Insgesamt 13 Städte und Gemeinden aus dem Main-Kinzig-Kreis schafften die Re-Auditierung zum „Ausgezeichneten Wohnort für Fachkräfte“. Erstmalig erhalten hatten sie das Qualitätssiegel 2015. Nun dürfen sie es für fünf weitere Jahre in ihrer Neubürger-Werbung verwenden. Die meisten Kommunen sind Mitglied im Verein Spessart Regional.
„Sie haben im Rahmen der Prüfung bewiesen, dass bereits vor Ort ansässige und neu hinzuziehende Fachkräfte alle wichtigen Informationen erhalten, sei es in Bezug auf kommunale Services oder Betreuungs- und Freizeitangebote. All dies trägt dazu bei, dass sich Fachkräfte und deren Familien wohlfühlen, in der jeweiligen Kommune bleiben und damit den Wirtschaftsstandort als solchen stärken“, lobte Dr. Gunther Quidde, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern, die Siegelträger.
Bei der erneuten Auditierung durch die IHK boten die ausgezeichneten Kommunen eine Vielzahl interessanter Dienstleistungen an: Die meisten konnten mit einer Ferienbetreuung für Kinder in den ganzen Sommer- und teilweise auch Oster- und Herbstferien punkten. Andere Siegelträger haben einen Babyempfang etabliert, um die jüngsten Einwohner und Fachkräfte von Morgen gebührend zu begrüßen. Auch die Möglichkeit kommunale Dienstleistungen online zu erledigen, besteht bei vielen Kommunen schon jetzt oder wird in Zukunft ausgebaut.
Die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen funktioniert nicht nur innerhalb des Vereins Spessart Regional: Angebote, die die Attraktivität des Wohnortes steigern, wie ein „Bürger fahren Bürger Service“ oder ein Städtebus zwischen einzelnen Orten werden mittlerweile von einigen Kommunen auf interkommunaler Ebene praktiziert.
Das Audit zeigt ferner, dass auch Kommunen mit wenigen finanziellen und personellen Ressourcen viel zu bieten haben: In einer Kommune besucht ein ehrenamtlicher Mitarbeiter alle Neubürger persönlich, um sie zu begrüßen und offene Fragen zu beantworten. Auch die Möglichkeit, in einer anderen Sprache zu kommunizieren, ist meist gegeben, weil es mehrsprachige Mitarbeiter in der Verwaltung gibt, die ihre Kenntnisse bei Bedarf gerne einsetzen.
„Viele Bürgermeister haben bei der Re-Auditierung erzählt, dass wieder mehr Fachkräfte mit Kindern vom Frankfurter Raum in den östlichen Main-Kinzig-Kreis ziehen. Mieten oder Baugrundstücke sind hier günstiger und die Betreuungssituation oftmals besser“, berichtet IHK-Mitarbeiterin Raija Hawly, die die Auditierung durchführte.
Zum Hintergrund: Ausgezeichneter Wohnort für Fach- und Führungskräfte
Das IHK-Qualitätszeichen unterstützt Kommunen dabei, nachhaltige Strategien für (Neu)Bürger zu entwickeln. Anhand von eigens für dieses Verfahren entwickelten Kriterien – Strategische Zielsetzung, Zuzug leicht gemacht, Beruf und Familie, Ausländische Fach- und Führungskräfte und Lebensqualität – werden vor allem die Angebote für Fachkräfte mit insgesamt 38 Fragen überprüft. Weitere Informationen stehen online unter www.hanau.ihk.de.