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Schwimmen, Radeln, Laufen: Die Lieblingssportarten der Deutschen lassen sich auch in ein „Do-it-yourself-Ironman-Paket“ schnüren. Das haben die Triathleten Thomas Leipold, Marcel Kirst und Christoph Heid am vergangenen Samstag eindrucksvoll bewiesen.
Der Kressenbacher Leipold benötigte für 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen elf Stunden und eine Minute. Auch der Ramholzer Kirst blieb mit einer Nettozeit von 11:10 Stunden unter den zwölf Stunden. Der Niederzeller Heid absolvierte die Mitteldistanz in fünf Stunden und 41 Minuten.
Der „Do-it-yourself-Ironman“ über die Langdistanz startete überpünktlich um 7.15 Uhr im Schlüchterner Freibad. Hier spielte Kirst seine Stärken aus und distanzierte Leipold um satte 23 Minuten. Da war schon klar, dass die beiden ein einsames Rennen durch den Spessart fahren würden. „In der ersten Runde war es nass. Überall gab es Pfützen. Erst in der zweiten Runde war die Straße abgetrocknet“, berichtete Leipold. Erst 40 Kilometer vor dem Ziel bei Lettgenbrunn konnte er zu Kirst aufschließen. Dann fuhren sie gemeinsam zum Ahler Stausee.
Während sich der 42-jährige Ramholzer in den beiden Wechselzonen viel Zeit ließ und sich in aller Ruhe umzog, ging der 35-jährige Kressenbacher locker und leichtfüßig die Marathonstrecke rund um die Kinzigtalsperre an. „Ich hätte nie geglaubt, dass ich so gut durchkomme. Das harte Training hat sich ausgezahlt“, freute sich der Kressenbacher im Ziel. Nur in der zweiten Runde habe er einen „bösen Durchhänger“ gehabt. Danach sei es aber auch dank der guten Verpflegung durch „Ironman“ Rafael Ruppel, der im Jahre 2018 auf Hawaii finishte und gefühlte 100 Kilometer am Stausee hin und her radelte, wieder gegangen. „Ohne die Supporter an der Strecke wäre es wesentlich schwerer geworden.“
Für Marcel Kirst hingegen waren die 42,2 Kilometer eine reine Qual. Ab Kilometer 18 kämpfte er durch die hohe Belastungsintensität mit Magenkrämpfen und atmete tief durch, als er nach 4 Stunden und 18 Minuten die Ziellinie an der Staumauer überquerte. „Ich hatte nur Flüssignahrung zu mir genommen. Das war ein Fehler“, sagte der 42-Jährige. Auf der ersten Hälfte der Strecke wurde er von seinem Ramholzer Laufkumpel Martin Ludwig begleitet. „Das hat mir geholfen. Allerdings konnte ich danach die 5er Pace für den Kilometer nicht mehr halten und bin richtig eingebrochen.“ Dass er den Vorsprung auf Thomas Leipold nach dem Schwimmen auf der Radstrecke nicht halten konnte, kam für Marcel Kirst nicht überraschend. „Mir war klar, dass mich der Kletterer an irgendeiner Steigung einholt. Es ging mir aber weniger um die Zeit. Ich wollte nur ankommen.“
Der 52-jährige Christoph Heid schwamm die 1,9 Kilometer in 43 Minuten, benötigte für die 90 Kilometer auf dem Rad 2:50 Stunden und lief den Halbmarathon in 2:08 Stunden. „Ich bin um 10.30 Uhr im Freibad gestartet, um gegen 14.30 Uhr am Stausee zu sein. Ziel war es hier, Thomas und Marcel auf der Laufstrecke zu begegnen. Wir hatten aber nicht vor als Gruppe zu laufen“, berichtete Heid, der auf dem Rad die Hälfte der Strecke mit starkem Gegenwind zu kämpfen hatte. „Glücklicherweise war die Straße schon abgetrocknet, als ich unterwegs war.“ Für den Niederzeller war das Event eine super Motivation. „Ich wollte in Heilbronn über die Mitteldistanz starten und hatte seit Ausbruch der Corona-Pandemie durchgängig trainiert.“
Die drei Athleten können sich durchaus vorstellen, auch im kommenden Jahr einen „Do-it-yourself-Triathlon“ durchzuführen, falls wegen Corona wieder Wettkämpfe ausfallen.