Dass der Chorgesang in Niederzell noch einen hohen Stellenwert hat, wurde beim Herbstkonzert des Lamm’schen Chores Niederzell in der voll besetzten Petrus-Lotichius-Kirche deutlich. Mehrere Formationen boten gute Unterhaltung. Wo gibt es das noch: Während vielerorts Chöre die Sangestätigkeit schon eingestellt haben oder ums Überleben kämpfen, gibt es beim Niederzeller Lamm’schen Chor noch drei Chorgruppen: den Stammchor, den Projektchor „TonArt“ und die „TonArt-Angels“. Alle drei Chöre stehen unter der Leitung von Florian Gärtner aus Altengronau. Er war dann auch beim Konzert „Mann des Abends“. Das Konzert stand unter dem Motto „Lass die Sonne in dein Herz“. Mit diesem gleichnamigen, von der deutschen Gruppe „Wind“ stammenden Lied, eröffnete der Stammchor des Lamm’schen Chores zusammen mit dem Projektchor „TonArt“ nach einem Satz von Florian Gärtner die Programmfolge. Es ist ein Schlager, der auf dem Reggae-Rhythmus basiert und mit dem die Gruppe „Wind“ 1987 beim Eurovision Song Contest den zweiten Platz erreichte.
Der Text handelt davon, die Dinge positiv zu sehen und optimistisch seine Träume zu leben. Der Refrain lautet: „Lass die Sonne in dein Herz, schick die Sehnsucht himmelwärts. Gib dem Traum ein bisschen Freiheit, lass die Sonne in dein Herz.“ Birgit Methfessel, die Vorsitzende des Lamm’schen Chores, sprach Begrüßungsworte, bevor der Stammchor das passende Lied „Musik ist unser Leben“ intonierte. Darin hieß es: „Fröhlich singen wir ein Lied, das uns gute Laune gibt.“ Eine besondere Note setzte der Chor mit dem von Karel Gott stammenden Sang „Fang das Licht“ sowie mit dem Michael-Holm-Klassiker „Tränen lügen nicht“. Musikalisch begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger von Dorothea Harris am Klavier.
Holzblasinstrumente erfüllten das Niederzeller Gotteshaus beim Auftritt der Flötengruppe Hohenzell. Unter Leitung von Gudrun Müller intonierte das 13-köpfige Ensemble den Abba-Klassiker „Super Trouper“, ebenso den Boney M-Erfolgshit „Rivers of Babylon“ sowie das bekannte „El Condor Pasa“.
Einen stimmgewaltigen Auftritt hatte der Männerchor der Rehm’schen Chöre Herolz. Beim Lied „Kyrie“ wechselten sich laute und leise Töne ab. Unter Leitung von Kevin Schmitt trugen die Männer auch die bekannte Ballade „Ich seh’ dich“ vor.
Ein Hörgenuss der besonderen Art war der von der schwedischen Popgruppe Abba stammende und von den „TonArt Angels“ vorgetragene Song „I have a Dream“. Ebenso gut gefiel der bekannte Gospelsong „I will follow him“, der aus dem Film „Sister Act“ stammt.
Nachdem Birgit Methfessel abschließende Dankesworte an alle Mitwirkende gesprochen hatte, ging es wie schon beim Konzerttitel „Lass die Sonne in dein Herz“ auch beim Schlusslied um die Sonne: Gemeinsam brachten der Stammchor und der Projektchor „TonArt“ den Udo Jürgens-Klassiker „Zeig mir den Platz an der Sonne“ zu Gehör. Ein lang anhaltender Applaus des begeisterten Publikums war Lohn für die gelungenen Darbietungen.