Im 4-Sterne-Hotel, bei „McClean“ und auf Malle

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Für beste Stimmung, witzige Unterhaltung und aufwendige Bühnenkulissen ist der Ulmbacher Frauenfasching bekannt. Auch in diesem Jahr war im Landgasthof Deutsches Haus ein närrisches Programm angesagt, das die Lachmuskeln des Publikums wieder arg strapazierte.
Die 12-köpfige „Faschings-Crew“ mit Moderatorin Brigitte Huhn eröffnete das närrische Treiben. Jeder Sketch spielte sich vor einem kreativ nachgebauten Bühnenbild ab, und so fanden sich die Zuschauer an der Rezeption des „4-Sterne-Hotels Zum Heil“, wo die Gäste lernten, dass „Luxus seinen Preis“ hat (Simone Riefer, Christina Lauer, Andrea Bös).
„Latwerche, Latwerche, in Ulmich gibt’s viel Querche“, verrieten die Tratsch-Tanten Brigitte Huhn und Doris Jahn, wobei erstere nahtlos von einer Silvesterparty zum Fasching überging.
Viel Geduld brauchte der potentielle Nutzer der WC-Anlage „McClean“, hatte er doch zunächst der überdrehten Mc-Clean-Repräsentantin Gabi sein persönliches „Pissprofil“ zu offenbaren. Auch offerierte die beflissene Angestellte Rabatt zu „Durchfallwochen“ oder zur Sonderaktion „All you can piss“ (Yvonne Loleit, Daniela Müller, Sonnhild Nüchter, Heike Müller, Liane Heid, Ann-Christin Müller, Sarah Müller, Birgit Huhn). Die Zuschauerinnen bogen sich vor Lachen.
Beim „Frühstück des Ehepaares“ Selma und Karl (Sonnhild Nüchter, Liane Heid) lief nicht alles rund, anders in der „Hochzeitsnacht“, wo die Brautmutter das altbackene Nachthemd mittels Schere in erotische Fasson brachte. Doch für alle Fälle hatte die Braut ein warmes Bettjäckchen parat (Andrea Bös, Christina Lauer, Marianne Herber).
Interessante Choreographien brachten die Tanzgruppen auf die Bühne. Die „Tanzenden Säcke“ (Svenja Richter, Carina Urbanski, Christina Bartholomä, Daniela Müller, Sarah Müller, Heike Müller) tanzten, komplett in grell-bunte „Säcke“ gehüllt, eine tolle Formation.
Als Zirkusdirektorinnen gaben die Tänzerinnen der Tanzgruppe „Surprise“ (Christina Bartholomä, Svenja Richter, Carina Jäger, Kerstin Heil, Kerstin Fritz, Stefanie Fritz, Carina Urbanski, Corinna Zinner) die Manege frei. „Surprise“ begleitet den Ulmbacher Frauenfasching alljährlich seit seinem Bestehen, also zum 16. Mal, lobte Brigitte Huhn.

Zu einer „Party auf Malle“ luden die Tänzerinnen und Tänzer der Ulmbacher Gruppe „Kraut und Rübe“ ein. Die Männertanzgruppe „Die Glorreichen 7“ der Freiwilligen Feuerwehr Ulmbach übten sich im Trampolinspringen (Robert Müller, Wolfgang Hergenröder, Arnold Flach, Ernst Bös, Josef Ruppel, Harald Herber, Holger Herber), während die Männertanzgruppe „Miniratis“ aus Mittelkalbach einen „Trip to Germany“ startete. In jeweils passenden Reisekostümen kamen die Tänzer in sensationeller Geschwindigkeit voran. Über Köln und Berlin ging es bis nach Westerland, zu den entsprechenden Musiktiteln, versteht sich.
Eine geniale Zeitreise „Time-Maschine“ – Steinzeit versus Nintendo“ präsentierte das Freiensteinauer Männerballett. Mit wechselnden Outfits, gewagter Akrobatik inklusive Hebefiguren und mit einer konditionsstarken Choreographie zogen die Männer die Bewunderung der Zuschauerinnen auf sich.
Die Zeit, als es für ein Männerballett offensichtlich ausreichte, einige schlüpfrige Bewegungen in zweifelhafter Aufmachung zu vollführen, scheinen generell vorbei. Die Tänzer bestechen aktuell mit großartigen, sportlichen, phantasievollen und ästhetischen Leistungen. Frenetischer Beifall belohnt das Ergebnis ausdauernden, sportiven Trainings.
Zum Abschluss führten die Faschingsakteurinnen in der Playback-Show „Städtereisen“ mit fetzigen Rhythmen durch internationale Metropolen und leiteten die Polonaise ein. Nach dem offiziellen Programm feierten die bunt kostümierten Närrinnen zur Musik von Stephan und Daniel Auth weiter.