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In Schlüchtern und den Stadtteilen ging es am Samstag mächtig rund: Der Riesen-Frühjahrsputz „We kehr for Schlüchtern“ ist hessenweit einmalig und stand jetzt wieder an – mehr als 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dabei und haben Wege gesäubert, Müll gesammelt, Wände gestrichen, Hecken geschnitten, Flächen bepflanzt, Dorfgemeinschaftshäuser grundgereinigt und noch vieles mehr. Sogar das Wetter spielte auf den letzten Drücker noch mit. Pünktlich um 8 Uhr hatte sich die Sonne durch die Wolken gekämpft – und spätestens dann war es auch vorbei mit der Anspannung bei Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller: „Läuft doch“, freute sich der Rathauschef, der die Großreinemache-Aktion „We kehr for Schlüchtern“ vor sieben Jahren initiiert hatte. Fabian Zarnack aus der Schlüchterner Verwaltung hatte für „We kehr for Schlüchtern“ die Projektkoordination inne. Auch er atmete auf und betonte: „Jetzt kann’s losgehen!“

Gut und gerne 100 Leute kamen zum Untertor, um für ihren Stadtteil die Kehr-Pakete mitzunehmen. Diese wurden geschnürt, damit sich die fleißigen Helferinnen und Helfer stärken können, während sie sich für ihre Heimat engagieren. Zu ihnen sagte Möller: „Toll, dass ihr alle da seid und euch so sehr für Schlüchtern und die Stadtteile reinhängt. Packt euch eure Kehr-Pakete ein, und heute Mittag sehen wir uns wieder zum gemeinsamen Essen und Trinken.“ An Projekten mangelte es wahrhaftig nicht. Ein kleiner Einblick in die Arbeiten in der Innenstadt: Auf dem Areal der Bergwinkel-Grundschule tummelten sich fast 100 Leute, auf dem Sportplatz der SG Schlüchtern arbeiteten locker 40 Menschen, die Azubis der Stadt Schlüchtern reinigten Orts- und Straßenschilder, der Lions Club schotterte den Acis-Rundweg wieder auf, die SPD kümmerte sich dort um den Barfuß-Pfad, den Bahnhof säuberten der Ortsbeirat und die Bürgerbewegung Bergwinkel (BBB), die Grünen installierten neue Artenschilder mit QR-Codes an einigen Bäumen zwischen Breitenbach und Wallroth, die Integrationskommission strich die Unterführung zwischen Mauerwiese und Bornwiesenweg, die DLRG brachte das Areal rund um das Hallenbad wieder auf Vordermann, und Hessen Forst durchstreifte und reinigte die Wälder. Auch in den Ortsteilen passierte einiges: In Ahlersbach wurde gepflastert, in Breitenbach standen Pflanzarbeiten auf dem Plan, die Elmer baggerten den Elmbach aus, in Gundhelm wurde geschottert, in Herolz die Pausenhalle der Grundschule gestrichen, in Hohenzell das Dorfgemeinschaftshaus grundgereinigt, die Huttener bereiteten das Schwimmbad auf die neue Saison vor, in der Gemarkung Klosterhöfe wurden die Bushaltestellen gereinigt, in Niederzell die Ruhebänke wieder instandgesetzt, und in Wallroth wurde das Areal rund um das Wabenhonighaus bepflanzt. Auch in Kressenbach und Vollmerz soll noch angepackt werden, allerdings zu einem anderen Zeitpunkt. Im Infokasten steht, welche Initiativen, Vereine, Firmen, Gruppen und Parteien mit angepackt haben. Hinzu kommen natürlich zahlreiche Privatpersonen. Außerdem waren Bauhof und Bauamt an nahezu allen Projekten beteiligt, sie trafen die notwendigen Vorbereitungen. Kurz vor Schluss schüttete es zwar noch einmal wie aus Eimern, und auch aufgrund des Wetters der vergangenen Tage konnten manche Projekte wie das Streichen von Zäunen oder Bänken gar nicht erst angegangen werden – der Stimmung tat das aber keinen Abbruch. Alle Helferinnen und Helfer hatten sichtlich Spaß. Bürgermeister Matthias Möller betonte: „Dank dieser Aktion spart die Stadt Schlüchtern einen Betrag in Höhe von circa 300.000 Euro ein. Aber das ist längst nicht alles. Denn damit stärken wir auch das Gemeinschaftsgefühl und die Verbundenheit zu Schlüchtern und zu jedem einzelnen Stadtteil. Und genau das finde ich einfach klasse.“ Dass Möller damit richtig liegt, zeigte sich nachmittags am Feuerwehrparkplatz: Etliche, die zuvor tatkräftig angepackt hatten, standen jetzt gemütlich zusammen, ein Bier in der einen Hand, eine Bratwurst in der anderen, sie plauderten, lachten und berichteten stolz von ihren guten Taten. Fabian Zarnack hatte zu diesem Zeitpunkt ebenfalls längst ein dickes Grinsen im Gesicht: „Den Regen zum Schluss hätte niemand gebraucht. Ansonsten hätte es heute nicht besser laufen können. Danke an alle, die ihren Beitrag geleistet haben. Ich bin sehr glücklich mit dem Tag.“ Das Ziel für 2024 steht auch schon. Möller sagte abschließend: „Das Engagement der Menschen war heute einfach sensationell. Und ich bin mir sicher: Da setzen wir nächstes Jahr noch mal einen drauf.“