Beruwala-Hilfe aus dem Main-Kinzig-Kreis lindert dramatische Not in Partnerregion

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Die breit gefächerte Unterstützung aus dem Main-Kinzig-Kreis für die Region Beruwala in Sri Lanka läuft trotz Corona-Pandemie weiter. Das erklären Altlandrat Karl Eyerkaufer, der frühere Kreisbeigeordnete Matthias Zach und die Kreistagsabgeordnete Ursule Conen.
Der Partnerregion des Main-Kinzig-Kreises brechen seit Monaten wegen der Pandemie die Einnahmen aus dem Tourismus weg, die Situation für die Menschen in der Region ist zum Teil dramatisch. Karl Eyerkaufer hatte die Hilfsaktion nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe am 26. Dezember 2004 initiiert, daraus entwickelte sich eine Freundschaft zu Beruwala.

Erstmals seit 2004 war es Eyerkaufer, Zach und Conen im Spätherbst nicht möglich, nach Sri Lanka zu reisen, da dies durch die geltenden Reisebeschränkungen unmöglich gemacht wurde. Seit Ende März ist der internationale Flughafen in Colombo für Passagierflüge geschlossen. Für Touristen und Geschäftsreisende besteht ein Einreiseverbot, Visa werden derzeit nicht erteilt. Auf der Insel im Indischen Ozean gibt es immer wieder landesweite Ausgangssperren, vor allem im Ballungsraum Colombo und entlang der dichtbesiedelten Küste. „Es ist gut, dass wir mit Mr. Irsan und Mr. Rila zwei verlässliche Partner vor Ort haben, die die Hilfe für die Menschen organisieren – und dies trotz der Erschwernisse durch die Pandemie“, erklärt Karl Eyerkaufer.

Die Versorgung notleidender Familien mit Lebensmitteln ist während der Corona-Pandemie eine der wichtigsten Aufgaben der Initiative „Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala“. Schließlich sind Hunderttausende von Beschäftigten in der Tourismusbranche seit April arbeitslos und die Hotels geschlossen. Damit ist eine der wesentlichen Einnahmequellen vieler Familien weggebrochen, finanzielle Hilfen des Staates für die Bevölkerung gibt es keine. Etwa 300 Familien erhielten deshalb Lebensmittelpakete, bestehend aus Reis, Linsen, Bohnen, Erbsen, Zwiebeln, Kartoffeln, Nudeln, getrocknetem Fisch, Milchpulver und Mehl.
Vor 15 Jahren hat der Main-Kinzig-Kreis nach den Zerstörungen durch den Tsunami zwei Traktoren mit Anhänger zur Trümmerbeseitigung gespendet. Später wurden sie zur Müllabfuhr eingesetzt. In diesem Jahr wurde es notwendig, einen dieser Traktoren zu ersetzen. Der Kreisausschuss des Main-Kinzig-Kreises und Landrat Thorsten Stolz haben dies im Zuge der Partnerschaft mit Beruwala möglich gemacht. Im September im Herstellerland Pakistan geordert liegt die Zugmaschine mittlerweile im Hafen von Colombo, kann aber wegen des Lockdowns nicht ausgeliefert werden. Es ist aber davon auszugehen, dass sie noch in diesem Jahr ihren Bestimmungsort erreicht.
Seit dem Besuch von Karl Eyerkaufer, Matthias Zach und Ursule Conen im März dieses Jahres konnten 15 Familien aus ihren Hütten in neuerrichtete Holzhäuser umziehen. Alle Häuser sind jeweils mit Toilette und Wassertank ausgestattet und verfügen über Stromversorgung. „Seit 2004 ist es uns gelungen, für insgesamt 330 Familien ein neues Heim zu schaffen“, freut sich der Altlandrat.
„Menschen mit Beeinträchtigungen stehen seit Beginn unseres Engagements in Beruwala im Mittelpunkt unserer Hilfsaktionen. Zudem unterstützen wir mehrere Waisenhäuser“, erläutern Ursule Conen und Matthias Zach. Das Mädchenheim Pahalage, das Jungenheim Don Bosco sowie „Mama und Papa“, ein Waisenhaus für geistig und körperlich beeinträchtigte junge Menschen, werden von der Initiative des Main-Kinzig-Kreises betreut. Schwer erkrankten Menschen wird die Teilhabe am öffentlichen Leben ermöglicht, indem ihnen Rollstühle zur Verfügung gestellt werden.
Erfreuliches ist auch über die drei staatlichen Zahnkliniken in Beruwala, Aluthgama und Dharga Town zu berichten. Hier wurden mit der Hilfe zweier Zahnarztpraxen in Deutschland moderne Zahnarztstühle angeschafft. Sie dienen unter anderem dazu, die zahnärztlichen Vorsorgeuntersuchungen der Schulkinder in der Region sicherzustellen.
„Auch wenn die Schulen wegen der Corona-Pandemie geschlossen sind, unterstützen wir weiterhin den Neubau von Schulgebäuden“, erklärt Eyerkaufer. Viele Schulen, die in der Kolonialzeit errichtet wurden, sind sanierungsbedürftig und räumlich so beengt, dass der Unterricht oftmals im Freien stattfinden muss.
Ende November wurde der Grundstein für ein neues Schulgebäude der Annasigala Tamil School gelegt. Unterstützung ist hier dringend geboten: Die Eltern der Kinder, die dort zur Schule gehen, arbeiten auf Kautschukplantagen, ihr Tagesverdienst liegt bei etwa drei Euro. Auch in der Badanagoda-Junior-School wird ein weiteres Schulgebäude mit drei Klassenräumen für 120 Kinder errichtet. Der Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant.
Karl Eyerkaufer, Matthias Zach und Ursule Conen danken den Helfern vor Ort, die in dieser schwierigen Zeit großartige Arbeit leisten: „Durch den Einsatz aller Aktiven gelingt es, der Bevölkerung in der Partnerregion des Main-Kinzig-Kreises ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen.“
Zur Unterstützung der Projekte von „Main-Kinzig-Kreis hilft Beruwala“ steht das Konto 99994 bei allen drei Sparkassen im Main-Kinzig-Kreis zur Verfügung.
Es wird gebeten, als Verwendungszweck „Spende“ angeben, eine entsprechende Bescheinigung wird ausgestellt. Dazu sollte die Adresse mit angegeben werden.

IBAN Sparkasse Hanau: DE47 5065 0023 0000 0999 94

IBAN Kreissparkasse Gelnhausen: DE56 5075 0094 0000 0999 94

IBAN Kreissparkasse Schlüchtern: DE27 5305 1396 0000 0999 94