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Gleich mit zwei Aktionen ist der Sterbfritzer Dorfverein „Starwetz lebt“ an die Öffentlichkeit getreten: Mit einem historischen Bildervortag und einem historischen Wirtshausrundgang. Beide Aktivitäten waren ein voller Erfolg.
Dass Sterbfritz der Mittelpunkt von Sinntal ist, wird unter anderem dadurch deutlich, dass es von der zentralen Sterbfritzer Ortsmitte aus in fünf Richtungen geht: In die Richtungen Sannerz, Weiperz, Oberzell, Mottgers und Breunings. Die letztgenannte Richtung war Thema des historischen Bildervortrags mit dem Titel „Häuser, Menschen und Geschichten“. Referent war Dirk Ebenhöch vom Chronik-Team des Dorfvereins. Er hatte ein Vielzahl von historischen Fotos mit Gebäuden parat, welche im Kirmes-Festzelt auf eine Großlandwand projiziert wurden. Ebenhöch gab Erläuterungen zu den einzelnen Häusern, die teils noch aus dem 17. oder 18. Jahrhundert stammten und den Menschen, die darin lebten. Viele Fotos sorgten bei den zahlreichen Besuchern für Erinnerungen und reichlich Gesprächsstoff.
Dass das gastronomische Angebot in Sterbfritz in früherer Zeit viel größer und vielfältiger war als heute, wurde bei einem historischen Wirtshausrundgang deutlich, bei welchem frühere Gasthausstandorte in Erinnerung gerufen wurden. Die Führung hatte Dirk Ebenhöch. Er hat ein großes Wissen über die Sterbfritzer Geschichte und hatte auch beim Dorfrundgang viele interessante Informationen und Anekdoten parat.
So erfuhren die zahlreichen Teilnehmer, dass es früher am Sterbfritzer Ortseingang das Gasthaus Zur Grünen Au gab. Später hieß das Lokal Café Simon und war ein beliebtes Tanzlokal, insbesondere wegen seines weithin bekannten Glas-Tanzbodens.
Zahlreiche weitere frühere Wirtshaus-Standorte wurden während des Rundgangs in Erinnerung gerufen, beispielsweise die Gastwirtschaft Zur Frischen Quelle im alten Ortskern, das Gasthaus Zum Adler am heutigen Mehrzweckhallen-Standort oder das Gästehaus Schäfer neben dem Bahnhof. Erwähnt wurde auch das ehemalige Casino neben der heutigen Volksbank. Das sei wegen seiner berüchtigten Hamburger als „Frikadellen-Bunker“ bekannt gewesen, wusste Ebenhöch. Auch gab es dort die ersten Glückspielautomaten. Eine „herrschaftliche Gastronomie“ habe es früher dort gegeben, wo später der Baustoffhandel Knothe war und heute „Nochmal schön – Das Lädchen in Sinntal“ untergebracht ist.
Bedeutende ehemalige Wirtshausstandorte gab es in der Breuningser Straße. So etwa das Gasthaus Zum Goldenen Stern, welches einen Tanzsaal hatte, der später ein Kino war. Beliebt war die Gaststätte Schwarze Kath, die ihren Namen durch die Wirtin Katharina Schwarz hatte. Heute ist dort eine Pizzeria untergebracht. Pizza gab es während des Dorfrundgangs zwar nicht, dennoch war für das leibliche Wohl gut gesorgt.