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Im feierlichem Rahmen wurde der Umweltpreis 2023 des Main-Kinzig-Kreises verliehen. Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler überreichte die Auszeichnung im Brockenhaus in Hanau an das Repair-Café Schlüchtern. Weitere Preisträger sind der Betrieb Beckl Karosserie + Lack aus Langenselbold sowie der „Wettbewerb Ecodesign“ der Hohen Landesschule Hanau.
Wie die Umweltdezernentin vor rund 80 Gästen in ihrer Rede betonte, wird der Preis seit 1975 ausgelobt und zählt damit zu den ältesten kommunalen Umweltpreisen. Dennoch habe das Thema nichts von seiner Bedeutung verloren, sondern stoße weiterhin auf enormes Interesse. Entsprechend groß war die Zahl der Bewerbungen, so dass der Kreisausschuss der Empfehlung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Umwelt und Landwirtschaft gefolgt ist und drei würdige Kandidaten ausgewählt hat. Das Preisgeld wurde zudem auf insgesamt 6.000 Euro erhöht.
„Mit dieser Entscheidung liegen wir auf der Höhe der Zeit, denn trotz vielfältiger Krisen bleibt der Schutz von Umwelt und Klima ein wichtiges Anliegen für die Menschen in Deutschland“, betonte Susanne Simmler.
Ein wichtiger Aspekt – und inzwischen ein weit verbreiteter Begriff – sei dabei die Nachhaltigkeit. „Sehr vereinfacht heißt das, wir verbrauchen nicht mehr, als auch nachwachsen kann“, erläuterte sie. Inzwischen werde dieses Prinzip viel weiter gefasster und bedeutet nicht nur ökologisch tragfähig, sondern auch wirtschaftlich effizient und sozial gerecht, ergänzte sie und verwies auf die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
Eine noch recht junge Initiative ist das Repair-Café Schlüchtern, das im Juni 2022 gegründet wurde, um mit Wissen, geschickten Händen und Verstand gegen die Wegwerfkultur zu arbeiten. Wie die Erste Kreisbeigeordnete berichtete, engagieren sich hier inzwischen etwa 30 Freiwillige zwischen 12 und 75 Jahren.
Meist einmal im Monat reparieren sie defekte Gegenstände wie Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik, Textilien, Fahrräder und Spielzeug – und das mit zum Teil hoher Kompetenz.
Unter den Ehrenamtlichen sind Elektroingenieure, Elektriker, Tüftlerinnen und eine Schneiderin. Sie verbindet das Ziel, Ressourcen zu schonen, Müll zu vermeiden, die Umwelt zu schützen und kaputten Dingen neues Leben einhauchen.
„Wir hören häufig interessante Geschichten zu den Objekten, die zum Teil schon lange die Menschen durch das Leben begleiten“, schilderte Karin Nievelstein den großen Zuspruch, den das Projekt erlebt. Der Umweltpreis des Main-Kinzig-Kreises sei eine schöne Bestätigung, diese Idee weiter zu verfolgen. Für die Stadt Schlüchtern sicherte Bürgermeister Matthias Möller die entsprechende Unterstützung zu.