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Angela Merkel hat sich unlängst erstmals in ihrer Rede vor dem 10. Petersberger Klimadialog zu CO2-Neutralität bis 2050 bekannt. Nachdem die Klimaziele immer weiter nach hinten verschoben wurden, ist noch unklar, ob Klimaneutralität für Deutschland 2050 wirklich erreicht werden kann. In der Region hat man indes bereits vorgelegt: Die Firma Kremer-Kautschuk-Kunststoff am Standort Bad Soden-Salmünster ist seit 2019 klimaneutral.

„Wir wären so weit“, kommentierte der Geschäftsführer der Kremer-Kautschuk-Kunststoff GmbH & Co. KG Gerhard Kremer die Rede der Bundeskanzlerin. Mit freiwilligen Investitionen in den Klimaschutz griff die Unternehmenspolitik von Kremer der Bundesregierung vor und realisierte das Ziel „klimaneutral“ bereits Anfang des Jahres.

Durch das Heizen mit Abwärme aus dem Produktionsprozess, Photovoltaik und dem Bezug von Ökostrom konnte das Unternehmen aus der Kunststoff-Branche im Energiesektor CO2 einsparen. Die Umstellung auf umweltverträgliche Dienstreisen und auf emissionsarme Hybrid-Fahrzeuge im Fuhrpark brachte weitere Einsparungen.

Dass „nicht sichergestellt werden (könne), dass es überhaupt keine CO2-Emissionen mehr“ gäbe, räumte auch die Kanzlerin in ihrer Rede ein. Als „alternativen Mechanismus“ nannte sie die Kompensation der Emissionen durch eine entsprechende Investition in Aufforstung, wie es Kremer-Kautschuk-Kunststoff ebenfalls seit 2017 betreibt.

Das Unternehmen kompensiert durch eine Mitgliedschaft in der World Forest Foundation (WFF) insgesamt 1.302 Tonnen Kohlendioxid jährlich, darin enthalten sind u.a. die CO2-Ab-gase, die auf den Fahrten der Mitarbeiter zur Arbeit entstehen. Dazu wird jährlich eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, um dem tatsächlichen CO2-Ausstoß genau zu ermitteln.

Einige der fast 100 Mitarbeiter am Standort sind inzwischen aufs klimaneutrale Rad umgestiegen. Möglich wurde dies durch die Beteiligung des Unternehmens an der Initiative „Jobrad“. Seit Juli 2018 können Mitarbeiter ihr Dienstrad damit günstig leasen. Wer sich für ein e-Bike entscheidet, kann auf dem Fahrrad-Parkplatz mit Lademöglichkeit sein Bike während der Ar-beitszeit wieder aufladen; und auch für E-Fahrzeuge finden Mitarbeiter und Besucher eine E-Tankstelle vor.

Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, brauchte es in erster Linie die eigene Motivation und Einsicht des Unternehmers: „Wir haben nur diese eine Erde. Und die wollen wir auch für die nachfolgenden Generationen erhalten“, sagt der Geschäftsführer Gerhard Kremer dazu. Der klimaneutrale Mittelständler aus der Mitte Deutschlands dürfte ein motivierendes und hilfreiches Beispiel für andere Akteure aus Wirtschaft und Politik sein; nicht zuletzt auch für Angela Merkel.

Kremer-Kautschuk-Kunststoff, 1958 gegründet, gehört zu einem der führenden mittelständischen Unternehmen im Kunststoff verarbeitenden Bereich. Inzwischen in der dritten Generation geführt, beschäftigt es mehr als 90 MitarbeiterInnen und fertigt individuelle Formteile aus Thermoplasten, Elastomeren und Flüssigsilikonen (LSR) für führende, internationale Industrieunternehmen. Mit zukunftsweisenden Entscheidungen wie dem Ziel, klima-neutral ab 2019 am Standort Bad Soden-Salmünster zu produzieren, setzt Kremer-Kaut-schuk-Kunststoff Prioritäten für die Erhaltung der Lebensqualität kommender Generationen. Das Unternehmen ist zertifiziert nach IATF 16949 und ISO 14001.