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Die Sanierung des Schlüchterner Freibads liegt coronabedingt zwar längst nicht mehr im Zeitplan, dennoch gab es nun allen Grund zur Freude: Staatssekretär Dr. Martin Worms reiste aus dem Finanzministerium in Wiesbaden an und überreichte einen Förderbescheid des Landes Hessen in Höhe von einer Million Euro.
Zur Übergabe des Bescheids an Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) hatten sich neben Mitgliedern des Magistrats und Vertretern der Fraktionen auch Verwaltungsmitarbeiter, darunter der Leiter der städtischen Bäder, Wolfgang Schröder, sowie eine Abordnung der DLRG-Ortsgruppe unter einem Pavillon vor den bunten Türen der Umkleidekabinen eingefunden.
„Ich bin mit Freude hierhergefahren – und das nicht nur wegen des Förderbescheids“, sagte Finanzstaatssekretär Dr. Martin Worms in seiner Ansprache und bedauerte, angesichts des strahlenden Sonnenscheins, des schönen Ambientes und der etlichen kleinen und großen Besucher an diesem Tag, nicht seine Badehose eingepackt zu haben. Er sei selbst „Kinzigtaler“, in Gelnhausen geboren mit einer direkten Verbindung nach Schlüchtern: Hier habe sein Vater einst das Ulrich-von-Hutten-Gymnasium besucht und sein Abitur abgelegt.
Für Worms ist der Besuch auch mit einer Signalwirkung verbunden: Trotz der Krise blicke das Land Hessen positiv in die Zukunft. Ein zentrales Anliegen der Regierung sei die Förderung des Sports und der Sportstätten – allein für das Schwimmbad-Investitions- und Modernisierungsprogramm (SWIM) seien von 2019 bis 2023 insgesamt Investitionen in Höhe von 50 Millionen Euro vorgesehen. Die Umbaukosten für das Schlüchterner Freibad beziffert die Stadt auf 4,65 Millionen Euro. Mit dem Landeszuschuss von einer Million Euro kann nun die europaweite Ausschreibung beginnen, Startschuss für den ersten Bauabschnitt soll im September 2021 sein. Dann werden zunächst Arbeiten am Becken ausgeführt und die technischen Anlagen erneuert.
Wie Rathauschef Möller erläuterte, liege die letzte grundlegende Sanierung des Bades bereits 40 Jahre zurück. Im Zuge des mehrschrittigen Modernisierungsvorhabens werden unter anderem die alten Umkleidekabinen abgerissen und an gleicher Stelle neu aufgebaut, die Anzahl der Mietkabinen – 80 sind es derzeit – soll aber gleich bleiben. Auch die farbig gestalteten Türen der Umkleiden in Blau, Rot und Gelb werden beibehalten. Der Kiosk wandert vom Eingangsbereich ebenfalls in dieses Gebäude; davor ist eine Terrasse mit Sitzmöglichkeiten geplant. Das bislang etwas abseits gelegene Kinderbecken wird hingegen etwas näher an das Nichtschwimmerbecken rücken, das wiederum einen Erlebnisbereich erhalten soll.
Wie Möller betonte, soll das Drei-Generationen-Bad barrierefrei und noch familienfreundlicher werden. Worms wünschte bei der Umsetzung „Ausdauer und Durchhaltevermögen“ sowie weiterhin „viel Erfolg und Tatendrang“. Eine Einladung zur Eröffnung wäre er gerne bereit anzunehmen – dann allerdings mit Badehose und einem Kopfsprung ins Wasser, wie er versprach. „Ein weiterer Scheck wäre uns lieber“, rief einer der Gäste daraufhin aus. Der Finanzstaatssekretär jedoch wiegelte dies mit einem Lachen ab und erwiderte schlagfertig:„Sie haben noch nicht meinen Kopfsprung gesehen!“