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Die Chronik-Arbeit hat in Sinntals Kernort Sterbfritz einen hohen Stellenwert. Ein spezielles Chronik-Team befasst sich damit, die Ortsgeschichte lebendig zu erhalten. Zur bestehenden Dorfchronik ist nun eine Ergänzungsausgabe erschienen.
„Sterbfritz lebt. Seit 1200 Jahren“ – unter diesem Motto feierte der Ort im Jahr 2015 sein 1 200-jähriges Jubiläum. Dieses war unter der Regie des damaligen Ortsvorstehers Stefan Euler von vielen aktiven Bürgern zu einem regionalen Großereignis gestaltet worden.
Über Handel und Handwerk
Im Zuge des Jubiläums kam die Idee auf, eine Chronik zu erarbeiten. „Etwas Neues wagen“, lautete dabei die Parole. Soll heißen: Man verzichtete auf das Erstellen einer Buch-Chronik als fertiges abgeschlossenes Produkt und nutzte anstatt dessen das Medium Internet für eine offene, fortlaufende Chronik.
Diese fortlaufende Dorfchronik hat für alle Zeiten ihr festes Zuhause auf der Internetseite „www.sterbfritz-chronik.de“. Sie enthält in einer Rückschau von heute aus alles, was auch in einer Buch-Chronik Aufnahme gefunden hätte, beispielsweise die Darstellung der Geschichte des Ortes mit seinen heute rund 2 000 Einwohnern von seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 815 an bis ins 21. Jahrhundert, die Entwicklung von Landwirtschaft, Handel, Handwerk und Industrie, der Kirche und des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens, das vor allem von den Vereinen gestaltet wird.
Die Übersichtlichkeit der mit der Zeit anwachsenden fortlaufenden Chronik und die sachlogische Verortung der Beiträge werden durch die Rahmenstruktur aus zehn Themenfeldern gewährleistet: Geschichte, Unser Dorf – Lebendige Heimat, Häuser, Menschen, Geschichten, Arbeitswelt, Infrastruktur, Religion und Glaube, Schule, Vereine, kulturelles Leben und Traditionen, Gesellschaftlicher Wandel, Persönlichkeiten. Jedes Themenfeld wird in Unterkapitel aufgegliedert und im Laufe der Jahre nach Bedarf erweitert.
Neben der Internet-Präsenz ist die Dorfchronik auch in gedruckter Form erschienen. Jedoch nicht in der üblichen Buchform, sondern als großer Ordner, in welchen die einzelnen Kapitel sortiert eingeheftet sind und der nach und nach mit Ergänzungen und Erweiterungen wachsen soll.
Drei Jahre nach der Erstausgabe der Chronik ist jetzt eine Ergänzungsausgabe mit rund 150 Seiten erschienen. Diese beinhaltet weiter aufgearbeitete Geschichte über den Sinntaler Kernort. Insbesondere geht es um Hausnamen und die Häuser der Brückenauer Straße, um Flurnamen und historische Flurkarten, um Berichte über das Kriegsende und Flüchtlingsberichte, um unterhaltsame Berichte aus dem Brauchtum und um vieles andere mehr.
Während für den Grundordner der fortlaufenden Chronik noch das Chronik-Team des Ortsbeirats verantwortlich zeichnete, erscheint die jetzige Ergänzungsausgabe in Verantwortung des neuen Dorfvereins „Starwetz lebt“, natürlich mit dem bewährten Chronik-Team, dem auch neue Mitwirkende angehören und in welchem weitere Interessenten zur Mitarbeit willkommen sind.
Der Vereinszweck des neuen Dorfvereins, dem Ortsvorsteher Willi Merx vorsteht, ist die Förderung von Kunst und Kultur, wozu auch die Erforschung und Pflege der Heimatgeschichte durch die Dorfchronik gehört. Der Dorfverein dankt allen Bürgern, die mit Beiträgen zur Erstellung der Chronik beigetragen haben.
Was den Dorfverein auch umtreibt, sind noch fehlende passende Archiv-Räumlichkeiten. Viele Unterlagen sind noch privat gelagert. „Wir sparen der Gemeinde durch unser ehrenamtliches Engagement viel Geld“, betont Willi Merx. Das Mindeste, was die Gemeinde dazu beitragen könne, wäre die Schaffung von Archivräumlichkeiten.