Abordnungen von allen Feuerwehren des Altkreises Schlüchtern waren in Hintersteinau zur Verbandsversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, Unterverband Schlüchtern, zusammengekommen. Ausrichter war die Feuerwehr Hintersteinau.
Unterverbandsvorsitzender Bernd Schauberger (Niederzell) begrüßte zahlreiche Delegierte von allen Feuerwehren der Städte Schlüchtern, Steinau und Bad Soden-Salmünster sowie der Gemeinde Sinntal im Hintersteinauer Festzelt, ebenso zahlreiche Ehrengäste, insbesondere Landrat Thorsten Stolz, Landtagsabgeordneter Heinz Lotz, Kreistagsvorsitzender Carsten Ullrich, Bürgermeister Malte Jörg Uffeln und Kreisbrandinspektor Markus Busanni.
Zu Beginn der Verbandsversammlung übergab die Feuerwehr Oberzell als letztjähriger Ausrichter die Fahne des Unterverbandes an die Wehr Hintersteinau. Musikalisch wurde die Zeremonie von den Wallrother Festzeltmusikanten gestaltet.
Vorsitzender Bernd Schauberger berichtete ausführlich über das Geschehen beim Unterverband Schlüchtern. Diesem gehören 42 Feuerwehren mit zurzeit 1 283 Aktiven an. Die Anzahl ist leicht rückläufig. Die Ehren- und Altersabteilungen in den einzelnen Wehren zählen 444 Mitglieder. Allen Feuerwehrvereinen gehören zusammen zurzeit 8 850 fördernde Mitglieder an.
Wie Schauberger weiter berichtete, gab es im zurückliegenden Jahr für die Feuerwehren des Unterverbandes viel zu tun. Diese wurden zu insgesamt 500 Einsätzen alarmiert, deutlich mehr als im Vorjahr: 127 Brandeinsätze, 278 unterschiedliche Hilfeleistungen, von Verkehrsunfällen bis hin zu Unwettereinsätzen, 95 Fehlalarme sowie sonstige Einsätze, wie Brandsicherheitsdienste.
Der Unterverbandsvorsitzende griff einige Herausforderungen im Feuerwehrwesen auf, beispielsweise eine Verschiebung der Aufgabenbereiche mit einer Zunahme der unterschiedlichsten Hilfeleistungen, weshalb auch die Ausbildung angepasst werden müsse. Auch die Sicherstellung der Tageseinsatzbereitschaft, die Mitgliedergewinnung sowie Investitionen in die Sicherstellung des Brandschutzes durch die Städte und Gemeinden als Träger der Feuerwehren gehören zu den weiteren Herausforderungen.
In Vertretung für die Unterverbands-Jugendfeuerwehrwartin Sabrina Strott informierte Stellvertreterin Kerstin Heil-Beringer (Neuengronau) über die Situation bei den Jugendfeuerwehren im Bereich des Unterverbandes Schlüchtern. Den 38 Jugendwehren des Verbandes gehören zurzeit 373 Mitglieder im Alter zwischen 10 und 17 Jahren an. Hier gibt es sogar einen Zugewinn. Zudem gibt es 11 Kindergruppen mit 117 Mitgliedern im Alter zwischen 6 und 19 Jahren. „Die Jugendlichen bilden das zukünftige Potenzial für die Einsatzabteilungen“, sagte Heil-Beringer. Ausführlich berichtete sie über das Wettbewerbswesen mit der Ausrichtung der Jugendflamme in Huttengrund sowie des Unterverbands-Entscheides in Hohenzell. Herausragendes Ereignis sei ein Freizeitlager in Michelstadt im Odenwald gewesen. Corinna Perschbacher trug den Geschäftsbericht vor.
„Danke für die Arbeit, die Sie für die Menschen im Bergwinkel leisten – und dies alles ehrenamtlich“, sagte Landrat Thorsten Stolz in seinem Grußwort und betonte: „Die Feuerwehren leisten einen unverzichtbaren Dienst für die Allgemeinheit.“ Der Landrat stellte auch klar: „Das Ehrenamt in den Feuerwehren unterscheidet sich vom Ehrenamt in anderen Vereinen.“
„Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sich Menschen stets für andere einsetzen“, lobte Kreistagsvorsitzender Carsten Ullrich die Feuerwehrleute in seinem Grußwort. „Dies verdient Respekt und absolute Hochachtung.“ Der gastgebende Steinauer Bürgermeister Malte Jörg Uffeln verurteilte die Gewalt gegenüber Kommunalpolitikern und insbesondere auch gegenüber Einsatzkräften. Es sei unverständlich, Menschen, die anderen helfen wollen, zu attackieren. Uffeln forderte Respekt, Vertrauen und Schutz der Einsatzkräfte und insbesondere „Null Toleranz bei Gewalt gegenüber Feuerwehrleuten“. „Danke für euren Einsatz an sieben Tagen, 24 Stunden täglich und an 365 Tagen im Jahr“, lauteten die anerkennenden Worte des Stadtoberhaupts.
Von einer hohen Einsatzhäufigkeit in jüngster Zeit sprach Kreisbrandinspektor Markus Busanni. Die Feuerwehren seien zunehmend mit Extremen wie Hochwasser und Trockenheit beschäftigt. Den großartigen Helfereinsatz der Hintersteinauer Feuerwehrleute während der Festtage lobten sowohl Stadtbrandinspektor Dietmar Berthold als auch Ortsvorsteher Holger Frischkorn.