Erstmals haben sieben Pflegefachkräfte und Betreuer von Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises (APZ) während einer „Clownwoche“ die Weiterbildung zur „Clownfachkraft“ erfolgreich abgeschlossen, darunter Nadine Kania-Wolf aus Steinau.
Das Erlernen der Clownarbeit war Teil der gerontopsychiatrischen Fortbildung. Mit der Weiterbildung von Pflegekräften und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der sozialen Betreuung zur „Clownfachkraft“ nutzen die Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises eine Lebensphilosophie: Der Clown ist das Symbol des Lachens. Und Humor der Zugang zu Gefühlen.
„Weil demenzerkrankte Menschen den Verlust von kognitiven Fähigkeiten und Alltagskompetenzen mit ihren Gefühlen kompensieren, kommt es durch Lachen zur Entspannung und zur Wiederherstellung des inneren Gleichgewichts dieser Menschen“, weiß die Leiterin Sonja Jahn vom Aus- und Fortbildungsinstitut für Altenpflege zu berichten.
Der Kurs, in dem es um Humor als Chance im Pflegealltag und um Lachen als emotionale Sprache im Umgang mit demenzerkrankten Menschen geht, genießt seit einem Jahr Markenschutz vom Deutschen Patent- und Markenamt in München, womit die Alten- und Pflegezentren das alleinige Recht haben, die Marke für die geschützten Dienstleistungen zu benutzen.
Ausbilder und Lehrer der „Clownfachkräfte“ war Ingo Markgraf, bei Bewohnern der Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren besser bekannt als Pfleger Lustig. Er hat den Kurs (Titel: „Eine Clownnase in der Kitteltasche“) zusammen mit Sonja Jahn, der Institutsleiterin für den Geschäftsbereich Fortbildung, entwickelt hat. In der Clownwoche lernten die Teilnehmer in erster Linie die Grundlagen der Clownarbeit kennen.
Kursinhalte waren hier das Wesen des Clowns, das Clownspiel sowie die Clownarbeit in der Begegnung und vor allem die Improvisation. Die Weiterbildung erstreckte sich auch auf den Humor als emotionale Kommunikation, sprich auf die Emotionalität der Äußerungen, auf die Körpersprache und auf die Komik sowie den Einsatz von Requisiten. Auch Inhalte über das Zusammenspiel von Clowntypen wurden vermittelt. Und die Kursteilnehmer erfuhren auch etwas über „den eigenen Clown“. Will heißen: Wie sieht es mit der eigenen Haltung, den eigenen Humorressourcen und der Entwicklung des persönlichen Clownprofils aus?
„Die Clownnase in der Kitteltasche“ hatten die Teilnehmer und zukünftigen „Clownfachkräfte“ am Ende des Kurses bei einem kleinen Clowntheater auf. Übungen in der Praxis waren angesagt.
„Die neuen Clownfachkräfte werden in Zukunft in den Einrichtungen der Alten- und Pflegezentren die Clown-Kommunikation intensiv in ihre Arbeit aufnehmen und als weitere wichtige Methode einsetzen, um mit dementiell Erkrankten in Kontakt zu kommen und zur Verbesserung der Gefühlswelt und damit zur Verbesserung des „Wohlseins“ dieser Menschen beizutragen“, ist sich Sonja Jahn sicher.