Hochbetrieb beim Dorfjubiläum

Text_2

So etwas hat Kressenbach schon lange nicht mehr erlebt: Hochbetrieb wie jemals kaum zuvor herrschte am Sonntag bei der 850-Jahr-Feier. Bei bestem Sommerwetter wurde den Besuchern viel geboten. Dass ganz Kressenbach mit seinen 380 Einwohnern auf den Beinen ist, war selbstverständlich. Dass aber auch unzählige Menschen aus der gesamten Region das Dorfjubiläum besuchten, war schon bemerkenswert. Die gesamte Ortsdurchfahrt und darüber hinaus war vollgeparkt von auswärtigen Besuchern. So zeigte sich auch Ortsvorsteher Reiner Wunderlich erfreut über die große Resonanz. Dadurch hätten sich die intensiven Vorbereitungsarbeiten gelohnt. Immerhin war ein Festausschuss um den Dorf-Förderverein „Wir in Kressenbach“ mit Sabine Kirchner an der Spitze schon seit vergangenem Jahr mit den Vorbereitungsarbeiten beschäftigt.
Im Mittelpunkt des Dorfjubiläums stand eine Festmeile vom Dorfplatz an der Kirche bis zum Sportplatz. An einer Vielzahl von Stationen gab es viel zu sehen und auch zu schmecken. Den Beginn machte eine Oldtimerausstellung mit „Kressemicher Bulldogs“. In einer „Spennstube“ waren historische Spinnräder ausgestellt, an anderer Stelle waren alte landwirtschaftliche Gerätschaften zu sehen. „So wurde früher geackert“, sagte ein Großvater zu seinem Enkel angesichts eines historischen Pfluges. Viel Historisches war auch im Obergeschoss des Gemeinschaftshauses zu erfahren.
„Bei ons in de Köche“ hieß eine Station, bei der unter anderem Kochkäse als eine alte Kressenbacher Spezialität zubereitet wurde. Informationen gab es an verschiedenen Ständen zu den Themen Jagd, Imkerei und NABU. Lasergewehr-Schießen und Taubenflug-Wette gehörten ebenso zum Angebot. Auch einige gewerbliche Betriebe präsentierten sich. Die Kinder hatten ihren Spaß beim Ponyreiten, Kinderbasteln, Angelspiel und weiteren Aktionen.
Ihren Abschluss hatte die Festmeile am Erlebnis- und Spielbereich am Sportplatz. Dieser besondere Platz war im Zuge der stattgefundenen Kressenbacher Dorferneuerung ebenso angelegt worden wie der Bau von Gemeinschaftshaus und Feuerwehrhaus. Entlang der Festmeile und insbesondere auch im und um das Gemeinschaftshaus war in vielfacher Weise für das leibliche Wohl der Besucher gesorgt.
Ihren Auftakt hatte die 850-Jahr-Feier am Samstag mit einem gut besuchten Musikabend mit dem bekannten Entertainer Matthias Baselmann im Festzelt am Gemeinschaftshaus. Der Gitarrist und Sänger präsentierte viele musikalische Stilrichtungen. Am Sonntagmorgen stand ein Gottesdienst in der Kirche auf dem Festprogramm, der von Pfarrer Stefan Eisenbach gehalten wurde.
Im Anschluss fand im Festzelt ein kleiner Kommers zum Dorfjubiläum statt. Dazu konnte Ortsvorsteher Reiner Wunderlich insbesondere die Schirmherrin, Kreisbeigeordnete Susanne Simmler sowie Bürgermeister Matthias Möller begrüßen. Beide zollten in ihren Grußworten den Kressenbachern Anerkennung für die Ausrichtung der 850-Jahr-Feier. Simmler wies auf ein geplantes Förderprogramm für den ländlichen Raum des ebenfalls anwesenden künftigen Landrats Thorsten Stolz hin. Mit dem 99jährigen Willi Röder begrüßte Wunderlich auch den ältesten Kressenbacher Bürger sowie mit Hijuh Luu und Moritz Leipold die jüngsten Bürger. Wie der Ortsvorsteher betonte, gelte es, die bestehende lebendige Dorfgemeinschaft zu erhalten. Wunderlich appellierte an die jüngere Generation, die Gemeinschaft und Verbundenheit mit dem Wohnort aufrecht zu erhalten und sich aktiv für die Gestaltung des Lebensumfeldes einzusetzen. Fördervereinsvorsitzende Sabine Kirchner lud zum Besuch der Festmeile ein.