Begabungen für andere einsetzen

Text_2

Eine gelungene Veranstaltung war der traditionelle Jahresempfang in Kressenbach im örtlichen Gemeinschaftshaus. Gottesdienst, Podiumsdiskussion sowie Pizza aus dem Backhaus standen auf dem Programm.
Ein von Pfarrerin Marie Eisenbach gehaltener Gottesdienst in der Kressenbacher Kirche bildete den Auftakt zum Jahresempfang. In ihrer Predigt ging sie unter Bezugnahme auf 1. Korinther 12 auf die durch den Geist Gottes bewirkten Begabungen ein, die dem Menschen zuteil werden. Überall werden Menschen so „geistesgegenwärtig“ zu großen und kleinen Helden, setzten ihre Gaben und Begabungen ein für andere – in Arbeit, Familie, auch im Ehrenamt. Menschen geben Gott die Ehre, indem sie die von ihm gegebenen Gaben wirksam werden lassen. Dies sei menschlich, geradezu christlich.
Als ein Beispiel nannte sie die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Kressenbach, die traditionell am Gottesdienst teilnahmen, die genau dies leben, so wie es auch im Feuerwehrleitsatz heißt: „Gott zu Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Der Gottesdienst, an dem auch Dekan Wilhelm Hammann teilnahm, wurde durch die Chorgemeinschaft Kressenbach/Uerzell musikalisch gestaltet sowie von Organistin Britta Heim. Vom Kirchenvorstand wirkten Marlis Wunderlich und Gerhard Ohly mit.
Dass der Jahresempfang auf Einladung des Ortsbeirats zum 10. Mal stattfindet, hob Ortsvorsteher Reiner Wunderlich in seiner Begrüßung im Gemeinschaftshaus hervor. Er hieß zahlreiche Besucher und Personen aus der Kommunalpolitik und dem öffentlichen Lebens willkommen. „Reden miteinander und Gedankenaustausch untereinander“ seien angesagt. Im Mittelpunkt stand eine Podiumsdiskussion mit Bürgermeister Matthias Möller, Kreisbeigeordneter Sonja Senzel, Dekan Wilhelm Hammann und Oliver Habekost als stellvertretender DRK-Kreisbereitschaftsleiter, in welcher es um das Thema Ehrenamt in Politik, Kirche, Vereine und Organisationen ging.
Ortsvorsteher Wunderlich gab als Moderator der Gesprächsrunde verschiedene Themenbereiche vor, wie Mut machen zur Ausübung von Ehrenämtern, das Finden von Mitstreitern für Führungsaufgaben sowie Erfolgserlebnisse bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. „Wir brauchen für die unterschiedlichsten Aufgaben viele ehrenamtliche Helfer“, sagte Bürgermeister Matthias Möller. Als Beispiel hob er die Feuerwehren hervor, in denen in der Gesamtstadt knapp 400 Aktive Dienst am Nächsten leisten. Aufgabe der Stadt sei es, das Ehrenamt in vielfältiger Weise zu unterstützen. Ganz wichtig sei eine Wertschätzung.
Es sei wichtig, nicht nur bei sich selbst die Chancen zu erkennen, etwas für andere zu tun, sondern auch bei Mitmenschen die Motivation zur Ausübung von Ehrenämtern zu wecken, sagte Dekan Wilhelm Hammann. Es gelte, das Image der Vorstandarbeit zu heben und dies als ehrenvolle Aufgabe anzuerkennen. Ein wichtiger Aspekt sei laut Hammann, dass man in einer ehrenamtlichen Tätigkeit einen Sinn erleben könne.
Dass der Main-Kinzig-Kreis vielfache Unterstützung für die ehrenamtliche Arbeit in Vereinen und Organisationen leiste, hob Kreisbeigeordnete Sonja Senzel hervor. Sie rief dazu auf, sich ehrenamtlich zu engagieren. Von Bedeutung seien Wertschätzung und positives Feedback. Eine schwierige Entwicklung sieht Senzel im Jugendbereich hinsichtlich des ehrenamtlichen Engagements.
„Das Rote Kreuz hat mich geprägt“, sagte der stellvertretende Kreisbereitschaftsleiter Oliver Habekost. Die ehrenamtliche Tätigkeit in der Organisation könne nicht nur anderen, sondern auch einem selbst viel geben. Wichtig sei die Jugendarbeit, die Basis für alles sei, auch zur Ausübung von Führungsaufgaben. „Ehrenamt ist toll“, zeigte sich Habekost überzeugt.
Während des Jahresempfangs sorgten die Kressenbacher Vereine für das leibliche Wohl der Besucher. Neben Kaffee und Kuchen gab es auch Pizza aus dem Backhaus. Feuerwehrvorsitzender Bernd Scheidemantel gab Erläuterungen zur neuen Voraushelfergruppe und warb um Sponsoren.