Der bedeutende Sonntagsmaler Felix Ramholz ganz privat

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Einblicke in die private Welt des bedeutenden Sonntagsmalers Felix Muche, der sich selbst den Künstlernamen Felix Ramholz gab, bietet noch bis in den November hinein eine Sonderausstellung im Bergwinkel-Museum, die unlängst feierlich eröffnet wurde.
Die Gemälde von Felix Ramholz (1868-1947) zeugen von seiner Liebe zu den kleinen Dingen des Alltags, zu der Landschaft seiner Wahlheimat Ramholz, den ihn umgebenden Menschen, aber auch von seiner außergewöhnlichen Beobachtungsgabe und seinem Humor. Erst mit Ende 50 erfüllte sich der im sächsischen Querfurt geborene, einstige Rentmeisters, der für den Besitz des Freiherrn Hugo von Stumm in Ramholz verantwortlich war, seinen Jugendtraum, Maler zu werden. Bekanntheit erlangten vor allem die ironischen Selbstporträts und Eheszenen des skurrilen Eigenbrötlers, von denen einige der schönsten in einer Dauerausstellung im zweiten Obergeschoss des Bergwinkel-Museums zu bewundern sind.
Eine offiziell eröffnete Sonderschau in der Galerie im ersten Stock gibt nun ergänzend dazu Einblicke in die private Welt des kontaktscheuen Autodidakten: Zu sehen sind unter anderem der Original-Malkasten, eine Wandlampe, ein Chronometer, ein Fernglas, eine mit den Initialen Muches verzierte Kiste sowie zahlreiche persönliche Fotografien und Dokumente, außerdem Gemälde, kleinere Zeichnungen und Skizzen, die bislang wenig oder gar nicht öffentlich gezeigt wurden.
Zur Verfügung gestellt haben die Exponate die Familien Weber und Marburger aus Ramholz, Bernd Giesemann aus Schlüchtern sowie – allen voran – Sigrid und Alexandra Blohm. Deren Ehemann und Vater Hinrich Blohm war der Sohn von Muches jüngster Tochter Margareta. Viele persönliche Gegenstände Muches befinden sich deshalb heute in deren Privatbesitz.
Nach der Begrüßung der etwa 40 geladenen Gäste durch Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) skizzierte Stadtarchivar Bernd Ullrich in einem fundierten, unterhaltsamen Vortrag die Biografie von Felix Muche, gespickt mit Anekdoten und kurzen Geschichten über die Eigen- und Verschrobenheiten des Rentmeisters, der erst spät Karriere als Künstler machte und heute zu den bedeutendsten deutschen Sonntagsmalern zählt. Er dankte auch Birgt Schwarzer und ihrem Team, denen es immer wieder gelinge, „wunderschöne, interessante und abwechslungsreiche Ausstellungen“ ins Bergwinkel-Museum zu holen. Danach hatten die Besucher Gelegenheit, bei einem Glas Sekt in das Privatleben des Felix Muche einzutauchen, über die präsentierten Bilder zu diskutieren und mit den Nachfahren des Malers ins Gespräch zu kommen.
Öffnungszeiten
Die Sonderschau „Der Sonntagsmaler Felix Muche-Ramholz – Einblicke in seine private Welt“ kann noch bis in den November hinein zu den Öffnungszeiten des Bergwinkel-Museums, Schlossstraße 15, in Schlüchtern besichtigt werden: dienstags bis sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr. Führungen außerhalb der Öffnungszeiten sind nach vorheriger Vereinbarung unter Telefon (0 66 61) 85-359 oder per Mail an b.schwarzer@schluechtern.de möglich.