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In einer neuen Location, wie man so sacht, feiern wir heute die Seniorenfastnacht. Im Saal der Seniorenhilfe ist es gemütlich und fein, deshalb freuen wir uns, hier zu sein.“ Gleich in ihrer Begrüßung wies Sitzungspräsidentin Renate Kania auf die Premiere hin: Die SKV‘ler waren umgezogen und präsentierten ihr buntes Programm erstmals im Saal der Seniorenhilfe, im Herzen der Altstadt.
Der Bitte von Renate Kania, „Erfüllt mit Lachen dieses Haus und spendet den Akteuren kräftig Applaus“, kamen die Gäste eins ums andere Mal gerne nach und so schallten fröhliches Lachen und kräftige „Steinau-Helau-Rufe“ durch das Alten- und Pflegezentrum. Die Aktiven der Hanneklasia sorgten für das Programm der Seniorensitzung, zu der sie gemeinsam mit der Stadt und der evangelischen Kirchengemeinde eingeladen hatten. Die katholische Kirchengemeinde war zum ersten Mal nicht mit von der Partie. Umso größer die Freude über die Damen des Seniorenkreises St. Paulus, die den Service tatkräftig unterstützten.
Bürgermeister Malte Jörg Uffeln oblag es, den Reigen der Büttenredner zu eröffnen. Als „Bürgermeister on Kur“ war er von der Erholung im benachbarten Bad Soden alles andere als entzückt: „Nun, ich kann es euch ruhig sage, das Kuren war die reinste Plage. An Urlaub war überhaupt nicht zu denke, und mit Wassersport meinten die Södener Heilgetränke.“
Jammernd erinnerte sich ein „weinender Ehemann“ (Hansi Heiliger): „Ich hab über Jahre meiner Frau den Hof gemacht. Als ich dann geheiratet hatte, hab ich zwei Mal die Woche die Treppe gemacht.“ Sein Trost: „Jeder muss mal heiraten, man kann ja nicht immer glücklich sein.“
Wenn zwei das Gleiche tun, ist das noch lange nicht dasselbe. Den Wahrheitsgehalt dieses Sprichworts stellten „Zwei Urlauber“ (Conny Müller und Heinz Beitelmann unter Beweis. Während er von einem Bilderbuchurlaub schwärmte, beklagte sie: „Mein Urlaub, das war ein einziger Flop, der ist doch net ganz richtig im Kopp.“
Als „Eine, die immer zu spät kommt“, sorgte Renate Kania für schmunzelnde Gesichter. Schon als Auszubildende zur Nachthemdenverkäuferin sei ihr ihre Langsamkeit in die Quere gekommen. Bis sie das Frühstück für ihre Kollegen geholt hatte, war dem Ei ein Küken entschlüpft, die Milch dick geworden und die Kollegen zum Feierabend nach Hause gegangen. Allerdings versicherte sie: „An Fastnacht, da komm ich niemals zu spät.“ Und das glaubten ihr alle im Saal gerne.
Ein Gag jagte den anderen beim Auftritt des „Sanitäters aus Leidenschaft“ (Sven Heiliger). Fröhlich plauderte der „voll an der Oberschwester ausgebildete“ Krankenpfleger über Anstaltsgeistliche, die „am Zölibat leiden“ und „Last-Minute-Angebote“ für Patienten. Wahrhaft bezaubernd der Auftritt von Mario Pizzala als Magier und Nadine Kania-Wolf als Clownin. Sie gewannen die Herzen des Publikums im Handumdrehen.
Was wäre eine Fastnachtssitzung ohne Tanz, Gesang und Musik? Für tänzerische Einlagen sorgten die Garden des SKV. Zu Melodien rund um den Regen zeigten die Minifunken einen „Wettertanz“. Mit einem schwungvollen Showtanz gefielen die Roten Funken. Die Blauen Funken, durch Krankheit auf vier Tänzerinnen geschrumpft, ließen sich davon nicht beeindrucken und ernteten Applaus für ihren Gardetanz.
Stimmgewaltig und ausgelassen begleiteten die Bänkelsänger die Konfetti-Sitzung. Sie stimmten Fastnachtslieder an, die seit Jahrzehnten in der fünften Jahreszeit erklingen. Das machte es den Senioren leicht, fröhlich mitzusingen und so erklangen im großen Chor unter anderem „Gell, du hast mich gelle gern“ und „Am Rosenmontag bin ich geboren.“ Und geschunkelt wurde dazu natürlich auch.