Manfred Pizzala, ein angesehener Bürger und Vater des neuen Katharinenmarktmeisters Mario Pizzala, hat am Freitagabend auf dem Kumpen den 728. Steinauer Katharinenmarkt unter Böllerschüssen und dem Klang der Glocke der Katharinenkirche eröffnet.
Zuvor hatten die 42. Katharinenmarkthandwerksmeister gemeinsam mit rund 600 Steinauern das Lied der Marktmeister angestimmt: „Ja, wir feiern den Kathreimoat, so was gibt’s an keinem andern Ort, bunte Lichter, Böller und Wein, wo kann‘s denn noch schöner sein. Wenn‘s nicht mehr geht allein zu Haus, gut betreut, Jahr ein, Jahr aus, Mario Pizzala sorgt für alle gut.“
Und der neue Katharinenmarktmeister fühlte sich zutiefst geehrt. „Mein ‚Handwerk‘ ist kein klassisches Handwerk. Es handelt sich dabei um die Pflege und Betreuung alter, kranker und behinderter Menschen – um eine Dienstleistung des Menschen am Menschen“, sagte der Master of Science und Heimleiter des Seniorenzentrums in Steinau und des Wohn- und Gesundheitszentrums „Lebensbaum“ in Sterbfritz. Wo die eigenen Talente und die Bedürfnisse der Welt sich kreuzten, dort liege die Berufung, betonte Pizzala. „Da Master bekanntlich Meister bedeutet, darf ich mich somit durchaus auch zu den Handwerksmeistern gehörig fühlen“, berichtete er und erläuterte die zahlreichen Herausforderungen im Alltag der Altenpflege.
„In unserer Arbeit steht der Pflegebedürftige im Mittelpunkt. Es ist uns ein Bedürfnis, denjenigen Menschen, die ihr Leben lang für das Gemeinwohl geschafft und sich einen schön verlaufenden Lebensabend verdient haben, denselben so angenehm wie irgend möglich zu gestalten. ‚Das gute Beispiel ist nicht nur eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen, es ist das einzige‘“, zitierte Mario Pizzala Albert Schweitzer.
Bürgermeister Malte Jörg Uffeln gab zu, dass es ihm schwer gefallen wäre, die Eröffnung des Katharinenmarktes zu verpassen. Denn bis vor drei Wochen habe er nach dem Misstrauensantrag nicht gewusst, ob er dabei sein würde. „Aber 66,6 Prozent von den lieben Mitbürgern waren ein klarer Vertrauensbeweis.“
Uffeln kündigte an, dass „wir alle neu gefordert sind nach Monaten der Zwietracht, Eintracht und gutes Miteinander zu leben und zukunftsweisende Entscheidungen zu treffen, um die Brüder-Grimm-Stadt liebens- und lebenswert zu gestalten“. Es gelte der Grundsatz: In der Sache hart, aber menschlich stets fair, versprach der Rathauschef sich genau daran zu halten. Uffeln begrüßte die große Abordnung der Schlüchterner Kalte-Markt-Präsidenten und bedankte sich beim Fanfarenzug Barbarossa aus Gelnhausen und dem Musikverein Germania Steinau für die musikalische Umrahmung der Markteröffnung. Der Bürgermeister bedankte sich beim scheidenden Katharinenmarktmeisterpaar Heide und Dr. Dirk Leisenberg und brachte seinem Freund Mario Pizzala seine besondere Hochachtung entgegen.
Zuvor waren zahlreiche Kinder von der Mauerwiese aus in einem Lampionzug durch die Altstadt gezogen. Musikalisch begleitet von den Landsknechten des Fanfarenzuges Barbarossa Gelnhausen.