Hohes Maß an Eigenleistung bei Schwimmbadsanierung
Mit finanzieller Unterstützung des Main-Kinzig-Kreises hat die Stadt Bad Soden-Salmünster dringend erforderliche Reparaturarbeiten im Schwimmbad in Mernes vornehmen können – tatkräftig unterstützt von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Ort.
In einem gewaltigen Kraftakt haben sie durch ihren ehrenamtlichen Einsatz dazu beigetragen, dass 10 000 Euro eingespart werden konnten. „Das ist ein wunderbares Beispiel für bürgerschaftliches Engagement, wie man es immer wieder gerade in den kleineren Ortschaften erlebt, wo der Zusammenhalt der Menschen noch viel enger ist“, sagte Landrat Thorsten Stolz bei seinem Besuch in dem von einer Quelle gespeisten Freibad. Dieses wurde Anfang der 70er Jahre errichtet.
Gerade diese vorbildliche Bereitschaft, sich für die Allgemeinheit einzubringen und viel Freizeit zu opfern, müsse belohnt werden. Darin waren sich Landrat Thorsten Stolz und Kreisbeigeordneter Winfried Ottmann schnell einig und sagten Bürgermeister Dominik Brasch 15.000 Euro aus Mitteln des Kreisausgleichsstocks zu. „Wenn eine so große Bereitschaft zur Mitarbeit nicht gefördert wird, führt das am Ende dazu, dass eine Einrichtung, die stark vom ehrenamtlichen Engagement abhängig ist, keine Zukunft hat“, sagte Winfried Ottmann.
Thorsten Stolz, Winfried Ottmann und Dominik Brasch nutzten nun die Gelegenheit, um einigen der Helferinnen und Helfern stellvertretend ihren Dank auszusprechen. Dabei wurde deutlich, dass deren Anstrengungen ein wichtiger Baustein sind, wenn es darum geht, Projekte im ländlichen Raum anzustoßen und umzusetzen, die letzten Endes die Attraktivität des Wohnortes steigern. „Das Geld ist deshalb in Mernes sehr gut und vor allem nachhaltig angelegt. Denn das Schwimmbad ist insbesondere für Familien ein beliebter Treffpunkt im Sommer und ein Ort, an dem Kinder schwimmen lernen können. Das ist umso wichtiger, da wir alarmierende Rückmeldungen erhalten, wonach jedes zweite Kind nicht richtig schwimmen kann“, erklärte der Landrat. Daher sei es Aufgabe der Politik, die Städte und Gemeinden insbesondere im ländlichen Raum bei den Bemühungen zu unterstützen, die Frei- und Hallenbäder zu erhalten, betonte der Landrat. Denn ein Schwimmbad zu sanieren, sei kostenintensiv und für die Kommunen eine große finanzielle Herausforderung.
Das Bad sei in der Bevölkerung sehr beliebt, das sei nicht nur an den zahlreichen Bauhelfern und geleisteten Arbeitsstunden ablesbar, sondern auch an den guten Besucherzahlen, sagte Bürgermeister Brasch. „Am Eröffnungstag kamen immerhin 80 Besucherinnen und Besucher. Den Merneser Bürgerinnen und Bürgern liegt das Freibad am Herzen und das spürt man. Deshalb ist es uns als Stadt wichtig, dieses Angebot zu erhalten. Immerhin rund 40.000 Euro hat die Erneuerung des Leitungssystems am Ende gekostet, weshalb wir sehr dankbar für die unmittelbar zugesagte Unterstützung des Kreises und natürlich für die beachtliche Arbeitsleistung der ehrenamtlichen Helfer sind“, erklärte Bürgermeister Brasch und überreichte einen Scheck in Höhe von 500 Euro für ein geplantes Helferfest im September. Ortsvorsteher Roland Kistner und Jürgen Kröckel bedankten sich und gaben einen Überblick über die Arbeiten, die vorgenommen werden mussten. So sei im Herbst festgestellt worden, dass im Bereich der Becken eine erhebliche Menge an Wasser verloren geht. Daraufhin begann die aufwändige Suche nach Lecks in den Leitungen. Da diese so zahlreich waren, stellte sich irgendwann die Frage, ob nach 50 Jahren nicht besser die komplette Zuleitung um das Becken herum erneuert werden sollte. Schnell stand fest, dass es ohne Mitwirkung der Ehrenamtlichen nicht geht. Die Merneser zögerten nicht und sagten Eigenleistung in größerem Umfang zu. So kamen am Ende 700 Stunden innerhalb von sieben Wochen zusammen, was rund 10.000 Euro einsparte. Die Arbeiten fanden unter der Regie des Bauhofs und einer Fachfirma statt und es beteiligten sich auch Einwohner, die noch gar nicht so lange im Ort leben.
Große Schilder geben Auskunft darüber, wie viele Menschen sich laut Hygienekonzept des Kurbetriebs gleichzeitig im Bereich des Kinderplanschbeckens und des Schwimmbeckens aufhalten dürfen. Das Areal bietet genügend Platz – entweder auf der Liegewiese oder unter einem der Sonnenschirme. Wer möchte, kann den nahe gelegenen Barfußpfad und die Kneipp-Anlage nutzen. Für Urlauber bietet sich der Caravan-Stellplatz in kurzer Distanz zum Schwimmbad an. Die Badegäste können sich am Kiosk mit Snacks, Eis und Getränken eindecken.
„Das familiär betriebene Merneser Schwimmbad ist ein Kleinod und ein Leuchtturm in der Region und es ist ein Zeichen für eine gut funktionierende Dorfgemeinschaft“, erklärte Landrat Thorsten Stolz. Er wünschte den Bürgerinnen und Bürgern eine angenehme Badesaison und Spaß beim Planschen und Schwimmen nach getaner Arbeit. „Das haben sich alle redlich verdient“, sagte er.