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Der Schlüchterner Feuerwehrstützpunkt samt angegliedertem Untertorparkplatz und Teile der Alten Bahnhofstraße waren am vergangenen Sonntag beim Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Schlüchtern ein großer Schauplatz in Sachen Brandschutz und Hilfeleistungen.
Was die Feuerwehr Schlüchtern alle zwei Jahre veranstaltet geht weit über einen „normalen“ Tag der offenen Tür hinaus. Auch diesmal präsentierten die vorwiegend ehrenamtlichen Helfer aus acht unterschiedlichen Hilfsorganisationen ein Spektakel der besonderen Art, welches sich weit mehr als 2.000 Menschen nicht entgehen ließen.
Sie erleben einen sehr informativen und zugleich faszinierenden Einblick in das Brandschutz-, Hilfeleistungs- und Rettungswesen. „Mann des Tages“ war der stellvertretende Wehrführer der Stützpunktwehr, Axel Ruppert, der während der gesamten Veranstaltung das Mikrofon in der Hand hatte und Informationen und Erläuterungen zu den unterschiedlichsten Vorführungen gab.
Der Vorsitzende der Feuerwehr Schlüchtern, Mirko Jahn, nahm die Begrüßung vor und richtete Dankesworte an alle Mitwirkenden. Besondere Anerkennung zollte er den Einsatzkräften der Stützpunktwehr, die freiwillig und ehrenamtlich viel Freizeit für die Allgemeinheit opfern – „365 Tage, 24 Stunden“. Mitgliederwerbung machte Jahn auch für den Feuerwehr-Förderverein, der das Brandschutzwesen in vielfacher Hinsicht unterstützt: „15 Euro im Jahr ist bestens angelegtes Geld für die Sicherheit“.
„Der Main-Kinzig-Kreis steht für ein starkes bürgerschaftliches Engagement“, hob Landrat Thorsten Stolz in seinem Grußwort hervor. Bezeichnend dafür seien die Freiwilligen Feuerwehren mit rund 4.500 Einsatzkräften im Kreisgebiet. Die Feuerwehr Schlüchtern sei eine besonders wichtige Säule. „Ihr leistet Großartiges“, lobte der Landrat. Wichtig sei die Nachwuchsförderung.
Dass die Feuerwehr wichtiger denn je sei, ging aus den Ausführungen von Bürgermeister Matthias Möller hervor. Das sei erneut beim jüngsten Großbrand in Herolz deutlich geworden. „Ich bin stolz auf euch, ihr seid eine bärenstarke Truppe“, lobte der Bürgermeister und zollte zugleich der unter Leitung von Wehrführer Christian Gärtner stehenden Schlüchterner Stützpunktwehr große Anerkennung. Im vergangenen Jahr seien 7.000 ehrenamtliche Stunden geleistet worden, in diesem Jahr seien bereits 115 Einsätze absolviert worden. Der stellvertretende Wehrführer der Stützpunktwehr, Axel Ruppert, sprach von einem „Zuwachsjahr“ für die Stützpunktwehr mit jetzt 75 Aktiven und warb um weitere Freiwillige. Vorgestellt wurde zudem die neue Kinder-Feuerwehr.
Eine ganze Reihe von Brandschutz- und Hilfeleistungsorganisationen präsentierte sich während des Tages der offenen Tür. Allen voran die gastgebende Stützpunktwehr samt Jugendfeuerwehr. Der komplette Fuhrpark mit den unterschiedlichsten Einsatzfahrzeugen war aufgereiht und konnte in Augenschein genommen werden. Mit jährlich rund 200 Einsätzen ist die Schlüchterner Stützpunktwehr die meist beschäftigte Feuerwehr des Altkreises.
Nicht fehlen beim Erlebnis-tag durfte das Deutsche Rote Kreuz mit dem Rettungsdienst und seiner Bereitschaft. Die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst wurde vor einer großen Zuschauerkulisse bei einem inszenierten Verkehrsunfall demonstriert. Es galt bei einem originalgetreuen Einsatzgeschehen verletzte und eingeklemmte Personen aus zwei verunfallten Fahrzeugen zu retten und zu versorgen. Dabei kamen schwere hydraulische Gerätschaften, wie Rettungsschere und Spreizer zum Einsatz.
Wie schon in der Vergangenheit war bei dem traditionellen Aktionstag auch das Thema Wasserrettung mit einem Tauchcontainer und den Tauchern des DLRG sowie den Rettungstauchern der Feuerwehr Maintal präsent. Ebenso gab zum wiederholten Mal die Rettungshundestaffel Main-Kinzig Einblicke in ihre Arbeit. Das gleiche gilt für das THW Steinau, das sich mit neuen Fahrzeugen präsentierte. Erstmals zu Gast waren die DRK-Bergwacht mit einer Kletterwand sowie die Drohnenstaffel des DRK-Kreisverbandes Fulda. Wie Moderator Axel Ruppert erläuterte, sei diese beim jüngsten Großbrand in Herolz im Einsatz gewesen, ebenso bei einer Personensuche. Am Brandschutzerziehungsmobil konnte sich Groß und Klein über das richtige Verhalten bei Bränden informieren. Bei einem Überschlagsimulator wurde demonstriert, wie man sich aus einem überschlagenen Auto befreien kann.
Gut gesorgt war während des Erlebnistages für das leibliche Wohl der großen Besucherschar sowie für die Kinderbelustigung. Erstmals war dem Tag der offenen Tür tags zuvor eine Open-Air-Musikveranstaltung mit der weit über die Region hinaus bekannten Band „Holy Smoke“ vorgeschaltet. FGW