Stützpunktwehr mit hoher Einsatzhäufigkeit

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Durchschnittlich jeden zweiten Tag wurden die Aktiven der Schlüchterner Stützpunktfeuerwehr im vergangenen Jahr zu Einsätzen alarmiert. Über diese hohe Einsatzhäufigkeit mit 192 Alarmierungen wurde in der Jahreshauptversammlung berichtet.
Coronabedingt fand die bereits im Frühjahr geplante Jahresversammlung erst jetzt statt. Die Schlüchterner Stadthalle bot ausreichend Platz zum Einhalten der Abstandsregeln. Mit Willi Blum und Walter Gold wurde zwei langjährigen und in diesem Jahr verstorbenen Aktiven gedacht.
Problemlos gingen die gut vorbereiteten Vorstandswahlen unter Leitung von Stadtrat Reinhold Baier über die Bühne. Vorsitzender Mirko Jahn und Stellvertreter Norbert Griebel wurden ebenso wiedergewählt wie Kassenwartin Birgit Mock. Stellvertreter ist Werner Franz. Zur neuen Schriftführerin wurde Ramona Alt gewählt. Stellvertreter ist Frank Eckhardt. Zeugwart ist weiterhin Jens Ullrich und Pressewart Kurt Beck. Zu Mitgliedern des Wehrausschusses wurden Johannes Röder und Dirk Glock gewählt.
Wie Vorsitzender Mirko Jahn berichtete, gehören der Feuerwehr Schlüchtern zurzeit insgesamt 733 Mitglieder an, darunter 625 fördernde Mitglieder. Um seine satzungsgemäßen Aufgaben zur Förderung des Brandschutzes erfüllen zu können, ist der Feuerwehrverein auf eine hohe Mitgliederzahl sowie auf Spenden angewiesen. Die Hilfeleistungsorganisation ist ständig auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Dazu präsentiert sich die Wehr auch bei Großveranstaltungen, wie Helle Markt und Kalter Markt, dabei nicht nur zur Sicherstellung des Brandschutzes, sondern auch zur Mitgliederwerbung.
Wie Vorsitzender Jahn berichtete, hat der Förderverein im vergangenen Jahr rund 10 000 Euro aus der Vereinskasse in die Einsatzabteilung und damit in die Verbesserung des Brandschutzes investiert. Auch die Jugendfeuerwehr, die im vergangenen Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum feiern konnte, wurde finanziell unterstützt.
„Schon lange sind wir nicht mehr eine Wehr nur gegen das Feuer, sondern die Organisation, die auch bei den widrigsten Bedingungen bereitsteht, um Menschenleben sowie Hab und Gut zu retten“, wies Vorsitzender Jahn auf die breit gefächerte Aufgabenstellung hin und fügte hinzu: „Bei besonderen Einsätzen wird der Bevölkerung immer wieder bewusst, was sie an ihrer Feuerwehr hat und was diese zu leisten im Stande ist“.
Und dass dies richtig viel ist, wurde im Bericht von Wehrführer Christian Gärtner deutlich. 192 Mal wurde die Stützpunktwehr im zurückliegenden Jahr alarmiert, deutlich mehr als noch im Jahr zuvor. „Fasst man alle Einsätze und Ausbildungen zusammen, ergibt sich eine stolze Summe von 8 300 Stunden, die von den Einsatzkräften der Feuerwehr Schlüchtern freiwillig, ehrenamtlich und unentgeltlich geleistet wurden“,so Gärtner.
Die Mehrzahl der Einsätze waren die unterschiedlichsten Hilfeleistungen, insbesondere Unwettereinsätze sowie Brände und Fehlalarme durch Brandmeldeanlagen, die in besonders brandgefährdeten Objekten installiert sind. Bei Brandeinsätzen und Verkehrsunfällen mussten verletzte Personen gerettet und auch Tote geborgen werden. Gärtner berichtete weiterhin über ein intensives Ausbildungsprogramm mit 66 Terminen, wofür von den Einsatzkräften über 3 000 ehrenamtliche Stunden geleistet wurden. Zahlreiche Aktive absolvierten zudem verschiedene Lehrgänge.
Jana Bischof informierte über die Aktivitäten der Jugendabteilung mit zurzeit 17 Jugendlichen. An mehreren Wettbewerben wurde unter Leitung von Jugendwart Marius Müller teilgenommen. Ausgerichtet wurde von der Innenstadt-Wehr der Wettbewerb um die Jugendflamme. Eine Großübung mehrerer Jugend-Hilfsorganisationen fand im ehemaligen Kaufhaus Langer statt. Herausragend sei das 50-jährige Bestehen der Schlüchterner Jugendfeuerwehr gewesen. Mehrere Freizeitaktivitäten wurden unternommen, darunter die Teilnahme am Zeltlagers des Unterverbandes.
„Zu Beginn der Corona-Pandemie war die spannende Frage gewesen, wie die Hilfsorganisationen damit umgehen“, sagte Stadtrat Reinhold Baier in seinem Grußwort. Er bescheinigte der Schlüchterner Stützpunktfeuerwehr ein diesbezügliches „hervorragendes Management“.
Baier nahm verschiedene Auszeichnungen vor: Ihre Ernennungsurkunden zum Feuerwehrmann erhielten Marten Gold, Maximilian Spahn und Jan Jost, zum Oberfeuerwehrmann Fabio Benedetto sowie zum Hauptfeuerwehrmann Stefan Spahn, Niklas Hachulla und Marius Müller. Zum Löschmeister befördert wurde Yannik Matthiesen. Herausragend war die Beförderung von Sebastian Krack zum Oberbrandmeister. Er hat eine außergewöhnlich umfangreiche Weiterbildung absolviert und ist seit 2018 stellvertretender Wehrführer der Stützpunktwehr. Die langjährigen Aktiven Alfred Ommert und Michael Kreß erhielten Anerkennungsprämien des Landes Hessen für 40-jährigen Dienst sowie René Blum, Stefan Hintz und Patrick Schreiber für 10 Jahre.
Viel Lob für die Wehr hatte Landrat Thorsten Stolz. Er dankte den Einsatzkräften für ihre Arbeit, die sie an den Menschen im Bergwinkel leisten.
„Für die Bevölkerung ist es ein beruhigendes Gefühl, dass sie sich in allen Notlagen auf ihre Feuerwehren verlassen kann“, hob Kreistagsvorsitzender und zugleich Sinntals Bürgermeister Carsten Ullrich hervor. In seiner Funktion als Kreisbrandmeister zeichnete Ullrich Dirk Glock für 25-jährigen aktiven Dienst mit dem Silbernen Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen aus. Große Anerkennung zollte Schlüchterns Stadtbrandinspektor Werner Kreß der Stützpunktwehr.