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Die Gestaltung der Neuen Mitte startet in die Umsetzungsphase. Für das Kultur- und Begegnungszentrum fand jetzt der Spatenstich statt.
Die Stadt Schlüchtern ist Bauherr des 9 Millionen Euro-Projektes. Landrat Thorsten Stolz spricht von einem „Leuchtturmprojekt“.
„Heute ist ein ganz besonderer Tag für die Stadt Schlüchtern“, sagte Bürgermeister Matthias Möller beim Spatenstich am vergangenen Samstag. Das geplante Kultur- und Begegnungszentrum, das auf dem ehemaligen Langer-Areal an der Ecke Bahnhofstraße/Lotichiusstraße entsteht, werde ein einzigartiges Gebäude.
Der Bürgermeister gab einen Rückblick: „Es war ein Riesenschock, als uns 2017 die Nachricht erreichte, dass das Kaufhaus Langer schließt.“ Das Kaufhaus sei schon immer ein ganz besonderer und wichtiger Ort für die Region und der Inbegriff für Handel gewesen. Die Zeiten, der Handel und das Kaufverhalten hätten sich geändert. „Einst vertrieben die Kaufhäuser die Tante-Emma-Läden, heute vertreibt das Internet mit Online- und Versandhandel die Kaufhäuser“.
„Wie gehen wir damit um, wenn das Kaufhaus Langer schließt?“ Dies sei damals die zentrale Frage für ihn gewesen, sagte das Stadtoberhaupt. Zunächst sei ein Verkauf an einen Investor geplant gewesen. „Wir wollten jedoch selbst in der Hand behalten, was mit dem kompletten Langer-Areal passiert“, so Möller. Nach einer schwierigen Entscheidungsfindung habe sich die Stadt entschlossen, das Areal zu kaufen und einer neuen Entwicklung zuzuführen.
„Es war ein mutiges Vorhaben“, betonte der Bürgermeister. Es habe vieler Verhandlungen bedurft, um sowohl den Abriss der bestehenden Gebäude als auch die Planungen für verschiedene Neubau-Projekte voranzubringen. Möller sprach von einem wichtigen und zukunftsweisenden Projekt in der Stadtentwicklung. Wichtig sei gewesen, dass das gesamte Stadtparlament parteiübergreifend sowie alle Verantwortlichen Einmütigkeit gezeigt hätten. Der Rathauschef sprach vielfältige Dankesworte an alle Beteiligten, insbesondere auch an seinen Stellvertreter Reinhold Baier sowie an das Team des Bauamtes.
Der Bürgermeister gab Informationen zum neuen Kultur- und Begegnungszentrum, dessen Highlight eine groß angelegte Kindererlebniswelt sei. Zudem würden in dem neuen Objekt eine viergruppige Kindertagesstätte Platz finden ebenso eine Bücherei und die städtische Seniorenberatung. Weiterhin würden die Europa-Akademie sowie der Bundesverband Mittelständischer Wirtschaft einziehen. Möller bezifferte die Baukosten auf 9 Millionen Euro. Die Hälfte davon sei durch Zuschüsse abgedeckt.
Der Bau des Kultur- und Erlebniszentrums ist der erste Baustein der städtebaulichen Neuordnung im Bereich des ehemaligen Langer-Areals entlang der Bahnhofsstraße und Obertorstraße, wo noch neue Wohn- und Geschäftshäuser vorgesehen sind.
„Heute ist ein historischer Tag für die Stadt Schlüchtern“, sagte Landrat Thorsten Stolz in seinem Grußwort und fügte hinzu: „Es wird ein neues Kapitel in der Stadtentwicklung aufgeschlagen“. Es sei eine richtige Entscheidung gewesen, das Areal selbst zu entwickeln. Das Kultur- und Begegnungszentrum sei ein Riesenimpuls für die Innenstadt habe Strahlkraft über Schlüchtern hinaus. Der Main-Kinzig-Kreis unterstütze das Bauvorhaben mit 1,4 Million Euro. „Es tut sich unglaublich viel in Schlüchtern“, lobte der Landrat. Besondere Anerkennung zollte er Bürgermeister Möller. Auch der Main-Kinzig-Kreis investiere viel in der Bergwinkelstadt, insbesondere in die Schulen und in das Krankenhaus. Innerhalb weniger Jahre würden in Schlüchtern laut Stolz insgesamt bei allen Maßnahmen rund 100 Millionen Euro bewegt.
Von einem einzigartigen besonderen Nutzungsmix im künftigen Kultur- und Begegnungszentrum sprach Architekt Stephan Storch. Dementsprechend gestalte sich die Planung. Er gab Erläuterungen zu dem 35 mal 33 Meter großen viergeschossigen Gebäude. Auf eine Unterkellerung sei verzichtet worden. Stattdessen seien ein Vielzahl von Bohrpfählen eingebracht worden. Der Architekt sprach von einem prägnanten, selbstbewussten öffentlichen Gebäude. Er gab Erläuterungen vom zentralen Innenhof bis zur Dachterrasse. Ein besonderes Konzept sei für die Kindererlebniswelt erarbeitet worden. Am 18. Oktober sollen die Rohbauarbeiten beginnen. Diese sollen in einem Jahr fertiggestellt sein.