Es war ein glanzvoller Abend: Die Kulturpreisverleihung 2019. Im Mittelpunkt standen Kulturschaffende, die für herausragende kulturelle und künstlerische Leistungen gewürdigt wurden. Der Main-Kinzig-Kreis vergab den Kulturpreis bereits zum 43. Mal.
Ausgezeichnet wurden die Kostümdesignerin Ulla Röhrs (Hanau), der Maler Karl-Adam Vey (Schlüchtern) und der Künstler (Franz Aumüller) Wächtersbach. Der Nachwuchsförderpreis ging an die Fotografin und Malerin Joselyn Grimm (Hasselroth). Den Sonderpreis erhielt der Förderverein „Freunde der Opernakademie Bad Orb“. Die Preisgelder betragen insgesamt 18 000 Euro. Die Sparkassen beziehungsweise deren Kulturstiftungen stellen 15 000 Euro zur Verfügung. Für den Sonderpreis gibt der Main-Kinzig-Kreis 3 000 Euro hinzu.
Im Main-Kinzig-Kreis gebe es rund 40 000 aktive Kulturschaffende, die sich einzeln oder in Vereinen für das kulturelle Leben in unserer Gesellschaft verdient machen, sagte Thorsten Stolz. „Ihr Beitrag für die Gesellschaft, für das Miteinander, für Bildung, für die Attraktivität unserer Heimat und vieles mehr ist unschätzbar“, sagte der Landrat. Er dankte den Mitgliedern der Kulturpreisjury für die intensive Beratung und ihr wohlüberlegtes Votum. Das sei angesichts von 31 Vorschlägen nicht einfach gewesen.
In kurzen, einprägsamen Videoclips wurden die Preisträger vorgestellt. Eingesprochen wurden die Texte von den beiden Organisatoren des Abends: Matthias Schmitt, Leiter des Amtes für Kultur, Sport Ehrenamt und Regionalgeschichte, und der Kulturbeauftragten Andrea Sandow. An Applaus für die strahlenden Gewinner wurde nicht gespart, das Publikum zeigte sich angesichts der Vielfalt der präsentierten Arbeiten begeistert. Die hohe Wertschätzung für die Kulturschaffenden war auch den einfühlsamen Worten der Laudatoren anzumerken.
Der Schlüchterner Karl-Adam Vey wurde von Inge Vey und Michael Neigert vorgestellt. Schon als kleiner Junge habe er sich der Malerei verschrieben. Seitdem arbeitet er mit Öl, Aquarell, Acryl, Tusche oder Bleistift, sein oftmals strenger Lehrmeister war Hans Walter Siemon. So vielfältig wie seine unterschiedlichen Maltechniken sind auch seine Motive. Die Liebe zu seiner Heimat und zur Natur spiegeln sich in seinen Werken wider. Hier zitierte Inge Vey die Worte Pablo Picassos, der einmal gesagt habe: „Nicht nach der Natur arbeite ich, sondern vor der Natur, mit ihr.“ Damit sei der Künstler Karl-Adam Vey treffend beschrieben. Er ist Initiator und Mitorganisator der Veranstaltungen zur Elmer Kulturwoche, eine Reihe, die seit 15 Jahren in regelmäßigen Abständen stattfindet und überregionale Beachtung findet. 2016 wurde Karl-Adam Vey mit dem Stadtsiegel der Stadt Schlüchtern für seine besonderen Verdienste und sein Engagement für die Kultur ausgezeichnet. Ausstellungen hatte er in der Kreissparkasse Schlüchtern, Volksbank Schlüchtern und in der Synagoge in Schlüchtern, in der Galerie Kultpur sowie in Kleinsassen, auf der Insel Borkum, in Eschwege, Frankfurt am Main und in Nürnberg. Seine Arbeiten wurden außerdem beim Jubiläum der Französischen Eisenbahn in Paris und bei der Bundeskunstausstellung des Bundesbahnsozialwerkes in Berlin gezeigt. In diesem Jahr wurde ein Bild von ihm für die Europaausstellung in Gent ausgewählt.
Musikalische Glanzlichter setzten Carla Antonia Trescher (Sopran), Peter Fabig (Bassbariton) und Gio Abuladze (Klavier). Sie intonierten zur Freude der Zuhörer zwei Duette aus „Figaros Hochzeit“ und „Die Lustige Witwe“. Einen beeindruckenden Anblick boten die fantasievoll kostümierten Akteure der Brüder-Grimm-Festspiele, mit Liebe fürs Detail von Ulla Röhrs eingekleidet.