„Wollt ihr wissen, woher ich das so genau sagen kann? Nun, ich war zu dem Fest eingeladen! Ihr leider nicht….“
Mit einem Augenzwinkern beendete die Steinauer Märchenerzählerin Brigitte Uffelmann ihre Erzählung vom Brüder Grimm Märchen „Die Bienenkönigin“ und damit die 21. und letzte Folge der MKK-Märchenzeit. „Die vorerst letzte Folge!“, korrigierte dann Detlef Heinichen (Theatrium Steinau) alias Jacob Grimm in seiner Abmoderation. Er ahnte bereits, dass viele Kinder auf seine abschließende Frage „Wollt Ihr noch eine Zugabe?“ mit „Ja“ antworten würden. Und tatsächlich sind daraufhin über 100 E-Mails beim Fachbereich Kultur des Main-Kinzig-Kreises eingegangen, fast genauso viele wie an jedem der 20 Tage zuvor.
„Wir waren überrascht von den vielen Rückmeldungen auf die MKK-Märchenzeit und haben uns sehr darüber gefreut, dass die Kinder und ihre Eltern diese Aktion so gut bewertet haben“, sagt Kulturamtsleiter Matthias Schmitt. Landrat Thorsten Stolz hatte die Idee, eine regelmäßige wertvolle Unterhaltung für Familien mit kleinen Kindern anzubieten und dabei das Bewusstsein für die Brüder Grimm und ihre Märchen zu stärken. „Das haben wir gerne umgesetzt. Die Märchenzeit war ein gutes Projekt, bei dem alle Beteiligten hervorragend zusammengewirkt haben“, berichtet Schmitt.
Die Aktion ist nun nach 21 gedrehten und täglich zwischen 15 bis 19 Uhr auf www.mkk.de gesendeten Folgen abgeschlossen. Zwei Staffeln wurden im Brüder-Grimm-Haus in Steinau, eine im GrimmsMärchenReich im Schloss Philippsruhe in Hanau produziert.
„Wir danken den beiden Museumsleitungen Burkhard Kling und Nina Schneider, dass wir ihre musealen Räumlichkeiten nutzen durften. Sie bildeten einen wunderbaren Rahmen für die spannenden Märchenerzählungen“, sagt Landrat Thorsten Stolz. „Gefreut hat mich besonders die Auswahl der Märchen: Es wurden bekannte Stoffe wie ‚Dornröschen‘ oder ‚Der gestiefelte Kater‘ präsentiert, aber auch weniger bekannte wie ‚Der Arme und der Reiche‘ oder ‚Die Bienenkönigin‘. Ich habe von vielen Familien die Rückmeldung erhalten, dass die Kinder stets gebannt vor den Bildschirmen saßen und die Geschichten verfolgten. Da haben die Märchenerzählerinnen und -erzähler großartige Arbeit geleistet“, freut sich Thorsten Stolz und fügt bei hinzu: „Es war für die Meisten von ihnen eine neue Situation, anstatt lebendiger Zuhörer nur zwei Kameras vor sich zu haben. Das hat man beim Zuschauen aber kaum gemerkt.“
Als Erzählerinnen und Erzähler fungierten Margot Dernesch, Brigitte Uffelmann, Mariéle Syllwasschy und John Rogers (Steinau) sowie Irmgard Ketzel, Hanne-Liese Weng und Christa Serfling (Hanau).
Viele kleine und große Fans konnte Detlef Heinichen durch seine sympathische Darstellung des Jacob Grimm gewinnen. Zu jeder Folge empfing er die Zuschauer auf der Bühne seines Steinauer Theatriums und stimmte sie auf das kommende Märchen ein. Dabei vermittelte er auch Wissenswertes zum Leben und Wirken der Brüder Grimm. Zum Ende jeder Sendung stellte er dann eine Frage, die sich auf das vorangegangene Märchen bezog und leitete damit das tägliche Gewinnspiel ein. Die Antworten sollten per E-Mail an den Fachbereich Kultur des Main-Kinzig-Kreises gesendet werden. Nach jeder Folge wurden drei Gewinner gezogen, die dann ein Märchenbuch geschickt bekamen.
„Die Antworten auf die täglichen Rätselfragen waren fast immer richtig und meist noch mit Erklärungen und Ausschmückungen versehen. Man spürte, wie die Kinder von den Märchen regelrecht vereinnahmt worden sind“, erklärte die Auszubildende Maja Solero. Sie hatte die Aufgabe, die E-Mails zu sichten, zu bearbeiten und die täglichen Gewinner zu ermitteln. Insgesamt sind durch das Gewinnspiel fast 2 500 E-Mails zusammen gekommen. An Ostern haben alle, die bis dahin mindestens fünf richtige Antworten eingereicht hatten, einen Preis erhalten.
Landrat Thorsten Stolz zeigt sich am Ende der Aktion begeistert: „Es waren tolle Märchen, hervorragende Erzählerinnen und Erzähler und wir haben viele Zuschauer erreicht. Dies waren nicht nur Familien mit Kindern sondern auch Seniorinnen und Senioren, die sich oft an ihre eigene Kindheit zurück erinnerten. Ich danke der Videofirma Pregondo aus Linsengericht für die professionelle Produktion der Filme und Carollina Fabinger, dass ihre Illustrationen für den Vor- und Abspann verwendet werden durften.“
„Lieber Jacob Grimm, gibt es nun die versprochene Zugabe?“, fragte der siebenjährige Marvin per E-Mail. Landrat Thorsten Stolz übernimmt selbst die Antwort: „Nicht nur eine, sondern gleich drei.“ Und er löst das Rätsel auf: „An den folgenden drei Sonntagen werden wir auf www.mkk.de/maerchenzeit.html die Zugaben präsentieren. Es werden jedoch keine Märchenerzählungen sein, sondern eine etwas andere Art der Märchendarstellung. Damit haben wir am Ende 24 Folgen zusammen – und so können wir im Advent die MKK-Märchenzeit als ‚MKK-Märchen-Adventskalender‘ wiederholen. Dann darf es auch wieder ein neues Gewinnspiel geben. Um im Anschluss daran könnt Ihr die Märchen rund um die Uhr auf Youtube ansehen.“