Mit geübten Handgriffen bereiten die Männer und Frauen eine Packstraße vor und rücken Tische in zwei Reihen nebeneinander. Für das Gefahrenabwehrzentrum des Main-Kinzig-Kreises werden seit vielen Wochen regelmäßig Pakete mit Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel zusammengestellt und verpackt.
Das Verpackungsteam besteht aus Mitarbeitern des Gefahrenabwehrzentrums, aber auch des Arbeitskreises Jugendzahnpflege des Main-Kinzig-Kreises sowie der kreiseigenen AQA, Gesellschaft für Arbeit, Qualifikation und Ausbildung. Es ist eine Gruppe von Menschen, die unter normalen Umständen gar nicht zusammenarbeiten würden. Doch in Krisenzeiten sind flexible Lösungen gefragt, das wissen Landrat Thorsten Stolz und Markus Busanni, Leiter des Gefahrenabwehrzentrums.
Der Landrat stattete dem Team einen Besuch ab, um den stillen Helfern im Hintergrund Danke zu sagen für das Packen von wichtiger Schutzausrüstung und Desinfektionsmittel. „Ohne diese Arbeit geht es nicht“, sagte Thorsten Stolz. Gerade zu Beginn der Corona-Krise habe der Main-Kinzig-Kreis innerhalb kurzer Zeit eigene Versorgungswege erschließen müssen, um Schutzmaterialien und Desinfektionsmittel für Hände und Oberflächen zu organisieren. „Ansonsten hätten rund 230 niedergelassene Ärzte im Main-Kinzig-Kreis ihre Praxen schließen müssen. Wir konnten uns nicht auf die Lieferungen von Bund und Land verlassen, sondern mussten schnell selbst handeln“, erklärte der Landrat und fügte hinzu: „Jede zweite Arztpraxis war von der Schließung bedroht.“
Den Helfern, die gut gelaunt die mittlerweile erprobten Handgriffe ausüben, um Mund-Nasen-Schutz und von der AQA genähte Mund-Nasen-Bedeckungen aus Stoff in Tausende Pakete zu verpacken, brachte er süße Nervennahrung in Form von Schaumküssen mit. Schnell kam er mit den Männern und Frauen ins Gespräch. Es sei ein gutes und befriedigendes Gefühl, in einer schwierigen Zeit etwas Sinnvolles tun zu können, sagte ihm etwa eine der Frauen. Das Team weiß, dass die Pakete dort ankommen, wo sie besonders gebraucht werden: Das sind Arztpraxen, aber auch die ambulante und stationäre Pflege. „Die Versorgungslage hat sich mittlerweile deutlich entspannt, gerade zu Beginn musste der Main-Kinzig-Kreis jedoch auch auf eigene Reservebestände zurückgreifen, um den dringendsten Bedarf zu decken, damit die ärztliche und pflegerische Versorgung aufrechterhalten bleiben konnte“, betonte Thorsten Stolz. Er lobte das Team für seine Schnelligkeit und die Bereitschaft, auch kurzfristig anzupacken – immer dann, wenn Materialien eintreffen, die schnell kommissioniert und ausgefahren werden müssen. „Die ausgelieferten Pakete werden von den Adressaten mit großer Dankbarkeit entgegengenommen“, sagte Markus Busanni. „Die ämterübergreifende Zusammenarbeit funktioniert und es ist eine lohnende Aufgabe. „Jedes Päckchen ist ein Erfolgserlebnis“, stellte Landrat Thorsten Stolz nach dem Gespräch mit den Männern und Frauen fest.