Die Ausweisung der historischen Weinreben als Naturdenkmal ist für den Geschichtsverein und die Weinbruderschaft Steinau von wichtiger Bedeutung. Die 200 Jahre alten Reben befinden sich in der Steinauer Gemarkung „An der Kehl“.
Zur Urkundenübergabe traf sich Landrat Thorsten Stolz mit den Initiatoren des Geschichtsvereins, Mitgliedern der Weinbruderschaft und Vertretern der Stadt direkt vor den Weinreben, die 2012 wiederentdeckt wurden.
Bis dahin wuchsen sie im Verborgenen, kletterten am Stamm eines Wildbirnenbaumes empor. Die entdeckten Reben stammen aus der Zeit der Wiederaufnahme des Weinanbaus in Steinau vor über 200 Jahren. Sie haben Kriege, Klimaänderungen und die Auswirkungen der Reblaus überlebt. Landrat Thorsten Stolz dankte dem Geschichtsverein und der Weinbruderschaft, dass sie die „seit 700 Jahren dokumentierte Geschichte des Weinanbaus in Steinau als ein Stück Heimatgeschichte ins Bewusstsein der Menschen rücken und die Patenschaft für das Naturdenkmal übernehmen. Es passt hervorragend in die Naturerlebnispädagogik unserer Zeit und stärkt den Blick der Besucher für das Verborgene und Unscheinbare“, erklärte Thorsten Stolz. Es sei wohl der Gelnhäuser Apotheker Johann Heinrich Cassebeer gewesen, so belegen es einige Schriftstücke, der die Reben damals an die Steinauer gab. „Damit ist die Ausweisung der historischen Rebstöcke als Naturdenkmal kulturhistorisch für den Main-Kinzig-Kreis von besonderer Bedeutung“, so Thorsten Stolz.
Hans-Joachim Bier-Kruse, Vorstandsmitglied des Geschichtsvereins Steinau, berichtete, dass er als Naturparkführer des Naturparks Hessischer Spessart hier besonders gut über die Geschichte des Weinanbaus referieren könne. Auch werde die Weinbruderschaft die Pflege übernehmen und den Standort mit einer besonderen Tafel kennzeichnen.