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Das Hexenhaus im Steinauer Amtshof, dort wo schon die Brüder Grimm als Kinder gespielt hatten, war in die Jahre gekommen. Unzählige Kinder haben über Jahre in und an diesem bunten Häuschen gespielt, und der Zahn der Zeit hat an ihm geknabbert.
Das Spielhaus, das einst von den Steinauer Katharinenmarkt-Handwerksmeistern gebaut worden war, bedurfte einer gründlichen Sanierung. Deshalb haben sich die Steinauer Märchenerzählerinnen Margot Dernesch, Mariéle Syllwasschy und Brigitte Uffelmann der märchenhaften Immobilie angenommen. Die drei Erzählerinnen machten es möglich, dass der Main-Kinzig-Kreis die für sie vorgesehenen Honorare für das Projekt „Märchenzeit“ dem Museum Brüder-Grimm-Haus zur Verfügung stellte, mit der Auflage, das Hexenhaus zu sanieren.
Das Projekt „MKK-Märchenzeit“ wurde im Frühjahr 2020 während des ersten Corona-Lockdowns ins Leben gerufen. Es sollte eine nachmittägliche Unterhaltung für Familien geschaffen werden, die über die Homepage des Main-Kinzig-Kreises laufen konnte. In kurzer Zeit wurden dafür 24 Märchen der Brüder Grimm aufgenommen, produziert und über das Internet ausgestrahlt.
Die einzelnen Folgen wurden im Museum Brüder-Grimm-Haus in Steinau und im GrimmsMärchenReich im Schloss Philippsruhe in Hanau gedreht, zusammen mit Märchenerzählerinnen und -erzählern aus Steinau und aus Hanau.
Das Projekt erfreute sich sofort großer Beliebtheit und auch heute noch sind die einzelnen Clips auf der Plattform YouTube abrufbar und dokumentieren die Arbeit der Erzählerinnen aus dem Main-Kinzig-Kreis. „Wir waren überwältigt von den vielen positiven Rückmeldungen und haben uns sehr darüber gefreut, dass diese Aktion so großen Anklang fand“, erinnert sich Landrat Thorsten Stolz.
Im Laufe des Jahres 2021 konnten die Steinauer Handwerksmeister dann die hölzerne Konstruktion des Spielhauses erneuern und im Herbst des Jahres hat dann der Frankfurter Künstler Nicolas Vassiliev, der auf Malerei an Architekturen spezialisiert ist und auch bei der Gestaltung der U-Bahn-Station Zoo in Frankfurt mitgewirkt hat, die drei Außenwände des Hexenhauses im Amtshof mit leckeren und saftigen Lebkuchen und buntem Zuckerguss zum Musterbeispiel eines Lebkuchenhauses gestaltet.
„Und bald werden auch Hänsel, Gretel und die Knusperhexe einziehen“, verspricht der Leiter der Steinauer Museen, Burkhard Kling.