Lydia Sanden: „Meine Bilder entwickeln sich“

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Farben, Bewegung, Energie: Zwischen Wohnlandschaften zieren bis zum 28. Juli große Acrylgemälde, Porträts in Kreide, Tierzeichnungen und Landschaftsbilder die ehemalige Fertigungshalle des Schlüchterner Einrichtungshauses Rudolf.
Die schottische Künstlerin Lydia Sanden betreibt seit 15 Jahren in ihrem Atelier in Hettersroth eine Kunstschule mit wöchentlichen Kursen und Workshops für Kinder und Erwachsene und organisierte mit dem Team um Geschäftsführerin Heike Ries-Rudolf eine Ausstellung mit eigenen Gemälden aus dem „Tierisch Bunt“-Zyklus und 62 Arbeiten der Kunstschüler.
Bei der Vernissage am vergangenen Freitag hob sie hervor, dass die „Tierisch Bunt“-Gemälde nur ein kleiner Teil der Ausstellung seien. Der Hauptfokus liege auf den Bildern ihrer Schüler. Heike Ries-Rudolf war bei der Begrüßung richtig begeistert von den wunderbaren Bildern an den alten Mauern. „Tolle Ausstellung, tolle Gemälde“, betonte sie. Auch der Birsteiner Bürgermeister Wolfgang Gottlieb lobte das besondere Ambiente. „Die Bilder wirken zwischen den Möbeln anders als in einer Galerie. Er berichtete, dass es im Birsteiner Rathaus seit einem Jahrzehnt eine Dauerausstellung mit wechselnden Werken von Lydia Sanden gebe.
Große Resonanz fand auch die angegliederte Kinderausstellung. In der Kinderzimmer-Abteilung stellten Helena Linnebach (11 Jahre), Noah Gutherz (11), Stella Hamann (10), Heidi Hamann (8), Lilly Kaiser (12), Emma Fabrizius (12), Emily Seider (12), Mia Janzen (7), Luna Bläsing (10), Luisa Fabrizius (5), Maja Schwab (10), Stella Fabrizius (6), Joline Jost (15), Dana Reutzel (15), Arntraud Bläser (16), Mila Keiser (8), Amelie Matthes (8), Tiziana Löffler (10), Lotta Neubert (8), Lara Schade (10) und Anne Dürneier (12) mit ihren Arbeiten ihr Talent unter Beweis.
Der Liebe wegen war Lydia Sanden im Jahre 1993 nach dem erfolgreichen Abschluss des Kunst- und Design-Studiums in Edingburgh in den Vogelsberg gekommen. „Zeichnen und Malen erfüllt mich mit einer tiefen Zufriedenheit. Ich arbeite ohne Druck. Ich male die Bilder nur für mich. Sie müssen niemandem anderen gefallen“, erzählte die Künstlerin.
Tun sie aber. Die „Tierisch Bunt“-Gemälde finden großen Anklang unter den Kunstliebhabern. Wie der „Schutzengel“, einem neuen Meisterwerk aus dem Zyklus. „Meine Bilder entwickeln sich. Ich habe meist keine Vorlage. So war der Schutzengel zunächst eine Eule. Jeder sollte einen Schutzengel haben“, berichtete sie. Mehr als ein halbes Jahr dauert es, bis ein solches Acryl-Gemälde fertiggestellt ist. Und der Betrachter muss bei den Werken ganz genau hinschauen. Dann entdeckt er beim zweiten Blick wie bei „Giant Wood“ vielleicht ja einen schlafenden Riesen.
Dass bei der Vernissage über 100 Kunstliebhaber zugegen waren, sprach für die sympathische Künstlerin und Kunstlehrerin und ihre ambitionierten Schüler. Die Ausstellung ist zu den normalen Öffnungszeiten des Möbelhauses zu sehen.