Einblick in eine geschichtsträchtige Region

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Landrat Thorsten Stolz und Schriftleiter Dr. Georg-Wilhelm Hanna haben im katholischen Pfarrzentrum Ephata in Schlüchtern den Bergwinkel-Bote 2021 vorgestellt.
Der Landrat dankte den Autoren, die ein unglaubliches vielfältiges Spektrum an Daten und Fakten aufbereitet hätten. „Der Heimatkalender ist mittlerweise selbst Geschichte.“ Der Begriff Heimat erfährt in der 72. Ausgabe des Bergwinkel-Boten eine Renaissance.
Zur Heimat gehören nicht nur die Menschen, die wir lieben, sondern auch die Kulturlandschaften“, betonte Thorsten Stolz. Der Bergwinkel sei eine geschichtsträchtige Region. Dies zeige beispielsweise der Beitrag von Dr. Hanna über den ehemaligen Landkreis Schlüchtern, der über 150 Jahre als selbständige politische Einheit bestanden habe. Der Schriftleiter habe das Wappen Elms und die Erstnennung des Ortes erforscht. Ferner beschreibe Stadtarchivar Bernd Ullrich das Königliche Landratsamt Schlüchtern und die Landwirtschaftliche Schule.
Weitere Beiträge: An den geschichtsträchtigen Haager Kopf erinnert Dr. Peter Neuroth. Zum 100. Geburtstag des Künstlers Hans Schmandt bringt Dr. Elisabeth Heil die herbe und weite Rhönlandschaft näher. Clemens Schreiber beschreibt das tragische Ende des Oberfeldwebels Helmut Möller in Norwegen. Irmtraut Domes hat ein Spar-Rezept aus der Nachkriegszeit wiederentdeckt. Diese Geschichte hält Tim Bachmann fest, der auch die Geschichte der Tuchfabrik Schäfer in Herolz Revue passieren lässt. Von Don Camillo und Peppone in Herolz erzählt Hermann Tilp. Wie es Anfang des 19. Jahrhunderts im Merneser Gasthof „Zur Krone“ zuging, berichtet Barbara Kruse. Karl Th. Hahn würdigt Josef Georg Wild. Ina Hildebrand erinnert an die Gründung der Kulturgesellschft vor 75 Jahren.
Schriftleiter Dr. Hanna bedankte sich bei den Autoren und ausdrücklich auch bei Karl Th. Hahn, der seit 1976 unermüdlich als Verfasser tätig sei. „Es gibt immer wieder Neues zu erfahren und längst Vergessenes aufzufrischen“, betonte er. Für Hanna ist der Bergwinkel-Bote 2021 die letzte Ausgabe des Heimatkalenders unter seiner Regie. Die Ausgabe 2022 wird er aber noch gemeinsam mit seinem designierten Nachfolger Dr. Bernd Giesemann zusammenstellen.
„Heimat ist der Spiegel, um gestärkt in größeres Ganze zu gehen“, hob Christine Raedler vom Zentrum für Regionalgeschichte des Main-Kinzig-Kreises hervor. Sie freue sich über die Vielfalt der Beiträge. „Es gibt aber auch ernste Dinge, die die Schrecken der Vergangenheit aufgreifen.“
Für Norbert Griebel, der seit 1991 den Heimatkalender produziert und vertreibt und die Jahreschronik bearbeitet, ist die 72. Ausgabe seine letzte. Er geht in Rente. Mit dem Druck- und Pressehaus Naumann in Gelnhausen steht ein kompetenter Partner bereit, der seit vielen Jahrzehnten das Heimatjahrbuch „Zwischen Vogelsberg und Spessart“ herausgibt. „Unser Verlag versteht sich als Heimatverlag und wird seinen Beitrag leisten, die Tradition in die Zukunft zu tragen“, versprach Verleger Oliver Naumann.