Bezirkslandfrauen feiern Erntedank

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Im festlich geschmückten Elmer Dorfgemeinschaftshaus hat der Bezirkslandfrauenverein Schlüchtern Erntedank gefeiert. Vorstandsmitglied Doris Hoffmann freute sich darüber, dass Produkte der Region wieder gefragt seien.
„Der ländliche Raum hat immer schon einen Bezug zu Wachstum und Ernte. Diesen Reichtum, den wir ernten, erfahren viele Menschen nicht.“ Bürgermeister Matthias Möller betonte, dass die Landfrauen bei den Jubiläumsfeiern in Breitenbach, Hohenzell, Gundhelm, Wallroth, Kressenbach, Oberzell, Bellings, Mernes und Marjoß einen wichtigen Betrag zum Gelingen der Feste geleistet hätten. „Die Landfrauen backen nicht nur wunderbare Kuchen“, hob der Rathauschef hervor, sondern gestalteten die Gegenwart aktiv, erhielten Werte und Tradition und seien offen für die Zukunft.
Für den stellvertretenden Kreislandwirt Konrad Kuhlenkamp „ist der Sommer gefühlt ins Wasser gefallen“. Er appellierte an die Politik, sich die große Bedeutung der Landwirtschaft vor Augen zu halten und kritisierte hohe Wasserbeiträge und Dokumentationspflichten.
Günther Blum, stellvertretender Ortslandwirt in Elm, mahnte faire Milchpreise an, damit es für die sieben Elmer Milchbauern zum Überleben reiche. „Ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein“, zitierte Blum eine Weisheit aus den 60er Jahren.
Was Pfannkuchenjäger mit Nachhaltigkeit zu tun haben, erläuterte Pfarrerin Annalena Wolf in ihrer Festansprache. Sie ließ dabei Elischa aus dem Alten Testament zu Wort kommen und erzählte von Eierjägern, denen es nicht ausreichte, die Vogelmütter zu verjagen, sondern ein Geschäft daraus machten, die brütenden Vögel zu fangen und zu verkaufen. Doch wo sollten die Eier für einen leckeren Pfannkuchen herkommen, wenn es keine Vogelmütter mehr gäbe, die sie ausbrüteten?, hinterfragte die Pfarrerin. „Wir müssen gut mit lebenden Wesen umgehen, damit es sie morgen noch gibt.“
Allzu achtlos werde mit Lebensmittel umgegangen. Jederzeit wolle man alles da haben, um das zu essen, worauf man gerade Lust habe. „Die Nachwelt wird in einer Natur leben, die wir ihr überlassen. Erst bewusst einkaufen, bewusst essen sorgt für Nachhaltigkeit.“
Die Elmer Ortsvorsitzende Christa Hopf trug das Gedicht „Auf Hoffnung säen“ vor und alle Landfrauen sangen gemeinsam „Wir pflügen und wir streuen“. Musikalisch gestaltete der Gospelchor „Good News“ das Erntedankfest mit Liedern wie „Über sieben Brücken“ oder „Thank you for the Music“.