In Schlüchtern ist viel in Bewegung

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Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (von links), Katia Giry (Spessart Tourismus) und Dr. Gunther Quidde lobten die tolle Marketingaktion auf dem Frankfurter Römer.

Für einen tollen Sound sorgten die Dixie Oldies. Die Musiker unterhielten die rund 330 Gäste beim traditionellen Kalte-Markt-Frühstück in der Stadthalle.

„Kinder, wie die Zeit vergeht“, mögen sich die Gäste des Kalte-Markt-Frühstücks gewundert haben, als Bürgermeister Matthias Möller und sein Erster Stadtrat Reinhold Baier bereits über den Vormittag sinnierten, dem sie gerade erst beiwohnten. Dabei war es ganz einfach: Die beiden stellten eine Szene nach, wie sie sich gut und gerne einen Tag nach dem Kalte-Markt-Frühstück im Büro des Bürgermeisters zutragen könnte. Mit der Tageszeitung in der Hand ließen die beiden die Geschehnisse Revue passieren, die sich just zutrugen.
Zum Stichwort von Möller „In der Zeitung steht, der Landrat hat eine Mordsrede gehalten“, trat Thorsten Stolz ans Rednerpult und lobte Schlüchtern als „kulturelles, soziales und wirtschaftliches Zentrum des Bergwinkels“. Hier sei „unheimlich viel in Bewegung“. Stolz verwies auf den Neubau der Firma Engelbert Strauss, die „bislang größte private Investition seit Bestehen des Main-Kinzig-Kreises“, den Erweiterungsbau der Firma Jökel und die Entwicklung des früheren Kaufhauses Langer.
Der Dank des Landrats galt den vielen Ehrenamtlichen für deren großes bürgerschaftliches Engagement. „Wir haben viele Miesmacher und Neinsager. Wir brauchen aber Mutmacher wie Sie, die sich engagieren.“ Den Main-Kinzig-Kreis bezeichnete Stolz als einen verlässlichen Partner des Bergwinkels. So habe man 12 Millionen Euro in die Erweiterung der medizinischen Klinik am Krankenhaus Schlüchtern investiert, in die Schulen in Schlüchtern werde der Kreis bis 2022 30 Millionen Euro investieren. Für das kreiseigene Förderprogramm Ländlicher Raum gebe es eine riesige Nachfrage. So seien in Schlüchtern, Steinau und Sinntal 31 Einzelmaßnahmen bewilligt worden. Von 1 Million Euro, die der Kreis zur Verfügung gestellt habe, seien 689 000 Euro bereits gebunden. Wie der Landrat weiter ausführte, stünden die Chancen gut, dass sich das Land Hessen an der Sanierung des Schlüchterner Freibads beteilige. Für das neue Förderprogramm „SWIM“ habe der Main-Kinzig-Kreis den Sanierungsbedarf bei öffentlichen Bädern gewichtet und das Schwimmbad an die erste Stelle der Prioritätenliste gesetzt.
Apropos „viel in Bewegung“. Bürgermeister Möller stellte schmunzelnd klar: „Einen Neoprenanzug werde ich nicht kaufen“ und spielte damit auf die Kinzigbrücke hinter dem Feuerwehrgerätehaus an, die bis Ende des Jahres fertig sein werde. In Bewegung waren über die Markttage auch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs. 13 Männer seien täglich im Einsatz gewesen, um die Stadt vom Feiermüll zu befreien.
Brandneu war der Imagefilm, den die Gäste zu sehen bekamen, produziert von der Steinauer Firma Gandayo zu einem „kleinen Preis“. In tollen Bildern präsentierte sich die Bergwinkelstadt, ihre Unternehmen, Vereine und die vielen Kleinode, die sich in der Region finden.
„Wir haben das gnadenlos ausgeschlachtet“, bekannte Möller, als er von der Aktion „Eine Spessart Tanne für den Frankfurter Weihnachtsmarkt“ berichtete. Bürgergarde, Biedermeiergruppe und Stadtkapelle hätte einen „Wahnsinns-Auftritt“ hingelegt. Auch Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler war sich sicher: „Wir haben den Frankfurtern so richtig gezeigt, dass der Spessart was drauf hat.“ Und Dr. Gunther Quidde, Geschäftsführer der IHK, zollte den Marketingfähigkeiten der Schlüchterner großen Respekt: „Mehr war da net rauszuholen.“
Kerstin Baier-Hildebrand, die Leiterin der städtischen Abteilung Kultur, Soziales, Familie, Freizeit und Tourismus, blickte in die Zukunft, nannte mit „Unsere Mischung macht‘s“ das Motto für „Ab in die Mitte“ in 2019, berichtete von der Absicht, am Acis einen Walderlebnispfad anzulegen und verwies auf das Geschenk für die Gäste, ein T-Shirt als „Symbol für die Dynamik und Neuausrichtung der Stadt“.
Eine Delegation aus der französischen Partnerstadt Fameck bedankte sich für die Einladung zum Kalte-Markt-Frühstück und überreichte Präsente, ehe sich Kalte-Markt-Präsident Mike Borde an die Gäste wandte. Er entschuldigte sich für seine Stimme, die über die Markttage etwas gelitten habe und bat die Verwaltung darum, Auflagen und Sperrstunden am Kalten Markt nicht so eng auszulegen. „Lasst uns unsere Feste so feiern, wie sie bis jetzt waren.“
Anschließend erklärte er das Buffet für eröffnet, welches ob der großen Gästeschar in das Foyer der Stadthalle verlegt worden war.