Ehre wem Ehre gebührt – dieses Sprichwort gilt insbesondere für Richard Schneider aus Sterbfritz. Der Ehrenamtler mit Leib und Seele hat kürzlich das Bundesverdienstkreuz bekommen – eine Würdigung seines vielfältigen ehrenamtlichen Engagements. Schneider ist zurzeit in der Großgemeinde Sinntal der einzige, der diese hohe Auszeichnung trägt.
Beantragt worden ist die Auszeichnung vom Landesverband des Sozialverbandes VdK. Richard Schneider ist seit vielen Jahren VdK-Kreisvorsitzender. Zuvor war er Vorsitzender des VdK-Ortsverbandes Sterbfritz. Zudem ist er Sozialrechtsberater im Bezirksverband Frankfurt und übt weitere Verbandstätigkeiten aus. „Für mich ist das Wichtigste, dass ich anderen Menschen helfen kann, zu ihrem Recht zu kommen“, betont der ehrenamtliche Sozialberater. In der VdK-Geschäftsstelle in Schlüchtern hält er regelmäßig Sprechstunden.
Bevor Richard Schneider vor mehr als 20 Jahren zum Sozialverband VdK kam, hat er sich in zahlreichen anderen Vereinen und Organisationen ehrenamtlich engagiert und dies seit mehr als 50 Jahren. Seit seinem 22. Lebensjahr ist der jetzt 75-jährige Schneider vielfältig ehrenamtlich tätig. „Meine gesamte Freizeit habe ich mein Leben lang in den Dienst von DRK und VdK gestellt“, sagt er. Sogar die Urlaubspläne wurden stets nach den ehrenamtlichen Tätigkeiten ausgerichtet. Dies habe alles nur durch die Unterstützung seiner Familie funktioniert.
Schneider gehört seit 1967 dem DRK-Ortsverband Sterbfritz an und war seit der Gründung im Jahr 1980 bis 2014 Leiter der DRK-Bereitschaft Sinntal. Unzählige Stunden hat er für die langjährige Ausübung dieses Ehrenamtes geopfert, insbesondere im Sanitätsdienst. Auch gehörte er dem DRK-Kreisverband an. Zudem war er 27 Jahre lang Aktiver in der Sterbfritzer Feuerwehr.
Groß ist die Liste der weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten. Seit 1994 war Schneider Vorsitzender des CB-Funkclubs Sinntal, welcher 2019 aufgelöst wurde. Seit der Gründung in 2006 ist er stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Mittelpunkt-Generation-Mensch zur Pflege und Unterstützung der älteren Bürger in der Gemeinde Sinntal. Zudem war Schneider von 1996 bis 2008 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Sterbfritzer Vereine. Auch ist er Mitglied in fast allen örtlichen Vereinen. Seit vergangenem Jahr ist Schneider, der selbst eine Lungenkrankheit hat und auf die Zuführung von Sauerstoff angewiesen ist, Vorsitzender der COPD-Selbsthilfegruppe Schlüchtern.
In Anerkennung seines außerordentlichen und vielfachen ehrenamtlichen Engagements hat Schneider zahlreiche Auszeichnungen erhalten, beispielweise die Ehrenamtsplakette der Gemeinde Sinntal und den Ehrenbrief des Landes Hessen. Die jüngste Auszeichnung überschattet alle bisherigen: „Der Bundespräsident hat Ihnen das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Mit meinem Glückwunsch verbinde ich meinen Dank für Ihre verdienstvolle Arbeit zum Wohle und im Interesse unseres Landes und seiner Bevölkerung“, schrieb Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier im vergangenen Jahr an Richard Schneider. Coronabedingt konnte die hohe Auszeichnung jedoch nicht wie gewohnt erfolgen.
Landrat Thorsten Stolz übergab nun im Beisein von Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich im Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen das Bundesverdienstkreuz an Richard Schneider. Die Verleihungsurkunde „In Anerkennung der um Volk und Staat erworbenen besonderen Verdienste“ ist von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier unterzeichnet.
Die „soziale Berufung“ von Richard Schneider würdigte Bürgermeister Ullrich. Er übergab eine von der Weiperzer Künstlerin Heidi Jehn angefertigte dekorative Urkunde, wo es heißt: „Gerade jetzt brauchen wir Menschen wie Dich, die Solidarität, Zusammenhalt und Miteinander vermitteln“.