommen wird und es auf diese Weise dazu beitragen wird, die Dorfgemeinschaft langfristig und nachhaltig zu stärken.“ Ein weiterer Effekt des Schwimmbad-Umbaus ist die Verbesserung der touristischen Naherholungsangebote in der Region, die zum Wandern, Campen und Baden einlädt. „In Verbindung mit der benachbarten Kneippanlange und dem nahegelegenen Wohnmobilstellplatz wird in Mernes ein zukunftsfähiges Infrastruktur- und Naherholungsangebot direkt am Spessartbogen entstehen“, erklärt Susanne Simmler.