Stadtentwicklung, Klimaschutz, Energiesparen, Heimatgefühl

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Pandemie, Krieg, Inflation, Unsicherheit, Energiekrise: Alle diese Dingen haben das Leben der Menschen in den vergangenen zwei Jahren drastisch verändert. „Wie wollen wir diese gesellschaftlichen, ökologischen und politischen Herausforderungen der Gegenwart und der Zukunft lösen?“, hinterfragte Bürgermeister Matthias in einer bemerkenswerten Ansprache beim Neujahrsempfang der Stadt. Im Grunde sei es für Schlüchtern einfach. „Wir müssen unser Heimatgefühl wieder wecken! Wir müssen gesellschaftliche Probleme gemeinschaftlich angehen und lösen – dem Zeitgeist angepasst, klimapolitisch innovativ. Das unterstreicht die künftige Stoßrichtung unseres Luftkurortes.“ So ließe sich Leben, Wohnen und Arbeiten in Gleichklang bringen, betonte der Rathauschef. Allen Unkenrufen zum Trotz habe sich die Bergwinkelstadt an der Gestaltung der Neuen Mitte nicht verhoben. Das Kultur- und Begegnungszentrum werde ein würdiger Nachfolger für den Langer und Ökonomie und Ökologie würden bei der Entwicklung des ehemaligen Vogt-Geländes in Einklang gebracht.
„Wenn alle die zielführenden Projekt umgesetzt seien, würde es sich da nicht anbieten, den Hessentag 2028 nach Schlüchtern zu holen? Wäre dieser nicht eine interessante Möglichkeit, weitere Fördermittel für den Ausbau der Infrastruktur zu akquirieren?“, schmiedete Optimist Matthias Möller schon neue Pläne.
„Elsbeere, Marone, Speierling, Walnuss, Mostbirne und Baumhasel – sie alle wachsen und gedeihen auf dem Waldstück bei Drasenberg“, ging WITO-Vorstand Axel Ruppert auf das Projekt Zukunftswald im Rahmen des Klimapakts für Schlüchtern näher ein und war richtig stolz, dass diese InitiaWtive Schlüchterner Unternehmen mit dem Umweltpreis des Main-Kinzig-Kreises belohnt wurde. Schon bald würde auf städtischen Flächen der Klimawald 2.0 und 3.0 umgesetzt und das kostenneutral, kündigte Axel Ruppert an. Drei weitere Waldflächen seien im Vorlauf. „Energie und Klima beschäftigen uns alle. Es liegt an uns, auch weiterhin agieren zu können“, betonte der Vorsitzende des Vereins für Wirtschaft und Tourismus.
Vertreter der Nassauischen Wohnstätte stellten das digitale Projekt „Your Voice“ vor, indem durch interaktive Wohnquartiere in 3D gesurft wird und der User die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen und Anregungen zu geben.
Hauptrednerin des Neujahrsempfangs war Melanie Schiepütz, Projektleiterin Energiesparen und Energieeffizienz bei der Landes-Energie-Agentur Hessen (LEA). Sie kündigte an, dass LEA beim Helle Markt mit einem Stand vertreten sei und regionale Energieberatung angeboten werde, die im Sommer vor Ort bei Hausbesitzern Energiesparpotenzial ermittle. Die Energieberaterin hatte erste Tipps mitgebracht. „Ein Grad weniger Raumtemperatur bringt sechs Prozent Einsparung. Dämmen Sie Ihren Dachboden, damit sie nicht das Weltall he=izen. Schieben Sie ihr Sofa vor den Heizkörpern weg. Sind die Heizungsrohre auch richtig isoliert? Sie müssen nicht weniger duschen. Benutzen Sie lieber einen Duschsparkopf.“
Musikalisch begleitete die Big Band Route 66 den Empfang. Beim anschließenden Netzwerken im Foyer verwöhnte das Stadthallenrestaurant „Jedermanns“ die Gäste kulinarisch.