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In Steinau tut sich einiges in Sachen Umweltschutz: Der Gewerbe- und Verkehrsverein GVV hat sich den WITO Schlüchtern zum Vorbild genommen und ebenfalls einen Klimapakt aus der Taufe gehoben. Jetzt werben die Verantwortlichen um weitere Unternehmen, die mitmachen und CO2-Emissionen reduzieren wollen. Was nicht reduziert werden kann, soll kompensiert und zur Aufforstung der Steinauer Waldflächen genutzt werden.

Bürgermeister Christian Zimmermann ist voll des Lobs für die Initiative des Steinauer Gewerbe- und Verkehrsvereins GVV. „Das ist wirklich eine super Sache, von der wir alle doppelt und dreifach profitieren. Wir tun der Natur und uns etwas Gutes, wir forsten die Steinauer Wälder auf, und die regionalen Unternehmen sparen eine Menge Geld ein. Ich hoffe, dass viele Steinauer Betriebe mitmachen“, sagt der Rathauschef.

Erfunden hat den Klimapakt der Schlüchterner Verein für Wirtschaft und Tourismus WITO. Die Idee, dies auf Steinau umzumünzen, kam von Laura Ruppel von Paul und Co. (PACO) sowie Manuel Hoffmann, Geschäftsführer von RubiePharm. Laura Ruppel sagt: „Wir wollen als Familienunternehmen einen Beitrag leisten und für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für die nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umgebung erhalten.“ 

Mit ihrem Vorschlag, in Steinau ebenfalls einen Klimapakt zu gründen, stießen Ruppel und Hoffmann beim GVV-Vorsitzenden Christoph Biegl direkt auf offene Ohren: „Wir stehen hinter der Idee, bei den Unternehmen ein Bewusstsein für die ökologischen Auswirkungen der täglichen Arbeit zu schaffen, für Verhaltensänderung zu sensibilisieren und den Betrieben dabei zu helfen, sich klimafreundlich aufzustellen.“

Und worum genau geht es bei der Initiative? Dabei sein können sämtliche Unternehmen aus der Brüder-Grimm-Stadt. Sie setzen sich mit der Mitgliedschaft das Ziel, vermeidbare CO2-Emissionen zu reduzieren und nicht vermeidbare Emissionen zu kompensieren. Der Preis pro Tonne liegt hier bei 6 Euro.

Die Kompensation findet wie auch in Schlüchtern in Form einer regionalen Aufforstung statt und soll neben den Mitgliedsbeiträgen der Klimapakt-Teilnehmer auch über Fördergelder finanziert werden. Um die Flächen kümmern sich Forstamtsleiter Sebastian Merkel und Revierförsterin Tanja Halfmann von HessenForst.

Der erste sogenannte Zukunftswald soll in der Nähe des Bergweihers am Weinberg entstehen. Auf dem knapp 0,8 Hektar großen Areal sollen mindestens fünf Baumarten gepflanzt werden, erläutert Tanja Halfmann: „In der engeren Auswahl sind einige Laubbäume wie Traubeneiche, Stileiche, Elsbeere, Wildbirne, Wildapfel, Hainbuche, Winterlinde und Esskastanie, mit der Kiefer soll aber auch ein Nadelholz vertreten sein.“ Die Kosten für Material, Pflanzung, Flächenvorbereitung und eine Umzäunung liegen geschätzt bei circa 12000 Euro, förderfähig seien davon 9000 Euro.

WITO-Vorstandsmitglied und Klimapakt-Mitgründer Gerd Neumann freut sich sehr darüber, dass sich die Initiative allmählich zu einem Exportschlager entwickelt. Er sagt: „Genauso war es gedacht. Wir haben gerne unser Wissen und das Marketingpaket zur Verfügung gestellt, damit die Kolleginnen und Kollegen aus Steinau schnell starten können.“ Und WITO-Vorstandsmitglied René Daniel ergänzt: „Das bieten wir nach Freigabe durch unsere Klimapakt-Mitglieder übrigens allen an, die in ihrer Kommune einen regionalen Klimapakt ins Leben rufen wollen.“

Der Anfang in Steinau ist jedenfalls gemacht: Als Nächstes sollen die Unternehmerinnen und Unternehmer der Brüder-Grimm-Stadt für den Klimapakt begeistert werden. Wer jetzt schon dabei sein möchte, schickt einfach eine Mail an klimapakt@gvv-steinau.de – und wer sich erst noch genauer informieren will, kommt einfach zum Infoabend am Mittwoch, 17. April, um 19 Uhr in den Marstall (Am Kumpen 2). Klimapakt-Initiator Manuel Hoffmann von RubiePharm sagt abschließend: „Wir freuen uns schon sehr auf die Veranstaltung und auf viele interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Steinau.“