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„Wann, wenn nicht jetzt.“ Unter diesem dynamischen Motto stehen vom 7. bis 15. September die 30. Puppenspieltage in Steinau.
Bei einer Pressekonferenz stellte Bürgermeister Christian Zimmermann mit Detlef Heinichen den neuen künstlerischen Leiter des Festivals vor. Der gebürtige Magdeburger leitet gemeinsam mit seiner Ehefrau Ella Späte seit 2017 das Theatrium am Kumpen in Steinau. Zimmermann sagte: „Ich bin dankbar und froh, dass Detlef Heinichen die künstlerische Leitung übernommen hat, ein namhafter Puppenspieler, der hier ansässig ist.“
Es sei schon immer gewollt gewesen, das Theatrium stärker als Spielstätte des Festivals einzubinden, das gelinge nun in diesem Jahr. Der Rathauskeller falle für die 30. Puppenspieltage als Veranstaltungsort aus, da dort Utensilien untergebracht seien, die man aufgrund der Dalí-Ausstellung in der Markthalle ausgelagert habe. Der Rathauskeller sei als Aufführungsort „nicht schlecht“, bekannte Heinichen, habe aber auch Nachteile. Die Puppenspieler seien „ganz froh“, dass sie ihre Requisiten, Kulissen und Kostüme nicht über steile Stufen hinunter in den Keller bringen müssten.
„Inhaltlich wird sich bei den Puppenspieltagen überhaupt nichts ändern“, versprach Heinichen. Das Festival werde auch in diesem Jahr das Puppenspiel in all seinen Spielarten zeigen. Die Inszenierungen reichten von einer eigenwilligen Interpretation des Grimm’schen Märchens „Schneewittchen“ über eine Adaption von Monty Pythons „The Bright Side Of Life“ bis hin zur Aufführung „Der schwarze Hund“, die das Thema Depression ins Rampenlicht hole. Stücke für Kinder fehlen ebenso wenig im Puppenspiel-Reigen wie die Steinauer Premiere und die Lange Figurentheater-Nacht. Alles seien aktuelle Inszenierungen, bis auf eine Ausnahme. „Die Berliner Stadtmusikanten“, genauer gesagt den ersten von vier Teilen, habe man auf Wunsch des Publikums als eine Stück der Langen Figurentheater-Nacht erneut ins Programm genommen. „Das Stück ist Kult“, lobte Heinichen die Puppenspielkomödie, die man „nicht mit normalen Maßstäben messen“ könne.
Apropos Publikum: Die Puppenspieltage hätten „echte Fans“, so Heinichen, die eigens wegen des Festivals mehrere Tage in der Grimm-Stadt verbringen. Das kundige Steinauer Publikum sei wiederum bei seinen Puppenspielkollegen sehr beliebt, die Theater kämen gerne nach Steinau. „Wir freuen uns auf die Kollegen, die kommen“, so der künstlerische Leiter.
Zu seinem Werdegang verriet der 70-Jährige: „Ich wäre nicht in Steinau, wenn es die Puppenspieltage nicht gäbe.“ Er selbst ist bereits 2005 mit seinem damaligen Bremer Theater und dem Stück „Karlsson vom Dach“ bei den Puppenspieltagen aufgetreten und lernte bei diesem und weiteren Auftritten in den Folgejahren Steinau kennen.
Bürgermeister Christian Zimmermann dankte der Leiterin des städtischen Verkehrsbüros, Claudia Dorn, für ihre Arbeiten zur Vorbereitung der Puppenspieltage, die „man nicht unterschätzen“ dürfe. So sei es ihr gelungen, eine Förderung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst zu erhalten. Zimmermanns Dank galt außerdem den Unternehmen, die die Puppenspieltage als Sponsoren oder Paten unterstützten.
Claudia Dorn berichtete, dass es für verschiedenen Aufführungen bereits Kartenvorbestellungen von Kindergärten gebe. Insgesamt könne man für die Stücke in der Katharinenkirche 140 Plätze und für den Spielort Theatrium 120 Plätze anbieten. Beide Veranstaltungsorte sind barrierefrei.
Zum Schluss der Pressekonferenz äußerte Detlef Heinichen einen Wunsch: „Ich hoffe, am Ende der Puppenspieltage können wir sagen, die Stücke waren alle gut besucht und die Zuschauer waren zufrieden.“
Internet
steinau.eu
theatrium-steinau.de