Text_2

Immer am Sonntag nach Aschermittwoch findet alljährlich die gemeinsame Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehren des Unterverbandes Schlüchtern statt. Das Gemeinschaftshaus in Hintersteinau war diesmal der Austragungsort der zentralen Tagung mit Berichten, Wahlen und Ehrungen.
Von A wie Ahl bis Z wie Züntersbach reicht der Radius der Jugendfeuerwehren des Unterverbandes Schlüchtern, welcher identisch mit dem Altkreis ist. Neben zahlreichen Delegierten der einzelnen Jugendwehren hieß Unterverbands-Jugendfeuerwehrwart Frank Seidl (Bad Soden-Salmünster) auch eine Reihe von Ehrengästen aus den Bereichen Kommunalpolitik und Feuerwehren willkommen, insbesondere Landrat Thorsten Stolz und Kreisbrandmeister Carsten Ullrich.
Wie Seidl berichtete, gibt es im Unterverband Schlüchtern 39 Jugendfeuerwehren mit 396 Mitgliedern im Alter zwischen 10 und 17 Jahren. Gegenüber dem Vorjahr ist diese Zahl nahezu identisch. Hinzu kommen 18 Kindergruppen mit 177 Kindern im Alter von 6 bis 10 Jahren. Bei den Kindergruppen gibt es gegenüber dem Vorjahr einen Zuwachs. Bemerkenswert: Die höchste Anzahl an Kindergruppen und an jugendlichen Mitgliedern hat die kleinste Gemeinde im Bergwinkel, nämlich Sinntal.
Feuerwehrtechnische Ausbildung im Hinblick auf eine spätere Übernahme in die Einsatzabteilungen, allgemeine Jugendarbeit sowie eine sinnvolle Freizeitgestaltung stehen bei den Jugendabteilungen im Fokus. In den Kindergruppen erfolgt eine spielerische Heranführung an das Feuerwehrwesen.
„Die Jugendarbeit bei den Feuerwehren hat in der Corona-Zeit gelitten“, sagte Seidl. Manche Jugendabteilungen seien gestärkt aus der Zeit hervorgekommen, andere würden noch in der Corona-Lethargie stecken. Es gelte jetzt, die Jugendarbeit wieder zu aktivieren.
Ausführlich ging Seidl auf das Wettbewerbswesen ein. Die Jugendwehren des Unterverbandes Schlüchtern konnten wie schon zuvor erneut besondere Erfolge verbuchen. Beim Kreisentscheid des Jugendfeuerwehr-Bundeswettbewerbs siegte Ulmbach in der Gruppenwertung und Huttengrund in der Staffelwertung. Erfolgreich waren zudem Sterbfritz und Hohenzell. Ulmbach und Huttengrund waren auch beim Osthessen-Cup und beim Landesentscheid erfolgreich. Zahlreiche Jugendliche aus dem Unterverbands-Bereich erwarben die Leistungsspange sowie die Jugendflamme.
Wie Seidl mitteilte, findet der diesjährige St. Florians-Aktionstag des Unterverbandes am 6. Mai in Altengronau statt. Der Unterverbands-Wettbewerb ist am 11. Juni in Hohenzell. Die Jugendflamme wird am 18. Juni in Niederzell abgenommen, der Unterverbandstag am 25. Juni in Sterbfritz begangen.
Kassenwart Tobias Christ (Weiperz) informierte über die finanzielle Situation bei den Jugendfeuerwehren im Unterverband. Keine Einwände hatten die Kassenprüfer Thilo Bös (Uerzell) und Florian Berthold (Hintersteinau). Zu neuen Kassenprüfern wurden Tanja Gärtner (Sannerz) und Ute Kötterheinrich (Züntersbach) gewählt.
Auf der Tagesordnung der Delegiertentagung standen auch Ergänzungswahlen. Frank Seidl, der Wehrführer in Ahl und zugleich stellvertretender Stadtbrandinspektor von Bad Soden-Salmünster ist, hatte im vergangenen Jahr übergangsweise das Amt des Unterbands-Jugendfeuerwehrwartes übernommen. Auf der Delegiertenversammlung erklärte er sich bereit, noch einmal für ein Jahr anzutreten, er wurde einstimmig gewählt. Wie Seidl betonte, sei ihm trotz Mehrfachbelastung die Jugendarbeit eine Herzensangelegenheit. Die vakante Vorstand-Beisitzer-Stelle für Sinntal übernahm Christian Weiffen (Oberzell).
„Die Jugendfeuerwehren von heute sind die Einsatzabteilungen von morgen“, sagte Landrat Thorsten Stolz in seinem Grußwort und lobte die „großartige Arbeit“ im Bereich des Feuerwehr-Nachwuchses. Ganz wichtig sei die Arbeit in den Kinder-Feuerwehren als Unterbau für die Jugendabteilungen. Landrat Stolz hob hervor, dass die Kinder und Jugendlichen nicht nur mit der Feuerwehrtechnik vertraut gemacht werden, sondern auch etwas fürs Leben lernten. Dass ohne das ehrenamtliche Engagement die Sicherstellung des Brandschutzes nicht denkbar sei, hob der Landtagsabgeordnete Michael Reul (CD)U) in seinem Grußwort hervor. Er dankte für den freiwilligen Einsatz und sagte: „Macht weiter so“. Dass sich die Stadt hauptamtliche Feuerwehrkräfte nicht leisten könne und auf das Ehrenamt angewiesen sei, hob der Hintersteinauer Ortsvorsteher und SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtparlament, Holger Frischkorn, hervor. Er forderte bessere finanzielle Ausstattung durch Land und Kreis. Dankesworte sprach Unterverbandsvorsitzender Bernd Schauberger.
Kreisjugendfeuerwehrwart Volker Schulz nahm in Anerkennung um die in der Jugendarbeit erworbenen Verdienste zahlreiche Auszeichnungen vor. Herausragend war die Auszeichnung von Tobias Christ (Weiperz) mit der Florianmedaille der hessischen Jugendfeuerwehr in Gold. Christ war langjähriger Jugendfeuerwehrwart in Breitenbach und gehört seit 2016 dem geschäftsführenden Vorstand der Jugendfeuerwehren des Unterverbandes Schlüchtern an.
Mit der Florianmedaille in Silber wurden Kai Frischkorn (Hintersteinau), Julian Lohrey (Katholisch-Willenroth), Felix Schneider (Salmünster) und Gunter Riefer (Ulmbach) ausgezeichnet. Die Florianmedaille in Bronze ging an Sophia Brulin und Daniel Noll (Katholisch-Willenroth), Bianca Korn (Salmünster), Marius Müller und Julian Friedrichs (Schlüchtern) sowie Lukas Zinkand (Herolz).