Um so manches Gemäuer und um Befestigungsanlagen in Steinau kümmern sich seit vielen Jahren die „Mauerspechte“. Nun ist die Gruppe von engagierten Rentnern wieder aktiv geworden. „Uns trägt die Gemeinschaft und das Interesse an dem Erhalt dieser schönen Stadtmauer“, berichtet Gerhard Guth als Schriftführer der Gruppe. Die Ergebnisse der vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass die „Bauhelfer“ auch ohne eine spezielle handwerkliche Vorbildung im Sinne der Stadt wertvolle Unterstützung leisten könnten. Der kommunale Bauhof der Brüder-Grimm-Stadt begleite die jeweiligen Arbeitseinsätze mit Material und Maschinen. Dieses Zusammenwirken habe sich gut eingespielt und sei eine Grundlage für den gemeinsamen Erfolg, betont Guth. Allerdings könne die seit 35 Jahren aktive Gruppe auch „eine Verjüngung durch neue Kräfte vertragen“, denn manch ein „Mauerspecht“ sei schon sehr lange mit von der Partie. Die Spuren der Aktivitäten zum Wohl der Stadt und seiner Bürger ließen sich bei einem Rundgang durch die Altstadt mittlerweile fast überall bewundern. „Dieses bürgerschaftliche Engagement ist beispielhaft und in dieser Form einmalig“, betonte einst der damalige Landrat. Daher hat die Gruppe für „hervorragenden Verdienste“ bereits 1991 den Hessischen Denkmalschutzpreis erhalten. Zehn Jahre später gab es dann zusätzlich den „Deutschen Preis für Denkmalschutz“. Ein Merkmal der Gruppe „ist die gute Stimmung trotz der zum Teil anstrengenden Tätigkeit. Wir pflegen ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Regeneration“, erklärt Harald Hopf als Polier der Gruppe. Dieses Konzept sei die Voraussetzung für die bisher gezeigte Ausdauer.