Stadtentwickler übernehmen die Postfiliale
Neue Wege beschreitet die Stadt Schlüchtern zur Belebung der Innenstadt: Ab 1. März übernimmt die Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) die Postfiliale in der Obertorstraße 26.
Nach einem Beschluss des Stadtparlaments während der jüngsten Sitzung war der Weg frei, sich an dieser Stelle zu engagieren. „Ich bin den Stadtverordneten für diesen Beschluss sehr dankbar“, erklärt Bürgermeister Matthias Möller (parteilos). Die Übernahme sei alternativlos gewesen, um den wichtigen Frequenzbringer in der Innenstadt zu halten.
„Aus unserer Sicht ist es von größter Wichtigkeit, dass wir in der Kernstadt eine kontinuierliche Grundversorgung mit Postdienstleistungen sicherstellen“, betont Möller. Die Übernahme der Post erfolge mit einem klaren und wichtigen Ziel: die Sicherung des Standorts in der zentralen Kernstadt. Dieses Vorhaben sei von entscheidender Bedeutung, um die Frequenz in der Obertorstraße aufrechtzuerhalten.
Die Post ziehe jährlich bis zu 60 000 Kunden an und spiele somit eine unverzichtbare Rolle im wirtschaftlichen Gefüge der Bergwinkelstadt. Eine gut funktionierende Post sei Zeichen für eine lebendige Innenstadt und ziehe weitere Kunden an, was wieder den Einzelhandel stärke. Bereits seit über einem Jahr hatte das Rathaus mit der bisherigen Besitzerin Yvonne Agostini verhandelt, bevor jetzt der Deal perfekt wurde. Die Geschäftsfrau findet es gut, dass die Kommune sich in diesem Bereich engagiert, um das Beste für die Stadt Schlüchtern herauszuholen.
„Wir freuen uns auf den Start und auf tolle, neue Kolleginnen als Erweiterung unseres Teams“, zeigt sich SEG-Geschäftsführer Christof Weisenborn positiv gestimmt. Für viele Geschäfte in der Umgebung sei die Post eine lebenswichtige Institution, die entscheidend zum Überleben und zur Prosperität dieser Unternehmen beitrage.
Die Stadt habe keine andere Wahl gehabt, als sich hier gezielt zu engagieren, betont auch Möller. Bei der Postfiliale handele es sich nicht um einen klassischen Einzelhandel, sondern um eine „zentrenrelevante Dienstleistung“, deren Erhalt für das Funktionieren der Stadt von zentraler Bedeutung ist. Zahlreiche Geschäfte, Institutionen und Behörden unterhalten für ihre Dienstpost vor Ort Postschließfächer und seien somit direkt auf einen funktionierenden Postdienst angewiesen. Diese Verknüpfungen „zeigen, wie tief verwurzelt die Post in unserem städtischen Leben ist und wie wichtig ihr Erhalt für das gesamte wirtschaftliche ,Ökosystem‘ vor Ort ist“.
Nach teils anfänglicher Skepsis bei den politischen Entscheidungsträgern ist laut Möller dann doch das Votum für die Übernahme gereift. Der Standort an der jetzigen Stelle sei ohnehin nur eine Übergangslösung. Die Stadtverordneten hätten bekräftigt, dass die Post nach der Fertigstellung des neuen Verwaltungsgebäudes im Langer-Areal in Kooperation mit der Tourist-Info betrieben werden soll.
Die Stadtentwicklungsgesellschaft steige zunächst in den vorhandenen Mietvertrag am bisherigen Standort ein und übernehme alle fünf Mitarbeiterinnen. Möller dankte Yvonne Agostini für die teilweise Kräfte zehrenden Gespräche im Vorfeld. Am Ende sei das wichtige Ziel erreicht worden, die Post in der Innenstadt zu halten. Agostini freut sich, die „geballte Kompetenz“ ihres qualifizierten Teams komplett übergeben zu können. BWB
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