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Im vergangenen Jahr ist der Sterbfritzer Dorfverein „Starwetz lebt“ gegründet worden. Eine erfolgreiche Bilanz ist unlängst in der ersten Jahreshauptversammlung des Dorfvereins gezogen worden. Vielfältig sind die Aktivitäten des neuen Vereins. Die Förderung von Kunst und Kultur ist der maßgebliche Satzungszweck des neuen Dorfvereins. Veranstaltungen zur Förderung der Dorfgemeinschaft und des kulturellen Lebens stehen ebenso auf der Agenda wie die Erforschung und Pflege der Heimatgeschichte, insbesondere die Fortführung der Dorfchronik. Ein wichtiges Thema ist dem Verein die Dorfentwicklung sowie der Erhalt der natürlichen Lebensräume. Der Sterbfritzer Ortsvorsteher Willi Merx steht dem Dorfverein als Vorsitzender vor.

„Wir sind ein gut engagierter Verein“, sagte Vorsitzender Merx in der Versammlung im großen Saal der Sterbfritzer Mehrzweckhalle, welche unter den geltenden Pandemievorgaben stattfand. „Starwetz lebt“ sehe sich im Gegensatz zu anderen Verein dem gesamten Dorf verpflichtet, hob Merx hervor. Mit allen örtlichen Vereinen werde eine gute Zusammenarbeit angestrebt. In monatlichen Vorstandssitzungen würden vielfältige Themen behandelt. Wie der Vorsitzende mitteilte, habe der Dorfverein zurzeit 40 Mitglieder, darunter viele engagierte Helfer, denen ausdrücklich gedankt wurde. Weitere Mitglieder seien erforderlich.

Merx ging auf eine Reihe von Aktivitäten des Dorfvereins seit der Vereinsgründung ein. Insbesondere sei im Vorgriff auf das laufende Ikek-Verfahren eine Online-Befragung zur Dorfentwicklung initiiert worden. „Es ist wichtig, die Bevölkerung mit einzubeziehen“, betonte Merx auch in seiner Funktion als Ortsvorsteher. Der Dorfverein habe verschiedene Schwerpunktbereiche als Orientierungshilfe für den Ortsbeirat erarbeitet. Hierzu zählen eine Neugestaltung des Bereiches Mehrzweckhalle/Rathaus, eine Neugestaltung des Areals an der Kinzig-Quelle und eine Aufwertung des Bereichs Schule/Kindergarten. Ein wichtiges Anliegen ist dem Dorfverein auch die Aufwertung des Sterbfritzer Bahnhofs zu einem Mobilitätszentrum.

Ein wesentlicher Bestandteil des Dorfvereins ist die Chronik-Arbeit. Wie Dirk Ebenhöch berichtete, sei ein Internet-Chronik sowie auch eine Chronik in gedruckter Form als Ordner erstellt worden. Ziel sei, die Geschichte von Sterbfritz auch für künftige Generationen zu bewahren. Große Resonanz hätten laut Ebenhöch eine Flurbegehung sowie Dorfbegehungen zu verschiedenen Themen gefunden. Auch im kommenden Jahr sollen ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Vorsitzender Merx dankte dem Chronik-Team für dessen „wertvolle und aufwändige Arbeit“. Er sprach von einem außerordentlichen ehrenamtlichen Engagement. Für die Erhaltung des Kulturgutes, insbesondere auch für das Dorfarchiv, seien entsprechende Räumlichkeiten erforderlich.

Ein Ort in Sterbfritz mit einer besonderen Bedeutung sei die Kinzig-Quelle. Das Areal an der Quelle sei in die Jahre gekommen und bedürfe einer Aufwertung. Diese Aufgabe habe der Dorfverein übernommen. Der „Quellen-Beauftragte“ Gerald Blum berichtete über einige Aktivitäten, in Zusammenarbeit mit der Gemeinde. So sei durch eine Instandsetzung der Drainage der Zugang trockengelegt worden. Durch die Instandsetzung schadhafter Bäume sei die Verkehrssicherheit verbessert worden. Weil verschiedene Wanderwege das Quellen-Areal tangieren, seien Parkmöglichkeiten für Wanderer geschaffen worden.

Herausragendes Ereignis sei laut Blum das erste Quellenfest gewesen, als Ersatz für die ausgefallene Radfahrveranstaltung „Kinzigtal total“, deren Start- oder Zielpunkt jeweils Sterbfritz ist. Das Fest habe eine große Resonanz gefunden. Blum dankte allen Helfern. Ein weiteres Tätigkeitsfeld des Dorfvereins ist die Jugendarbeit. Wie René Stern in Vertretung von Vera Schlattner sagte, wolle der Verein ein Ansprechpartner für Jugendliche sein. Alte Traditionen, wie der Bloo zur Kirmes sowie das „Neujahrsgäulje“ sollen wiederbelebt werden. Ein Beitrag soll auch zu den Ferienspielen geleistet werden. Wichtig sei auch, Räumlichkeiten für die Dorfjugend zu schaffen.

Auf seiner Agenda hat der Dorfverein auch den Naturschutz und die Landschafspflege. „Auch die Umgebung gehört zum Dorf“, betonte Vorsitzender Merx. Ein Herzensanliegen sei ihm die Anlegung von Streuobstwiesen. „Wir haben reichlich schöne Natur, die gilt es zu erhalten“, sagte Barbara Merx. Sie berichtete über das Anlegen mehrerer Blühflächen und Wildäcker, die insbesondere dem Insektenschutz dienen. Es sei wertvolles Saatgut verwendet worden, welches sich über mehrere Jahre entwickelt. „Für die Insekten steht viel auf dem Spiel“, mahnte Barbara Merx.

Kassenwart Daniel Klee informierte über die finanzielle Situation des neuen Dorfvereins, der für seine Arbeit auf Spenden angewiesen ist. Werner Alt und Dieter Melk bestätigten die Richtigkeit der Zahlen. Zum neuen Kassenprüfer wurde Oliver Baier gewählt.