Steinauer Wehr feiert 100. Geburtstag

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Wenn man 100 Jahre alt ist, dann ist man noch lange nicht zu alt zum Feiern. „Ich bleibe Steinauer und seiner Wehr für immer treu“, erkärte Staatssekretär a. D., Professor Rainer Bomba, der als Überraschungs-Schirmherr zur 100-Jahr-Feier der Brandschützer kam und selbst seit 40 Jahren Mitglied der Wehr ist.
Die Jubiläumsfeier hatte die Feuerwehr auf das Wochenende vor den Ferien gelegt, so wie einst den Jockesmarkt. Und dazu gehört traditionell der Flohmarkt, der auch diesmal nach langer Zeit wieder stattfand, denn auch für den Jockesmarkt fand sich seit einigen Jahren kein Verein mehr als Ausrichter. War der Flohmarkt früher ein Publikumsmagnet, so ließ er sich diesmal eher langsam an. „Wenn erst einmal etwas ‚eingeschlafen‘ ist, wird’s schwierig, das wieder zum Leben zu erwecken“, bedauerte der Vorsitzende der Wehr, Udo Schlegel. Sein Wunsch: dass die ARGE Steinauer Vereine wieder richtig aktiv wird, nicht nur, wenn es um den Fastnachtszug geht.
Die Brandschützer hatten sich so einiges einfallen lassen. So wurde beispielsweise an zwei Tagen eine Modenschau präsentiert, bei der die verschiedenen Ausrüstungen, die in der Wehr getragen werden, beziehungsweise beim Einsatz notwendig sind, gezeigt wurden.
Mike Langer, der diese Modenschau moderierte, erklärte, Erlöse aus Festen trügen zu erweiterten Anschaffungen und der Verbesserung des Ausrüstungsstands bei. Und augenzwinkernd erklärte er, dass die Gäste „für unser aller Sicherheit essen und trinken“, deshalb sollten die Gäste lange bleiben. Es war ein interessanter Einblick, der in die Ausrüstung der Wehr gegeben wurde. Von der Ausgehuniform bis hin zu Sonderbekleidung, die im Einsatz bei Chemieunfällen getragen wird und die Wehrleute wie Marsmännchen aussehen lässt.
Als Schirmherr für die Veranstaltung kam Staatssekretär a. D., Professor Rainer Bomba, der seine langjährige Verbundenheit mit der Steinauer Wehr betonte. Hier werde echter Kameradengeist gelebt. „Ich bin vor 40 Jahren in die Freiwillige Feuerwehr Steinau eingetreten und per Handschlag und mit dem roten Helm der Jugendfeuerwehr wurde ich von Wilhelm Hohmann begrüßt“, so Bomba, der zudem Anekdoten aus seinem Leben als Feuerwehrmann zum Besten gab. Bomba appellierte an die jungen Leute, in die Vereine zu gehen und sich hier zu engagieren.
Der Vorsitzende der Wehr, Udo Schlegel, verlas beim Altstadtabend die zahlreichen Spenderinnen und Spender, die dazu beitrügen, „dass die Steinauer Wehr gut aufgestellt ist mit ihrer Ausrüstung“. Die Spender waren zudem auch an einer großen Infotafel in der Markthalle nachzulesen, in der ein historisches Spritzenfahrzeug aus dem Jahr 1924 und eine historische Feuerleiter ausgestellt waren.
Ein besonderes Geschenk gab es von Tobias Röder, der gerade bei Steinmetz Frank Kratzenberger seine Ausbildung abgeschlossen hatte. Sein Gesellenstück ist eine Sandsteintafel mit der Aufschrift „Freiwillige Feuerwehr Steinau an der Straße“. Diese stiftete er seiner Wehr zum Jubiläum. Und Joachim Brustmeier, Inhaber von Kaiser Feuerschutz, hatte der Wehr für die langjährige Treue einen Trennschleifer mitgebracht.
Am späten Abend gab‘s auf dem vom Daniel Jobst illuminierten Kumpen den Zapfenstreich des Büdinger Musikzuges, der auch für die musikalische Unterhaltung sorgte. Am Sonntagmorgen sorgte der Musikverein Germania beim Frühschoppen für gute Laune.
Auch für die Kinder wurde einiges geboten bei diesem Fest. Im Hirschgraben gab‘s vom Kunterbunten Kinderzelt eine überdimensionale Rutschbahn und ein riesiges Hüpfburg-Feuerwehrauto sowie frisches Popcorn. An beiden Tagen gastierte das Figurentheater von Hannes Hüttner im Theatrium mit dem ebenso lehrreichen wie lustigen interaktiven Stück „Bei der Feuerwehr wird der Kaffee kalt“.
Der Dank des Wehr-Vorsitzenden Udo Schlegel galt allen Helferinnen und Helfern und nicht zuletzt den vielen Besuchern, die an beiden Tagen kamen. „Es war ein tolles Fest“, so sein Resümee.