Positiver Förderbescheid für die Alten-und Pflegezentren
Die Alten-und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises beteiligen sich mit einem eigenen Teilprojekt an der durch den Europäischen Sozialfonds mit 1,1 Millionen Euro geförderten Forschungsinitiative KomIN – Kompetenzorientierte Interaktionsarbeit in der Pflege des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Ziel des Forschungsverbundes ist es, die Wechselwirkung zwischen der fortschreitenden Digitalisierung und der personenzentrierten Interaktionsarbeit der Fachkräfte in der Altenpflege zu untersuchen. Um diese Wechselwirkungen zu erforschen, ist es notwendig, diese nicht nur mithilfe theoretischer Modelle, sondern anhand der Praxis – also im Pflegealltag – zu untersuchen. „Die Nachricht über den positiven Förderbescheid freut uns sehr. Schließlich soll dieses Projekt dazu beitragen, unsere Pflegekräfte bei ihrer täglichen Arbeit zu entlasten“, so der Geschäftsführer der Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises, Dieter Bien. Dem stimmte auch der Referent für Digitalisierung, Nils Kornherr, zu: „Die durch das Projekt gewonnen Erkenntnisse, sollen sowohl in die Weiterentwicklung unserer Digitalisierungsstrategie als auch in unsere Maßnahmen zur Personalentwicklung einfließen.“ Durch den dauerhaften Dialog mit den Projektpartnern – deren Teilprojekte inhaltlich sehr unterschiedlich angelegt sind – sollen dabei letztlich alle Projektbeteiligten von den Erfahrungen der jeweils anderen Teilnehmer profitieren.
Das Teilprojekt der Alten- und Pflegezentren konzentriert sich auf die Frage, wie Anwendungen aus dem Bereich der Telemedizin den Arbeitsalltag der Pflegekräfte unterstützen können. Die Untersuchung geht dabei der Frage nach, wie die Pflegedienstleistungssteuerung zukünftig digitalisiert werden kann, da technische Transformationsprozesse die Arbeitswelt zunehmend verändern. WelcheKompetenzen Beschäftigte in der Pflege zukünftig in Aus-, Fort-und Weiterbildung erwerben sollen, um diesem Wandel zu begegnen, soll dabei ebenfalls beantwortet werden. „Ein wichtiges Ziel des Forschungsvorhabens ist es, die Bedingungen für lern-und selbstwirksamkeitsfördernde Arbeit zu erkennen“, so die Geschäftsbereichsleiterin Personal, Monika Zimpel. Wie wichtig das für den Pflegealltag ist, unterstrich auch die Betriebsratsvorsitzende der Alten- und Pflegezentren, BelindaSchmidt: „Eine kompetenzförderliche Interaktionsarbeit, die sich an den Fähigkeiten der Arbeitnehmer orientiert, kann dazu beitragen, die Belastungen der Pflegekräfte in ihrem Arbeitsalltagzu reduzieren.“
An dem von Juni 2020 bis Mai 2023 laufenden Projekt, beteiligen sich neben den Alten-und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises auch Alten-und Pflegeheime der Stadt Wuppertal und die Pflegezentrale Duisburg. Der Projektverantwortliche ist Wolfram Gießler vom Bildungsinstitut im Gesundheitswesen (BiG) Essen. Wissenschaftler der Pädagogischen Hochschule Freiburg, des Karlsruher Instituts für Technologie sowie des BIG begleiten das Projekt.