Restaurierung soll Orgel zum Klingen bringen

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Die Orgel in der Steinauer Katharinenkirche steht vor der Restaurierung. Das Landesamt für Denkmalpflege Hessen und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen Thüringen unterstützen die Maßnahme im Rahmen ihres gemeinsamen Orgelförderprogramms mit zweimal 10 000 Euro.
Dr. Thomas Wurzel, Geschäftsführer der Sparkassen-Kulturstiftung, und Dr. Markus Harzenetter, Landeskonservator und Präsident des Landesamts für Denkmalpflege, überreichten in der Katharinenkirche die Bewilligungsbescheide. 1834 hatte Georg Link aus Hohenzell das Orgelwerk in das vom Vorgängerinstrument stammende spätbarocke Orgelprospekt eingebaut. „Es besitzt 12 Register auf zwei Manualen und Pedal mit der Besonderheit des Registers Harmonium 8“, erläuterte Pfarrer Wilhelm Laakmann. Es sei gerade die Integration eines Harmonium-Manuals, die diese Orgel deutschlandweit zu einer Rarität mache.
Zuletzt war die Orgel 1989 restauriert worden. Hatte sie bis dahin auf im Chorraum auf einer Empore gestanden, so platzierte man sie nun auf einem eigens angefertigten Podest auf dem Boden. Die Überlegungen des Kirchenvorstandes gehen dahin, die Orgel nach der Restaurierung auf der gegenüberliegenden Seite für die Orgel eine Empore zu errichten. Ab Oktober beginnen die Fachleute, die Möglichkeit einer solchen Versetzung des Instruments zu prüfen, informierte Pfarrer Laakmann.
Derzeit verfange sich der Klang im Chorraum, und zudem würde mit der neuen Raumkonzeption der Chorraum für andere Nutzungen frei. Die Katharinenkirche sei heute eine Kulturkirche für alle Menschen, in der neben Gottesdiensten, Taufen und Trauungen auch Konzerte Theateraufführungen, Kindergartenfeste und weitere kulturelle Veranstaltungen ihren Platz haben, sagte Pfarrer Laakmann.
Unabhängig vom Prüfungsergebnis, ob die Orgel versetzt werden könne oder im Chorraum bleibe, sei der Auftrag für die Restaurierung nach einer Ausschreibung an den Orgelbauer Mebold in Siegen vergeben. Zur Wiederinstandsetzung der Orgel gehöre die Reinigung des Instruments, die Restaurierung des Pfeifenmaterials, sowie Reparaturen an grundlegenden Teilen der Spielanlage und der originalen Keilbalganlage, hatten die Orgelsachverständigen Klaus Vogt und Bezirkskantor Sascha Hebeling erkannt.
Die Gesamtkosten allein für die Restaurierung gab Pfarrer Laakmann mit 130 000 Euro an. Lasse sich das Vorhaben einer Empore verwirklichen, so sei mit Ausgaben von insgesamt etwa 210 000 Euro zu rechnen. Aus der Spendenaktion zugunsten der Restaurierung des Chorraumes stünden noch Gelder zur Verfügung, die Förderung durch die Sparkassen-Kulturstiftung und das Landesamt für Denkmalpflege sei eine „wichtige Hilfe“. Natürlich seien weitere Spendengelder erforderlich, um die „Rarität im Herzen Steinaus wieder zum Klingen zu bringen“.
Dr. Thomas Wurzel, Dr. Markus Harzenetter und Orgelsachverständiger Dr. Bernhard Buchstab waren sich einig, dass der Erhalt von Orgeln als „komplexe technische Meisterwerke“ und Zeugnis kunsthandwerklichen Könnens „im Fokus denkmalpflegerischer Bemühungen stehe. Abschließend gab der Orgelsachverständige Klaus Vogt eine kurze Klangprobe der Link-Orgel.