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Ein Waldgeist auf Stelzen in Begleitung der Fee Feuerfünkchen, ein wilder Mann, dessen Leib braun wie rostiges Eisen war und dem die Haare über das Gesicht bis zu den Knien hingen und viele andere Märchenfiguren tummelten sich am 18. Märchensonntag in den Straßen der Brüder-Grimm-Stadt.
Nach einem märchenhaften Gottesdienst mit Pfarrer Wilhelm und Susann Laakmann, Pfarrer Marie und Pfarrer Stefan Eisenbach, Julia Matthes, Jana Noll, Dieter Ruppert und Iris Schwab, der unter dem Motto „Zur Freiheit berufen – das Märchen vom Eisenhans“ stand, eröffnete Bürgermeister Malte Jörg Uffeln mit drei Kindern das in Hessen einmalige Märchenfest. Uffeln bedankte sich bei der Agenda-Gruppe 21 dafür, diese schöne Tradition aufrecht zu erhalten und Kindern und Erwachsenen Gelegenheit zu geben, für einen Tag tief in die Welt der Brüder Grimm einzutauchen.
Viel Freude bereitete es den kleinen Gästen aus nah und fern, aus dem Märchenbrunnen goldene Fische zu angeln, an einem Ritterturnier teilzunehmen, mit dem Bogen zu schießen oder im Amtshof die Inszenierung des Märchens „Eisenhans“ zu erleben. Die drei Vorstellungen des Ensembles um den Schauspieler und Regisseur Kurt Spielmann zogen dabei weit mehr als 500 Besucher in den Bann von Geheimnis und Abenteuer. Im Theatrium lief der DEFA-Film „Eisenhans“ und in der Katharinenkirche begeisterten die jungen Tänzerinnen des Ballettsaals Monica Opsahl mit einer wunderschönen Interpretation des Märchens.
Auf dem Kumpen war Musik, Tanz und Jonglage angesagt. Baumnymphe Wencke wirbelte Schleier durch die Luft. Gaukler Sepp aus Oberbayern besang hessischen Äppelwoi. Die Minnesänger der Gruppe Minnesoda entführten die Besucher in die Zeit der Raubritter und Landsknechte. Für gute Musik und schöne Momente sorgte Gassengeiger Jojo. Für artistische Unterhaltung war Jongleur Coolumbus zuständig. Die Höfische Tanzgruppe führte Renaissancetänze auf.
Im Literaturcafé, im Hirschgraben und der Hofstube des Steinauer Schlosses waren die Märchenerzähler aktiv. Dort spielte das Spielmannsche Stück „Knuzius, der edle Ritter“. Im Märchenwald kamen die Kinder bei den vielen kleinen mit Märchenmotiven versehenen Spielhäuschen nicht aus dem Staunen heraus.