Christian Zimmermann gewinnt in Steinau die Stichwahl

Text_2

Christian Zimmermann wird Bürgermeister der Brüder-Grimm-Stadt Steinau. Bei der Stichwahl setzte sich der 50-jährige, parteiunabhängige Agrarwissenschaftler mit 56,8 Prozent der Stimmen gegen den Sozialdemokraten Timo Jacob-da Rosa durch. Für Zimmermann votierten 2 551 Wähler, für Jacob-da Rosa 1 939.
Der SPD-Kandidat baute in den Hochburgen nördliche Innenstadt Steinau, Hintersteinau und Seidenroth seinen Vorsprung aus. Alle anderen Wahlbezirke gewann aber Zimmermann deutlich, so die SPD-Hochburg Marjoß und die drei Briefwahlbezirke. Die Wahlbeteiligung lag bei 54,17 Prozent. Beim ersten Wahlgang am 1. November waren es 56,93 Prozent.
„Ich bin sprachlos. Das war ein sehr intensive Zeit“, bedankte sich ein sichtbar gerührter Christian Zimmermann bei seinen Mitstreitern und allen Kandidaten für einen fairen Wahlkampf. „Wir werden nicht an alten Zeiten festhalten, sondern das Wir-Gefühl nach Steinau zurückholen“, versprach er. Die Wähler hätten ihm einen Vertrauensvorschuss gegeben. Die Fairness wie im Wahlkampf werde er auch als Bürgermeister in guter Zusammenarbeit mit den politischen Gremien handhaben.
Der unterlegende Kandidat Timo Jacob-da Rosa wünschte dem neuen Rathauschef ein glückliches Händchen und nahm die Niederlage sportlich. „Ich sehe das nicht als Verlieren an. Die vergangenen zehn Monate waren eine Erfahrung, die mir keiner nehmen kann“, sagte der 31-Jährige. Er werde sich voll und ganz auf seine Arbeit als Sachbereichsleiter der Verkehrsbehörde im Main-Kinzig-Kreis konzentrieren.
Sein Ziel sei es gewesen, viele Stimmen zu bekommen. Dies sei durchaus gelungen. „Mehr geht immer. Doch durch die Corona-Pandemie war es kaum möglich, in direkten Kontakt mit den Bürgern zu kommen. Ich hatte gegen einige Windmühlen zu kämpfen. So sei ich angeblich zu jung und kaum einer würde mich kennen. Dabei habe ich in Hohenzell meine Jugend verbracht und am Ulrich-von-Hutten-Gymnasium Abitur gemacht.“
Erster Gratulant war der Erste Stadtrat Arnold Lifka. Der neue Bürgermeister stehe vor großen Herausforderungen und werde Zeit brauchen, das aufzuholen, was in den vergangenen Jahren auf der Strecke geblieben sei. „Wie beim Sport gebe es Gewinner und Verlierer“, so Lifka, der sich bei den Kandidaten für einen fairen Wahlkampf und bei den vielen Wahlhelfern für einen ordnungsgemäßen Wahlablauf bedankte. Der kommissarische Bürgermeister teilte mit, dass Zimmermann am 1. Februar offiziell die Amtsgeschäfte übernehme und sagte ihm seine volle Unterstützung für die kommenden Monaten zu.
Die Fraktionsvorsitzenden Ewald Mattheis (UBL), Werner Herd (SPD) und Tobias Betz (BGM) boten unisono dem designierten Rathauschef ihre Unterstützung an. „Unsere Tür steht offen. Wir werden zusammenarbeiten, damit manches in Steinau anders wird“, sagte Tobias Betz. Ewald Mattheis hoffte, dass die Gremien zu einem offenen, ehrlichen und respektvollen Umgang zurückfinden. Ein harmonisches Miteinander im Parlament und den Ausschüssen wünschte sich auch Werner Herd. „Wir haben für unseren Kandidaten gekämpft. Aber es hat nicht gereicht. Wir zweifeln die Wahl nicht an.“