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Abordnungen aller 13 Feuerwehren der Stadt Schlüchtern waren in Hohenzell zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung zusammen gekommen. Neben den Jahresberichten und vielen anerkennenden Worten gab es verschiedene Auszeichnungen.
Die Wertschätzung ob des stetigen freiwilligen und ehrenamtlichen Engagements durch die Einsatzkräfte sei ihm ein großes Anliegen, hob Bürgermeister Matthias Möller als oberster Dienstherr der Feuerwehren in seiner Ansprache hervor. Die Feuerwehr sei die größte ehrenamtliche Abteilung der Stadt Schlüchtern mit insgesamt rund 400 Einsatzkräften. Möller zollte Dank und Anerkennung für die stetige Einsatzbereitschaft und Sicherstellung des Brandschutzes.
Dass es für die Einsatzkräfte hohe psychische Belastungen gebe, verdeutlichte der Bürgermeister am jüngsten schweren Verkehrsunfall bei Herolz, wo Tote geborgen und Schwerverletzte gerettet werden mussten. Das Stadtoberhaupt wies auf vielfache Veränderungen in Schlüchtern hin. Diese erforderten auch eine technische Weiterentwicklung im Brandschutzwesen und entsprechende Investitionen. Möller sprach von insgesamt 15 Million Euro.
Der Neubau des Feuerwehrstützpunktes stehe ebenso auf der Agenda wie vorgesehene Baumaßnahmen an den Feuerwehrhäusern in Ahlersbach, Elm und Hutten. „Es ist eine große Herausforderung, die Feuerwehr für die Zukunft gut aufzustellen“, betonte der Bürgermeister. Hierzu gehöre auch die Mitgliedergewinnung. Oberstes Ziel der Stadt Schlüchtern, der die Sicherstellung des Brandschutzes obliegt, sei die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten, hob Möller hervor.
Für den erkrankten Stadtbrandinspektor Werner Kreß trug Stellvertreter Christian Gärtner den Jahresbericht vor. „Die Feuerwehr Schlüchtern mit ihren 13 Abteilungen lässt rund 17.000 Bürgerinnen und Bürger, die in der Gesamtstadt leben, ruhig schlafen“, hieß es darin. Und: „Wir stellen die Gefahrenabwehr zu allen Notlagen sicher, eine sehr wichtige Aufgabe.“ Menschen, die in Not geraten seien oder Hilfe brauchten, könnten sicher sein, dass nach wenigen Minuten der Alarmierung der Einsatzkräfte Hilfe zu ihnen unterwegs sei und dies zu jeder Tages- und Nachtzeit und über das ganze Jahr – freiwillig und ehrenamtlich.
Wie Gärtner weiter berichtete, wurden die Feuerwehren der Stadt Schlüchtern im zurückliegenden Jahr zu insgesamt 210 Einsätzen alarmiert. Neben einer Reihe von Brandeinsätzen wurde zu einer Vielzahl unterschiedlicher Hilfeleistungen alarmiert. Die meisten Einsätze absolvierte die Stützpunktwehr, darunter auch Einsätze mit hohen Belastungen, beispielsweise bei tödlich verletzten Unfallbeteiligten.
Zur Sprache kam auch eine intensive Aus- und Weiterbildung, sowohl auf Standortebene als auch durch eine Vielzahl von Lehrgängen auf Kreis- und Landesebene. Eine gute Ausbildung sei wichtig zum effektiven Helfen. Ebenso wichtig sei eine gute Ausstattung für die Einsatzkräfte. Für die Innenstadtwehr seien neue Fahrzeugbeschaffungen vorgesehen.
Stadtjugendfeuerwehrwart Heiko Kirchner informierte über das Geschehen im Nachwuchsbereich. Er sprach von Pandemie bedingten gravierenden Einschränkungen. Da viele Aktivitäten nicht stattfinden konnten, seien neue Wege in der Jugendarbeit gegangen worden.
Wie Kirchner berichtete, gehören den 12 Jugendfeuerwehren im Bereich der Stadt Schlüchtern mit Stichtag zum vergangenen Jahresende 97 Jugendliche (61 männlich, 36 weiblich) im Alter zwischen 10 und 17 Jahren an. Dies bedeute gegenüber dem Vorjahr einen leichten Zugewinn. Dennoch gebe es laut Kirchner in nahezu allen Jugendfeuerwehren personelle Probleme, die es zu lösen gelte.
Denn: Der Weg zu mehr Kräften in den Einsatzabteilungen führe maßgeblich über die Jugendabteilungen. Ein Problem sei das nahezu unendliche Angebot an Freizeitaktivitäten für Jugendliche.
Ein weiterer Weg, um Personal zu rekrutieren, sei laut Kirchner die frühzeitige Akquise von Kindern und Jugendlichen. Schon im Kindergarten und in der Grundschule sollte für die Feuerwehr begeistert werden, dabei sei die Brandschutzerziehung ein wichtiges Thema.
Von einem Aufgabenwandel für die Feuerwehren sprach Kreisbrandmeister Timo Albrecht, der zugleich langjährige Aktive mit Brandschutzehrenzeichen des Landes Hessen auszeichnete. Unterverbandsvorsitzender Bernd Schauberger sprach Dankesworte. Die Grüße des DRK überbrachte Luise Meister, die die gute Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen hervorhob. Bürgermeister Matthias Möller übergab Anerkennungsprämien des Landes Hessen an langjährige Aktive.